Sinsheim. Hoffenheims Kevin Volland hatte die Kraichgauer in Führung gebracht, Borussia-Kapitän Mats Hummels erzielte den Ausgleich. Kuba muss verletzt runter.
Borussia Dortmund,Schalke 04, der FC Augsburg, die TSG Hoffenheim und Werder Bremen - das sind die fünf Teilnehmer am großen Spiel um Europa, von denen es am Pfingstwochenende beim letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga aber nur drei Gewinner geben kann. Im Kampf um einen der begehrten Startplätze für die Europa League hat der BVB mit dem 1:1 (1:1) im Kraichgau allerdings keinen Boden gutmachen können. Der Schalker und Bremer Sieg war gar nicht nach dem Geschmack der Schwarz-Gelben, die nun fünf Punkte hinter Platz fünf liegen. “Möglicherweise ist Bremen das Endspiel”, hatte Klopp bereits vor der Partie mit Spannung bis zum Saisonfinale am 23. Mai gerechnet, “die Lage idealerweise schon vorher entspannen zu können”, ergab sich an diesem Samstag aber nicht.
BVB mit Problemen im Spielaufbau
Die Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena erlebten eine abwechslungsreiche, aber keineswegs hochklassige erste Halbzeit. Die Gastgeber waren darum bemüht, den Ton anzugeben, setzten die Borussia schon früh unter Druck, indem bis auf die Viererkette kurz vor der Mittellinie sämtliche Kraichgauer in der Dortmunder Hälfte verteidigten. So musste sich BVB-Keeper Mitch Langerak schon früh auszeichnen, als er mit dem Oberschenkel einen Schuss des durchgebrochenenen Anthony Modeste parierte (4.). Die Dortmunder hatten Probleme im Spielaufbau und konnten sich erst nach gut 20 Minuten aus der Umklammerung befreien, ohne jedoch nennenswerte Chancen zu kreieren.
Insofern war die Gastgeberführung in der 33. Minute auch verdient: Kevin Volland, der zwei Minuten zuvor nur das Außennetz getroffen hatte, ließ Marcel Schmelzer wie den Linksverteidiger einer Schülermannschaft aussehen und schlenzte den Ball aus halbrechter Position an Langerak vorbei zum 1:0 in die Maschen. Die Freude über die Führung währte gerade mal zwei Minuten: Ecke Henrikh Mkhitaryan von links, und Mats Hummels setzte sich an der Fünfmeterraumkante gegen zwei Hoffenheimer durch. Die TSG reklamierte bei seinem Kopfball zwar eine Abseitsposition Pierre-Emerick Aubameyangs. Doch Schiedsrichter Dr. Jürgen Drees gab den 1:1-Ausgleichstreffer (35.), mit dem es auch in die Pause ging, weil Modeste einen schweren Hummels-Patzer nicht zur erneuten TSG-Führung nutzen konnte (44.).
Reus wurde wegen muskulärer Probleme geschont
“Wir sind nicht in einer Phase, in der wir Kräfte schonen können. Wir müssen das so angehen, als gäbe es danach kein Spiel mehr”, hatte Jürgen Klopp vor dem 14. Duell dieser beiden Klubs (bisher fünf Siege, vier Unentschieden) gesagt. Marco Reus steckte das Pokalspiel am Dienstag offenbar noch sehr sehr in den Knochen, dass er wegen muskulärer Probleme zu Hause blieb und durch Mkhitaryan in der Startelf ersetzt wurde. Sebastian Kehl spielte anstelle von Sven Bender neben Ilkay Gündogan auf der Doppel-Sechs, in der Innenverteidigung durfte Neven Subotic für Sokratis ran. Die Kraichgauer mussten auf den fiebernden Nationalspieler Sebastian Rudy verzichten, dafür waren Andreas Beck und Kevin Volland wieder von Beginn an dabei. Bereits in der 41. Minute hatte Klopp auswechseln müssen: Jakub Blaszczykowski musste nach einem Zweikampf mit Adduktorenbeschwerden raus raus, Kevin Kampl übernahm seine Position.
Die Hoffenheimer unterliegen seit geraumer Zeit starken Leistungsschwankungen, haben seit März vergangenen Jahres nicht mehr zwei Siege in Serie eingefahren. Dass sie dies nach dem 2:1 der Vorwoche in Hannover nun dringend vor hatten, machte Kevin Volland deutlich: Der beste Mann auf dem Platz verfehlte 44 Sekunden nach Wiederanpfiff Dortmunds Tor nur knapp. Der Führung noch näher war allerdings der BVB: Gündogans starkes Zuspiel legte Mkhitaryan vors Tor, wo Shinji Kagawa den Ball nicht im leeren Tor unterbringen konnte (47.). Und nachdem Aubameyang Mkhitaryan bedient hatte, sucht der Armenier fälschlicherweise nochmal das Dribbling anstatt des Abschlusses (55.).
Baumann rettet gegen Aubameyang und Immobile
Von nun an ging es zehn Minuten hin und her, auf beiden Seiten lag ein Treffer in der Luft: Modeste mit einer Doppelchance (58./61.) und Roberto Firmino mit einem Kopfball an die Latte (62.) sorgten für höchste Gefahr vor dem nicht immer souveränen Mitch Langerak. Sein Gegenüber Oliver Baumann hatte das Glück, dass Aubameyang nach einem Konter den Ball nur um wenige Zentimeter rechts neben das Tor legte (64.). Bei zahlreichen Gegenstößen standen sich die Dortmunder, inzwischen mit dem eingewechselten Ciro Immobile auf dem Feld, in der Schlussphase durch Abseitspositionen selbst im Weg. Baumann verhinderte mit zwei Fußparaden gegen Aubaymeyang und Immobile (87.) noch Dortmunds Lucky Punch (83.), der im Kampf um Europa richtig gut getan hätte.
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