Andre Schürrle ist gegen Schweden der große Gewinner im DFB-Team - Note 1,5
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Lesezeit: 6 Minuten
Stockholm. Mit einem 5:3-Schützenfest gegen Schweden beendet die deutsche Nationalmannschaft die WM-Qualifikation mit neun Siegen und nur einem Unentschieden. Während sich die Abwehr zu wacklig präsentierte, überzeugte in der Offensive vor allem Andre Schürrle - dafür gab es von uns die Note 1,5.
Noten von 1,5 bis 4,5 - diskutieren Sie mit uns die Leistung der deutschen Nationalspieler beim 5:3-Sieg gegen Schweden.
Die Noten für die DFB-Spieler in der Übersicht
Manuel Neuer: Bekam in der ersten Halbzeit zwei Schüsse auf sein Tor - und beide waren drin. Und obwohl er beim ersten Gegentor den Ball durch die Beine geschossen bekam: Beide Male war er schuldlos - wie auch am dritten Gegentor. Alles, was er halten musste, hielt er. Ungewohnt fahrig allerdings mit seinen Abwürfen und Pässen, die allzu oft nicht dort ankamen, wo sie eigentlich hinsollten.
Note: 3,5
Philipp Lahm: Enormes Pensum des Kapitäns, der die komplette rechte Seite beackerte. Nicht alles gelang ihm, aber wieder einmal vieles - wie eine tolle Flanke auf Mesut Özil, die dieser aber nicht nutzen konnte (30.). Insgesamt war es kein schlechtes Spiel des Kapitäns - er hatte aber auch schon deutlich bessere.
Note: 3
Jerome Boateng: Es hakte in der Viererkette - und das hatte sehr viel mit dem Münchner Innenverteidiger zu tun. Sowohl beim 0:1 als auch beim 0:2 ließ er sich aus der Abwehrreihe ziehen und machte so den Weg zum Tor frei. Auch am 3:4 zumindest nicht vollkommen unschuldig (69.). Und dann nutzt es als Abwehrspieler auch nichts mehr, wenn man ansonsten stark im Zweikampf und im Passspiel ist und sogar einige gute Offensivaktionen hat.
Note: 4,5
Mats Hummels: Die Abstimmung mit Boateng und den übrigen Abwehrspielern funktionierte zunächst nicht. Hätte das 0:2 verhindern können, indem er den schwedischen Eingreifer durch konsequenteres Aufrücken abseits gestellt hätte. Ließ hin und wieder seine Qualitäten aufblitzen, beispielsweise in der 25. Minute: Im exakt richtigen Moment rückte er vor, fing den Ball ab und bediente Thomas Müller mit punktgenauem Steilpass - doch der verstolperte den Ball. Gewann in der zweiten Halbzeit viele wichtige Zweikämpfe und war ein sicherer Rückhalt.
Note: 3
Marcell Jansen: Die linke Abwehrseite bleibt ein Schwachpunkt der deutschen Mannschaft. Grobe Schnitzer leistete sich Jansen keine, aber im Stellungsspiel offenbarte er Schwächen, verpasste dann und wann den richtigen Moment, gemeinsam mit den Mitspielern herauszurücken. Offensiv war er kein Faktor, seine Flanken sorgten kaum für Gefahr.
Note: 4
Bastian Schweinsteiger: Fiel vor allem mit Fehlschüssen aus der zweiten Reihe auf, streute dann und wann geschickte Spielverlagerungen ein. Vor dem 0:1 gelang es ihm nicht, Zugriff auf den Passgeber zu bekommen, der so ungestört das Tor auflegen konnte (6.). Hätte mit einem katastrophalen Fehlpass fast das 3:3 eingeleitet (64.).
Note: 4
Toni Kroos: Auch der zweite Münchner Sechser hatte seinen Anteil am 0:1, als er im Mittelfeld vollkommen unmotiviert und eher alibimäßig zum Kopfballduell hochging, das Duell prompt verlor und eine Lücke im Zentrum riss. Eigentlich schätzt ihn Joachim Löw als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive - es gelang ihm aber in Halbzeit eins zu selten, sich wirkungsvoll vorne einzuschalten. Nach dem Wechsel klappte dies besser - prompt bereitete er das 5:3 vor (76.).
Note: 3
DFB-Team mit Torspektakel
1/92
Thomas Müller (bis 45.): Einer der schwächeren Länderspiel-Auftritte von Müller. Zwar hatte er in der 12. Minute Pech, als seine Kopfball-Bogenlampe an der Latte landete. Ansonsten aber mit viel zu vielen Ungenauigkeiten im Passspiel und technischen Fehlern am Ball. In der Halbzeitpause folgerichtig ausgewechselt.
Note: 4,5
Mesut Özil (bis 82.): Wie bewertet man so einen Auftritt? Seine fantastischen Fähigkeiten zeigte er erstmals kurz vor der Halbzeitpause: Ballannahme und Abschluss waren eine einzige fließende Bewegung - schon stand es nur noch 1:2. Und auch bei der Vorbereitung des 2:2 bewies er gleichermaßen Technik und Übersicht (53.). Zuvor aber lange mit zu vielen Fehlpässen und oft zu umständlich - etwa in der 30. Minute, als er Lahms Flanke direkt hätte nehmen müssen, statt im Strafraum noch Ballannahme und Dribbling zu versuchen.
Note: 2,5
Andre Schürrle: Auffälligster deutscher Offensivspieler: Sein feiner Trick gegen zwei Gegenspieler leitete das 2:2 ein und das 3:2 gehörte ihm allein: Er erlief einen Fehlpass, setzte sich gegen Abwehrspieler Nilsson durch und schob souverän ein (57.), wenig später legte er noch das 4:2 nach. Gefiel auch ansonsten mit dynamischen Antritten und sicherem Passspiel - und natürlich mit seiner tollen Schusstechnik, die er beim 5:3 eindrucksvoll unter Beweis stellte (76.).
Note: 1,5
Max Kruse (bis 75.): Litt lange daran, dass die Schweden das Abwehrzentrum gekonnt verdichteten. Ließ sich oft nach hinten und auf die Seiten fallen, kam dafür aber nur selten im Zentrum an den Ball. Zeigte aber spätestens vor dem 1:2, welche Vorteile seine Spielweise mit sich bringt: Holte sich den Ball ganz weit links, zog so die gegnerische Abwehr auseinander und eröffnete Raum für nachrückende Spieler. In diesem Raum begegneten sich - allerdings eher zufällig - Özil und der Ball. Und schon fiel das erste Tor. Auch das 2:2 leitete Kruse mit ein, vor dem 4:2 erkämpfte er den Ball.
Note: 2,5
Mario Götze (ab 46.): Kam für Müller - und seine Einwechslung tat dem deutschen Spiel gut. Mit einer seiner ersten Aktionen erzielte er das 2:2 (53.), mit blitzsauberem Pass bereitete er das 4:2 vor - nachdem er im Zusammenspiel mit Kruse der schwedischen Abwehr den Ball abgejagt hatte. Note: 2
Benedikt Höwedes (ab 75.): Kam für Kruse. Ohne Note
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