Neue Ermittlungen gegen Reus - Mitspieler sollen aussagen
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Dortmund. Ist BVB-Kicker Marco Reus tatsächlich nur sechs Mal ohne Führerschein gefahren? Die Staatsanwaltschaft hat neue Ermittlungen aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Dortmund rollt den Fall Marco Reus neu auf. Mehrere Zeugen sollen ausgesagt haben, sie hätten den BVB-Spieler weitaus mehr als sechs Mal am Steuer eines Autos gesehen.
Gegen den BVB-Spieler war im vergangenen Jahr ein Strafbefehl erlassen worden, weil Reus sechs Mal am Steuer seines Autos gesessen haben soll, ohne eine Fahrerlaubnis zu besitzen. Reus hatte die Geldstrafe in Höhe von 540.000 Euro akzeptiert.
Staatsanwaltschaft sucht Beweise für weitere Fahrten
Bereits im Dezember 2014, kurz nach Bekanntgabe des Strafbefehls gegen Reus, hat die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen aufgenommen. Im neuen Verfahren sollen jetzt auch Reus' Trainer, Mitspieler und Angehörige befragt werden. Das war im ersten Ermittlungsverfahren ausgeblieben, weil es sich, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, um ein Strafbefehlsverfahren gehandelt habe. Dabei würden lediglich die bekannten Fälle ausgewertet und beurteilt.Reus hatte eingeräumt, sechs Mal ohne Fahrerlaubnis gefahren zu sein.
Sollte die Staatsanwaltschaft Beweise dafür vorlegen können, dass Reus tatsächlich häufiger ohne Führerschein gefahren ist, droht ihm eine Anklage und eine weitere Geldstrafe. Reus könnte danach auch für den Führerschein-Erwerb gesperrt werden.
Zudem könnte er als vorbestraft gelten: Der erste Strafbefehl war über 90 Tagessätze ausgestellt worden, ab 91 Tagessätzen wäre Reus vorbestraft gewesen. Es ist aber nach Angaben der Sprecherin der Staatsanwaltschaft noch unklar, ob die Fälle zusammengelegt werden oder nicht. Über die Dauer des Ermittlungsverfahren konnte sie keine Angaben machen.
Reus benutzte gefälschten Führerschein
Marco Reus war im März 2014 bei einer Polizeikontrolle erwischt worden. Dabei hatte er die Polizisten mit einem gefälschten niederländischen Führerschein getäuscht.
Reus selbst hatte die Fahrten ohne Führerschein anschließend als "Dummheit" bezeichnet. "Ich habe mich damals leider entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Gründe kann ich heute selbst nicht mehr nachvollziehen", erklärte der 25-Jährige damals. Der scheidende BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte Reus in Schutz genommen. "Irgendwann kommt der Punkt, da ist es schwierig als Marco Reus in eine Fahrschule zu kommen und den Führerschein nachzumachen", sagte er. Reus sei aber "maximal einsichtig".
Vorwürfe wegen "Promi-Bonus" für Reus
Direkt nach Bekanntwerden des Strafmaßes waren Vorwürfe laut geworden, Reus habe von der Justiz einen "Promi-Bonus" bekommen. Im Landtag forderte der CDU-Abgeordnete Peter Biesenbach Justizminister Thomas Kutschaty auf, den Fall Reus aufzuklären.
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