Köln. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich für die WM 2014 in Brasilien qualifiziert. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewann gegen Irland mit 3:0 (1:0) und machte am vorletzten Spieltag den Gruppensieg perfekt. Die Tore erzielten Sami Khedira, André Schürrle und Mesut Özil.
Bundestrainer Joachim Löw und seine Crew können die beim Deutschen Fußball-Bund in der Schublade liegenden Papiere zur Vertragsverlängerung gegenzeichnen. Die WM-Qualifikation ist vollbracht, die Fußballnation darf sich 2014 auf einen brasilianischen Sommer freuen. Mit 3:0 (1:0) durch Treffer von Sami Khedira, Andre Schürrle und Mesut Özil hat die Nationalmannschaft die widerständigen Iren im vorletzten Spiel der Gruppe C in der Kölner Arena bezwungen. Die Tour zur letzten Partie am kommenden Dienstag in Stockholm gegen Schweden erhält damit eine touristische Dimension.
Ungewohnt großzügig hatte Löw vor dieser so wichtigen Begegnung Einblicke in seine Personalplanung gewährt. Mit dem Aufstellungsbogen sorgte er dennoch für kleine Überraschungen. Nicht den jungen Schalker Julian Draxler platzierte er statt der verletzten Marco Reus und Lukas Podolski auf der linken Offensivflanke, sondern Chelsea-Akteur Schürrle. Und bei der Pöstchenvergabe für das weite Restfeld vor der Abwehrkette ließ der Bundestrainer seine Ideen mächtig sprudeln. Auch die verletzten nominellen Mittelstürmer Miroslav Klose und Mario Gomez konnten nicht mitwirken. Lösung: eine Art 4-1-2-3-Formation, eine Abwehrkette und ein umgekehrter Tannenbaum. Mit Khedira vor der zentralen Defensive, mit Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos davor, mit Schürrle, mit Mesut Özil in der Mitte und Thomas Müller rechts.
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Resultat nach der ersten Runde: fließende Wechsel. Ballbesitz, als wären auf der deutschen Seite Milliardäre unterwegs, auf der Seite der Iren Menschen ohne Hab und Gut. Diverse Torchancen. Durch Özil, den Arsenal-Artisten, in der 6. Minute. Ein Schlenzer, der links am vom David Forde gehüteten Tor vorbeistreift. Durch Kroos in der 26. Minute nach Balleroberung von Schweinsteiger und Vorarbeit von Özil. Drüber. Dann eine Riesenmöglichkeit. In der 35. Minute bringt Kapitän Philipp Lahm den Ball von der rechten Seite zu Schürrle. Kopfstoß. Forde pariert. So, wie in der 41. Minute, als es Schürrle wieder versucht. So, wie in der 45. Minute, als es Müller versucht.
DFB-Führung durch Khedira
Es brauchte einen von Ciaran Clark ungewöhnlich abgefälschten Ball, um klare Dominanz auch in einen Wert umzuwandeln, mit dem Statistiker etwas anfangen können. Und es war ausgerechnet der absichernde Real-Madrid-Mann Khedira, der abzog und dessen Geschoss überraschend im Netz landete. 1:0. Ein 1:0, das bereits nach einem Dutzend Spielminuten gefallen war, dem allerdings zwei von den Insulanern kreierten gefährliche Situationen vorangegangen waren. Anthony Stokes konnte sich in der 8. Minute nicht in letzter Konsequenz durchsetzen. Sekunden später jedoch schoss sein beherzter Kollege Kevin Doyle rechts vorbei. Und ganz kurz, bevor zur Pause gebeten wurde, setzte der beim Gegentreffer so unglückliche Clarke auch noch einen Ball auf die Latte.
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Und so, wie es endete, fing es in Runde zwei wieder an. Kaum waren die Teams auf das Feld zurückgekehrt, setzte Stokes zum Schuss an. Links vorbei. Und in der 52. Minute patzte Torhüter Manuel Neuer schlimm beim Herauslaufen. Stokes mangelte es jedoch an technischer Finesse, dieses Geschenk zu verwerten.
Mit allerfeinster Technik dagegen bereitete Kroos sechs Minuten später den Treffer aus kürzester Distanz von Schürrle vor, mit dem die Ticketbuchung für die Flugreise im kommenden Sommer nach Brasilien klargemacht wurde. Jetzt waren die Iren, die zuvor mit zwei Abwehrketten diszipliniert verteidigt hatten, besiegt. Jerome Boateng ließ mit einem Fernschuss die Latte wackeln, und in der Nachspielzeit gab es dann noch eine zählende Zugabe: Özil spitzelte den Ball ins irische Tor – 3:0, ein beeindruckender Erfolg.