Köln/ Paris./ Lissabon. Am kommenden Montag werden in Zürich die WM-Play-offs ausgelost: Neben Schweden müssen auch Portugal und Frankreich nachsitzen. Portugals Cristiano Ronaldo möchte auf eine Partie gegen die französische Nationalmannschaft und Bayern-Star Franck Ribery aber lieber verzichten.
Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres musste der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo dem Franzosen Franck Ribery bereits den Vortritt lassen. Auf ein erneutes Kräftemessen mit dem Topstar des deutschen Rekordmeisters Bayern München würde der teuerste Spieler der Welt liebend gerne verzichten. Revanchegelüste hegt er nicht. "Auf keinen Fall Frankreich", sagte Ronaldo vor der Auslosung der WM-Play-offs am kommenden Montag in Zürich.
Vier europäische Teams können im Nachsitzen noch das Ticket zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien lösen. Dabei kann es am 15. und 19. November auch zum Play-off-Kracher zwischen Ex-Weltmeister Frankreich und dem ehemaligen Vize-Europameister Portugal kommen, da sich die Equipe Tricolore aufgrund ihrer Position in der Rangliste des Weltverbandes FIFA ebenso wie Schweden, Island und Rumänien nur in Topf zwei befindet.
Während Ronaldo sich festgelegt hat ("Frankreich ist das einzige Team, auf das ich nicht treffen will"), geht Ribery mit der Situation gelassener um: "Wir wollen gemeinsam zur WM. Da spielt es keine Rolle, gegen wen wir spielen."
Protest gegen die Setzliste - Frankreich sah sich benachteiligt
Der französische Nationaltrainer Didier Deschamps hält es dagegen eher mit Ronaldo. "Portugal muss es nicht sein, da sie Cristiano Ronaldo haben. Er ist ein großartiger Spieler und nimmt großen Einfluss", sagte der Weltmeister von 1998.
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Griechenland, Kroatien und die Ukraine sind weitere mögliche Gegner der Franzosen, die von einem angedachten Protest gegen die Setzliste absehen. Frankreich sah sich benachteiligt, da in der Fünfer-Gruppe nur acht Spiele bestritten wurden, zudem gab es zwei Test-Länderspiele. Da es dafür aber weniger Bonuspunkte im FIFA-Ranking gibt, betrachtet Frankreich die Rangliste als ungerecht.
Sollte Kroatien Gegner in den Play-offs sein, bekämen es die Franzosen auch mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Niko Kovac zu tun. Der Vorstand des kroatischen Verbandes nahm am Mittwoch auf Vorschlag des Präsidenten Davor Suker das Rücktrittsangebot von Igor Stimac an und ernannte den 42 Jahre alten U21-Nationaltrainer Kovac zu dessen Nachfolger. "Ich habe eine moralische Verantwortung. Wenn es jemanden gibt, der nicht an meine Arbeit glaubt, so will ich ihm die Chance geben, jetzt etwas zu ändern", sagte Stimac, der am 1. Juli 2012 die Nachfolge von Slaven Bilic angetreten hatte, nach der 0:2-Niederlage in Schottland.
Diese Teams fahren zur WM!
Schweden glaubt trotz der 3:5-Niederlage gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) fest an die WM-Teilnahme. "Ich bin überhaupt nicht beunruhigt", sagte der gegen Deutschland gelbgesperrte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic: "In den Play-offs werden es zwei völlig andere Spiele. Mir hat gefallen, wie die Mannschaft gekämpft hat." (sid)