Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat ein Expertengespräch zum Thema “Anti-Doping-Gesetz“ angekündigt. Grundsätzlich sei er für ein solches Gesetz offen. Die Opposition wirft dem Innenminister trotzdem vor, wichtige Zeit im Kampf gegen das Doping zu verschwenden.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat ein Expertengespräch über ein Anti-Doping-Gesetz für den 26. September angekündigt und seine generelle Bereitschaft für ein solches Gesetz erneuert. "Ich bin für alle Argumente offen. Wenn Ermittler sagen, wir brauchen im Anti-Doping-Kampf neue Vorschriften, müssen wir das aufnehmen", sagte Friedrich am Montag bei der Sondersitzung des Sportausschuss im Deutschen Bundestag. Dort stand auf der Tagesordnung der Abschlussbericht der Studie "Doping in Deutschland von 1950 bis heute", die jüngst für viel Wirbel gesorgt hatte.
Friedrich, der in den kommenden Monaten auch das Gespräch mit den Justizministern der Länder zu einem möglichen Anti-Doping-Gesetz suchen möchte, sieht indes ein Problem in der Vereinbarkeit der Parallelität von Sport- und Strafgerichtsbarkeit. "Wir müssen aufpassen, dass das strafrechtliche Verfahren nicht die schnelle Reaktionsfähigkeit der Sportgerichtsbarkeit aushebelt", sagte Friedrich. Es gebe viele Argumente für und gegen ein Anti-Doping-Gesetz. "Diese Argumente müssen wir abwägen", meinte Friedrich.
Opposition wirft Friedrich Zeitverschwendung vor
Die Opposition warf der Regierung vor, im Anti-Doping-Kampf wertvolle Zeit zu verschwenden. "Wie viele Experten wollen Sie noch befragen, bevor sie endlich handeln?", fragte Grünen-Politikerin Viola von Cramon den Bundesinnenminister. Bisherige Gesetzesinitiativen waren bislang stets am Veto der schwarz-gelben Koalition gescheitert.