Dortmund. Borussia Dortmund tritt am Freitagabend beim Tabellenletzten VfB Stuttgart an. Mit Ciro Immobile, Mats Hummels, Erik Durm und Jakub Blaszczykowski leidet ein Quartett unter den Nachwirkungen einer Grippe.
Jürgen Klopp ist ein eloquenter Typ. Wenn der Trainer von Borussia Dortmund gut gelaunt ist, schlüpft er in die Rolle eines Entertainers. Dann liefert er den Journalisten originelle Zitate, die weit über die üblichen Sprüche der Fußball-Bundesligatrainer im Stile von “das nächste Spiel ist das schwerste” oder “wir werden unser Bestes geben” hinausgehen. Am Mittwoch präsentierte Klopp seine rhetorischen Fähigkeiten vor der turnusmäßigen Pressekonferenz einem ganz anderen Publikum. Spontan hatte der Trainer der Dortmunder Tafel einen Besuch abgestattet. Mehr als eine Stunde teilte er bei der gemeinnützigen Organisation Essen aus. Die Dortmunder Tafel gibt qualitativ einwandfreies Essen an Bedürftige in der Stadt.
Qualitativ einwandfreien Fußball will Klopp mit seiner Mannschaft am Freitag im Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart bieten (20.30 Uhr/live in unserem Ticker). “Das ist richtiger Abstiegskampf”, sagt Klopp. Der Tabellenachtzehnte aus Stuttgart, der schon drei Punkte Rückstand auf den Vorletzten Hertha BSC Berlin hat, trifft auf den Fünfzehnten aus Dortmund, der mit 22 Punkten auch noch längst nicht am sicheren Ufer ist.
Klopp geht allerdings nicht ohne Sorgen in die Kellerpartie. Mit Ciro Immobile, Mats Hummels, Erik Durm und Jakub Blaszczykowski leidet ein Quartett unter den Nachwirkungen einer Grippe. “Die Grippewelle hat uns erwischt”, sagte Klopp, “Durm ist bereits seit zwei Wochen krank und Kuba hat es richtig mitbekommen. Hummels hat auch noch nicht auf dem Platz gestanden.” Nur bei Immobile sieht es ein wenig besser aus. Der italienische Stürmer fühlt sich besser. “Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob er die weiße Fahne nur gehisst hat, weil es demnächst gegen Juventus Turin geht oder ob er wirklich fit ist”, sagte Klopp.
Bender und Kehl machen Fortschritte
Eine gute Nachricht gibt es jedoch aus dem Dortmunder Krankenlager. Sowohl Sven Bender als auch Sebastian Kehl haben nach ihren Verletzungen weitere Fortschritte gemacht und stehen seit Samstag wieder voll im Training. Ob sie am Freitag bereits wieder in der Anfangself stehen, ist eher fraglich, wird aber auch davon abhängen, wie sich die Grippewelle beim BVB weiter entwickeln wird.
“Sobald wir merken, dass die Jungs krank sind, werden sie isoliert”, erklärte Klopp, “aber du musst es erst einmal mitbekommen, obwohl sie ständig mit Blutuntersuchungen kontrolliert werden.” An eine mögliche Rotation in Stuttgart im Hinblick auf das Champions-League-Spiel in der kommenden Woche bei Juventus Turin denkt er jedoch nicht. “Ich wäre ein Idiot, wenn ich einen Gedanken auf eine solche Maßnahme verschwenden würde”, sagt Klopp. “Wir werden mit voller Kapelle in Stuttgart auflaufen. Mit der Begegnung mit Juventus beschäftige ich mich frühestens nach dem Abpfiff in Stuttgart.”
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Für Jürgen Klopp zählt jetzt ohnehin vor allem die schwere Lage in der Bundesliga. Er sieht seine Mannschaft nach dem Erfolg gegen Mainz auf einem guten Weg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Im Nachhinein ist der Trainer froh, dass die Mainzer so früh in Führung gegangen sind. “Das war ein gutes Erlebnis für die Jungs”, erzählte er. “Das gibt Selbstvertrauen, auch wenn wir noch weit von Perfektion entfernt sind.”