Leverkusen. . In Stuttgart gab Bayer 04 leichtfertig ein 3:0 aus der Hand - nun soll sich das Schmidt-Team in der Champions League gegen St. Petersburg 90 Minuten hochkonzentriert zeigen. Bayer-Chef Schade spricht von einem “Sechs-Punkte-Spiel“.
Das 3:3 nach 3:0 beim VfB Stuttgart wurmt Bayer Leverkusen vor dem bedeutenden Champions-League-Auftritt noch immer. Ein solch dramatisches Spektakel soll sich gegen Zenit St. Petersburg nicht wiederholen. "Am Mittwoch müssen wir in der Champions League wieder Gas geben - aber über 90 Minuten", forderte Sportchef Rudi Völler deshalb.
Für die Erlebnis-Fußballer von Vollgas-Trainer Roger Schmidt wird die dritte Königsklassenpartie dieser Saison die Richtung weisen: Bei einem Erfolg gegen das russische Team (20.45 Uhr/Sky) kann die Werkself nach dem 0:1 bei AS Monaco und dem 3:0 gegen Benfica Lissabon die Planspiele für das Achtelfinale vorantreiben. Es sei "ein wichtiges Spiel", unterstrich Bellarabi: "Wenn wir oben mitspielen wollen, müssen wir punkten."
"Sechs-Punkte-Spiel"
Das aber wird so einfach nicht werden, meinte jedenfalls Schmidt. "Es ist eine große Aufgabe für uns" - weil die Russen seiner Ansicht nach mit einem simplen Rezept versuchen werden, die Bayer-Attacken einzudämmen. "Ich erwarte von Zenit Ballbesitzfußball und schnelle Konter", erklärte Schmidt. Deshalb müsse Bayer in jedem Mannschaftsteil "hervorragend abgesichert sein". Trotz allem zeigte sich Torjäger Stefan Kießling selbstbewusst: "Wir haben uns durch den Sieg gegen Lissabon ein gute Ausgangsposition geschaffen und können einen großen Schritt machen." Dazu müsse Bayer aber "alles abrufen".
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Bayer-Geschäftsführer Michael Schade sprach sogar von einem "Sechs-Punkte-Spiel": "Man wäre mit einem Erfolg gegen Sankt Petersburg schon weit auf dem Weg." Und der soll nun das erneute Vordringen in das Achtelfinale nach sich ziehen. "Wir können in dieser Woche viel gewinnen und viel verlieren", meinte Schade vor dem Duell mit Zenit und dem folgenden Liga-Hit am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Schalke.
Castro und Kapitän Rolfes fallen aus
Punkten konnten die Bayer-Profis in der Bundesliga zuletzt durchaus - indes nie mit kompletter Ausbeute: In Freiburg (0:0), gegen Aufsteiger Paderborn (2:2) und beim VfB reichte es nur zu einem Zähler. Das Remis von Stuttgart sei "eine gefühlte Niederlage" gewesen, kommentierte Schade. Die Defensivarbeit und die Konzentrationsfähigkeit müssten jetzt schnell besser werden, forderte der Bayer-Boss: "Diese Fehler müssen abgestellt werden."
Für die von dem Portugiesen André Villas-Boas betreuten Russen, die 2:0 in Lissabon gewannen und gegen Monaco 0:0 spielten, lief es in der russischen Meisterschaft im jüngsten Aufeinandertreffen beim FK Krasnodar nicht ganz so gut: Der ungeschlagene Spitzenreiter kam nach einem 0:2-Rückstand nur zu einem 2:2 und liegt lediglich noch zwei Punkte vor Meister ZSKA Moskau.
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In der vergangenen Saison der Champions League schied Zenit unter den besten 16 Teams gegen Borussia Dortmund (2:4, 2:1) aus. Im UEFA-Pokal 2007/2008 setzte sich der spätere Cup-Gewinner St. Petersburg im Viertelfinale gegen Leverkusen mit einem 4:1 in der BayArena und einem 0:1 im Rückspiel durch. Vom einstigen Bayer-Kader sind in der aktuellen Saison Kießling, Gonzalo Castro und Simon Rolfes noch dabei. Castro und Kapitän Rolfes fallen am Mittwoch verletzt aus. Dagegen kann Schmidt wieder mit dem zuletzt noch leicht angeschlagenen Nationalspieler Lars Bender planen. (dpa)