Dortmund. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Gerüchte um einen Wechsel von Marco Reus im Jahr 2015 weiter befeuert. Er behauptet, die Ausstiegsklausel des BVB-Spielers liege bei 25 Millionen Euro - zehn Millionen weniger als bisher angenommen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist wenig amüsiert.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist nach den ständigen Bayern-Sticheleien zu Marco Reus der Kragen geplatzt. Genervt und provoziert hat der BVB-Boss den Bayern-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch quer über den Atlantik öffentlich in die Schranken gewiesen. "Borussia Dortmund registriert mit einer gewissen Verärgerung, dass sich Karl-Heinz Rummenigge über die Medien zurzeit im Drei-Tage-Rhythmus zu internen BVB-Angelegenheiten äußert", sagte Watzke in einer Stellungnahme auf der BVB-Homepage.
Dort heißt es weiter: "Karl-Heinz Rummenigge nimmt durch sein Verhalten billigend in Kauf, dass das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München weiter beschädigt wird. Wir werden als Arbeitgeber selbstverständlich auch in Zukunft an unserer Linie festhalten und uns zu Vertragsdetails unserer Angestellten niemals in der Öffentlichkeit äußern." Erbost ist auch BVB-Sportdirektor Zorc. "Das hat leider eine völlig neue Qualität. Es wäre schön, wenn Karl-Heinz Rummenigge einfach mal den Mund halten könnte", sagte er am Mittwoch kicker.de.
Ausstiegsklausel laut Rummenigge niedriger als erwartet
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Rummenigge hatte sich in den letzten Tagen wiederholt vor allem über Reus geäußert. Nachdem der Bayern-Chef darüber sinniert hatte, wie lange der BVB den Nationalspieler angesichts der relativ geringen festgeschriebenen Ablösesumme (nach Spekulationen 35 Millionen Euro) in einer Ausstiegsklausel wohl noch halten könne, legte er in der "Sport Bild" nach: "Es ist bekannt, dass der Spieler bei Borussia Dortmund ist und eine Ausstiegsklausel hat, die, so Gerüchte, bei 25 Millionen Euro liegt."
Er habe zu Hans-Joachim Watzke ein ganz respektvolles Verhältnis, meinte Rummenigge noch. Reus sei ohne Frage ein sehr guter Spieler, "aber ich möchte deswegen das Verhältnis mit Borussia Dortmund nicht strapazieren". Rummenigge räumte sogar ein, dass der BVB "zuletzt beim Video von Bastian Schweinsteiger sehr verständnisvoll und sympathisch reagiert" habe: "Da hätte man auch andere Worte finden können." Der Bayern-Star hatte die Dortmunder beleidigt.
Watzke wirft Bayern unlauteres Geschäftsgebaren vor
Die atmosphärischen Störungen zwischen Borussia und Bayern scheinen eine Woche vor dem Supercup-Duell einem neuen Höhepunkt entgegenzustreben. Für Watzke ist beim Bayern-Buhlen um Reus eine rote Linie überschritten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der Rivale in den vergangenen zwei Jahren schon die zwei absoluten BVB-Leistungsträger Mario Götze und Robert Lewandowski nach München lockte.
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Watzke wirft den Bayern unlauteres Geschäftsgebaren vor. Anders ist die harsche Kritik nicht zu deuten: "Wir sind sicher, dass für jeden Fußballinteressierten offensichtlich ist, welche Absicht hinter solchen Äußerungen steckt. Wir werden als Arbeitgeber selbstverständlich auch in Zukunft an unserer Linie festhalten und uns zu Vertragsdetails unserer Angestellten niemals in der Öffentlichkeit äußern."
BVB würde Schlüsselspieler Reus gerne langfristig halten
Mehrfach erklärten Watzke und Zorc, dass man langfristig mit dem bis 2017 gebundenen Reus plane. "Er ist ein Schlüsselspieler, ein Super-Fußballer und eine Identifikationsfigur. Natürlich versuchen wir alles, um ihn lange bei Borussia Dortmund zu halten", sagte Zorc. "Mir ist jetzt erst einmal wichtig, gesund zu werden. Alles andere schiebe ich zur Seite. Dinge, die dann später einmal für mich relevant sein könnten, sind derzeit zweit- oder sogar drittrangig", sagte Reus vor wenigen Tagen im "Kicker"-Interview. "Ich kann nur wiederholen, was ich schon häufiger geäußert habe: Ich bin echt glücklich, für den BVB zu spielen." (dpa)