Essen. Nur der DFB-Pokalsieg kann Borussia Dortmund den Einzug ins internationale Geschäft garantieren. Ab kommender Saison tritt eine neue Regel in Kraft.
Am heutigen Dienstagabend (20.30 Uhr/im Live-Ticker) empfängt Borussia Dortmund im Viertelfinale des DFB-Pokals die TSG 1899 Hoffenheim. Noch zwei Siege bis Berlin für den BVB, zwei Siege bis zum internationalen Geschäft. Selbst als möglicher Final-Verlierer winkt den schwarz-gelben Westfalen dann die Europa League. Denn schließlich, darauf läuft es doch hinaus, würde im Endspiel (ein sicher bockschweres Weiterkommen im Halbfinale einmal vorausgesetzt) einer der wohl sicheren Champions-League-Teilnehmer aus München, Wolfsburg, Gladbach und Leverkusen warten. Ist doch so, oder?
Pustekuchen. Ab der kommenden Saison greift eine Regeländerung. Sie besagt: Ist der Pokalsieger für die Champions League qualifiziert (Platz eins bis vier in der Bundesliga-Abschlusstabelle), erhält nicht mehr automatisch der Unterlegene den Europa-League-Startplatz, den der Sieg im nationalen K.O.-Wettbewerb bisher mit sich brachte. So geschehen zuletzt 2013, als der VfB Stuttgart, damals Tabellen-Zwölfter, den Bayern unterlag (2:3).
Stattdessen sichert sich in diesem Fall der Tabellensiebte das Ticket für das europäische Unterhaus, genauer: für die dritte Qualifikationsrunde. Sollte der BVB also heute gegen Hoffenheim oder dann in der Runde der letzten Vier scheitern, werden sie in Dortmund fortan darauf hoffen, dass sich in beliebiger Konstellation die Bayern, Bayer 04, Wolfsburg oder Gladbach im Finale begegnen. Der Rückstand der Dortmunder Borussia auf Platz sieben und den heutigen Gegner Hoffenheim beträgt bei sieben ausstehenden Bundesliga-Spielen machbare vier Punkte.
Ein Hintertürchen könnte sich noch öffnen
Eine Hintertür nach Europa könnte sich noch durch die Fair-Play-Wertung der Uefa öffnen, für die nur Spiele deutscher Mannschaften auf internationaler Ebene beurteilt werden. Bekommt die DFL am Ende einen von insgesamt drei Startplätzen (bei 49 europäischen Verbänden) für die erste Qualifikationsrunde zur Europa League zugewiesen, geht dieser an die fairste Bundesliga-Mannschaft. Die Fairness-Tabelle führen Stand heute Bayern München und der VfL Wolfsburg an, unter den Nicht-Champions-League-Aspiranten steht nur der 1. FC Köln (3. Platz, 37 mal Gelb, 1 mal Rot, 42 Punkte) vor Dortmund (5. Platz, 44/0/44).
Unter dem Strich aber bleibt: Einzig der Sieg in diesem Wettbewerb garantiert der Elf von Trainer Jürgen Klopp die Teilnahme an der Europa League.