Kampls Strategie mit dem BVB gegen defensivstarke Wolfsberger
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Klagenfurt. Mit seiner Vergangenheit in der österreichischen Bundesliga hat der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund seinem Trainer einige Tipps für den ersten Europapokalgegner geben können. Auch Thomas Tuchel ist der fußballerische Aufschwung in der Alpenrepublik nicht entgangen.
Es ist nicht allzu lange her, da ist Kevin Kampl schon einmal als Problemlöser konsultiert worden. Das war in der vergangenen Winterpause, als Borussia Dortmund den slowenischen Nationalspieler für stattliche zwölf Millionen Euro Ablöse aus Salzburg loseiste und mit seiner Verpflichtung ein deutliches Signal aussenden wollte nach einer durch und durch furchtbaren Bundesliga-Hinrunde. Kampl konnte nicht so viel wie erhofft zum Aufschwung beitragen, doch vor dem Europa-League-Qualifikationsspiel gegen Wolfsberger AC (Donnerstag, 21.05 Uhr/Live im Ticker) konnte er seinem neuen Trainer Thomas Tuchel aus der Klemme helfen, um Informationen über den heutigen Gegner heranzuschaffen.
“Wir haben uns in Kärnten immer schwer getan, das waren enge Ergebnisse, und die ein oder andere Niederlage war auch dabei”, sagte der 24-Jährige am Mittwoch. Kampls Erinnerungen an die Spielweise von Österreichs Fünftplatzierten der vergangenen Saison sind noch weitreichender: “Wenn wir mit Salzburg gegen die gespielt haben, fanden sie immer ein gutes Mittel, haben uns das Leben mit hohen Bällen erschwert. Sie standen defensiv sehr kompakt. Es war keine direkte Manndeckung, aber sie haben schon ordentlich in die Zweikämpfe reingehauen.”
Eingespielte Mannschaft
Natürlich hat Thomas Tuchel auch eigene Nachforschungen angestellt, viele Videos gesehen und erkannt: “Wolfsberg ist eine sehr eingespielte, homogene Mannschaft, die diszipliniert verteidigt und gut umgeschaltet.” So habe er in der zweiten Runde, als die Kärntner das weißrussische Team von Schachtjor Soligorsk zweimal besiegten, “Automatismen gesehen, wie die Konter ausgespielt werden”. Tuchel fand anerkennende Worte für die Arbeit seines Kollegen Dietmar Kühbauer: “Er hat eine Mannschaft innerhalb von zwei Jahren geformt, die er damals in Abstiegsgefahr übernommen und dann zur erfolgreichsten Runde ihrer Vereinsgeschichte geführt hat.” Der frühere Spieler des VfL Wolfsburg weiß um die Bedeutung dieser Begegnung für den Verein, sagt aber auch: “Sportlich ist es das schwerste Los, meine Spieler sollen das Duell jedoch auch genießen.”
Obwohl der WAC um seinen Kapitän und Abwehrchef Michael Sollbauer eher eine Ansammlung namenloser Fußballer für den deutschen Bundesligisten ist, wird sie den BVB nicht überraschen können. Zumal niemand mehr die Wolfsberger, die ihren Saisonauftakt mit 0:2 gegen Austria Wien in den Sand gesetzt haben, unterschätzen wird, seitdem sie den FC Schalke 04 in einem Testspiel während des Trainingslagers mit 3:1 besiegen konnten. “Ich habe mir letzte Woche das Spiel angesehen, als sie gegen die Weißrussen weitergekommen sind”, berichtete Kevin Kampl, “da sind einige Aspekte gleich geblieben: zum Beispiel, dass sie kompakt stehen und dann versuchen, ihre Konter auszuspielen.”
Enorme Fortschritte
Trotzdem schwingt bei allen Dortmundern der Respekt für die positive Entwicklung der Klubs und der Nationalmannschaft der Alpenrepublik mit. “Es gibt eine permanente Steigerung, mit Rapid Wien und Salzburg sind wieder zwei Klubs in der Champions-League-Quali”, lobte Kampl. Auch Thomas Tuchel hat enorme Fortschritte festgestellt, “ausgehend von einer herausragenden Nachwuchsarbeit über Jahre hinweg”. An der Ausgangslage, die den BVB als klaren Favoriten sieht und einen klaren Auswärtssieg erwarten lässt, ändern diese Schmeicheleien an den österreichischen Fußball jedoch nichts.
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