Dortmund. Für das Spiel bei der TSG Hoffenheim werden 55 Euro für den günstigsten Sitzplatz fällig. Zu viel, finden BVB-Fans - und rufen zum Protest auf.
Die Fan-Initiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" ruft die Fans von Borussia Dortmund auf, das Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim zu boykottieren. Zwar sei man gewohnt, dass viele Vereine mit den reiselustigen BVB-Fans Kasse machen wollten, heißt es auf der Internetseite der Initiative. "Und trotzdem machen uns die Preise, die die TSG Hoffenheim aufruft, sprachlos. Der günstigste Gästesitzplatz soll 55,00 € kosten!"
Dieser Preis wird fällig, weil der BVB bei Hoffenheim in der Kategorie Top A eingeteilt ist - als einziger Verein neben Bayern München. Für Fans des FC Schalke 04 etwa - der in die Kategorie Top B fällt - kostet der gleiche Platz 35 Euro, ganz ohne Zuschläge werden 26 Euro fällig.
Champions-League-Finale war nur wenig teurer
"Dazu kommen seitens des BVB noch die üblichen zehn Prozent Vorverkaufsgebühr und je nach Bedarf Portokosten", beklagt "Kein Zwanni". "Unter dem Strich wird jeder, der keinen Stehplatz ergattern kann, also mit mehr als 60 Euro zur Kasse gebeten." Zum Vergleich: Beim Champions-League-Finale 2015 in Berlin kosteten Tickets der günstigsten Kategorie 70 Euro.
Natürlich, so der Aufruf weiter, brauche die Mannschaft Unterstützung der Fans. "Aber das wird auch in fünf oder zehn Jahren nicht anders sein. Wer dann noch unseren BVB supporten möchte, muss jetzt dafür kämpfen, dass sich derartig abartige Preise nicht als 'marktüblich' etablieren können." Neben dem Boykott plant die Initiative auch "lautstarken Protest" gegen die Preispolitik der Hoffenheimer.