Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund will im Kampf gegen Doping einen weiteren Schritt machen. Ab der kommenden Saison soll neben der Urinprobe auch eine Blutprobe des Fußballers genommen werden. Außerdem wird das Budget für den Anti-Doping-Kampf erhöht.
Der Deutsche Fußball-Bund will nach eigenen Angaben den Kampf gegen Doping ausweiten. Von der kommenden Saison an sollen Bluttests auch nach Spielen vorgenommen werden. Bislang hatte es Bluttests nur bei den Trainingskontrollen durch die Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschland (NADA) gegeben. "Wir werden zusätzlich zu den Urinuntersuchungen auch Blutkontrollen vornehmen", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch zu hr-info am Mittwochabend.
Er geht von rund 120 zusätzlichen Blutproben aus. Damit würde sich die Gesamtzahl der Blutuntersuchungen im Fußball in etwa verdoppeln. Die Zahl der Urinkontrollen soll dagegen gleich bleiben.
"Ergänzende Wirkung"
Im vergangenen Jahr hatte es laut DFB insgesamt 2300 Doping-Kontrollen durch die NADA und den Deutschen Fußball-Bund gegeben. Koch betonte, dass die neuen Kontrollen in enger Abstimmung mit der NADA eingeführt würden. Nach Ansicht des Spitzenfunktionärs haben Blutkontrollen aber lediglich eine "ergänzende Wirkung" im Fußball. "Die meisten zur Leistungssteigerung im Fußball geeigneten Substanzen sind nur im Urin und nicht im Blut auffindbar", ist Koch überzeugt.
Das Budget für den Anti-Doping-Kampf werde im kommenden Jahr auf 800 000 Euro erhöht. Die NADA ist weiterhin für die Trainings-Tests zuständig, der DFB kümmert sich um die Wettkampf-Kontrollen. (dpa)