Recife. Vize-Europameister Italien hat nach einem verrückten Spiel beim Confed Cup vorzeitig das Halbfinale erreicht und Gastgeber Brasilien in die Vorschlussrunde verholfen. Die Mannschaft um Altstar Andrea Pirlo setzte sich in Recife gegen Asienmeister Japan nach 0:2-Rückstand noch 4:3 (1:2) durch.
Im bislang aufregendsten Spiel des Confederations Cup hat Italien gegen glücklos kämpfende Japaner den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale geschafft. Beim 4:3 (1:2) am Mittwochabend (Ortszeit) in Recife schaffte Italiens Fußball-Nationalmannschaft nach einem 0:2-Rückstand noch ein bemerkenswertes Comeback, siegte aber vor 40.425 begeistert mitgehenden Zuschauern am Ende glücklich.
Im Duell zwischen Italien und Brasilien, das nach zwei Siegen auch schon im Halbfinale steht, geht es nun am Samstag in Salvador nur noch um den ersten Platz in Gruppe A. Japan und Mexiko (beide null Punkte) sind vor ihrem Aufeinandertreffen bereits ausgeschieden.
Ex-Dortmunder Shinji Kagawa überragend
Die ganz stark beginnenden Japaner gingen in der turbulenten Partie durch Keisuke Honda (21./Foulelfmeter) und den überragend spielenden Ex-Dortmunder Shinji Kagawa (33.) mit 2:0 in Führung. Dann gelang den bis dahin lethargischen Italienern ein verblüffendes Comeback mit einem Kopfball von Daniele De Rossi (41.), einem unglücklichen Eigentor des Schalkers Atsuto Ushida (50.) und einem Handelfmeter, den Mario Balotelli sicher verwandelte (52.).
Nach dem erneuten Ausgleich der Japaner durch den Stuttgarter Shinki Okazaki per Kopf (69.) sorgte der eingewechselte Sebastian Giovinco in der 86. Minute für die Entscheidung. Zuvor hätte auch Japan das Siegtor erzielen können, aber Okazaki und Kagawa trafen nacheinander nur Pfosten bzw. Latte des italienischen Tores (82.).
Aufregend von der ersten bis zur letzten Minute
"Das ist kein normales Spiel für mich", hatte Japans Trainer Alberto Zaccheroni vor der Kraftprobe mit seinen Landsleuten aus Italien gesagt. Normal war es wirklich nicht, was die Zuschauer in der WM-Arena Pernambuco zu sehen bekamen. Es war aufregend von der ersten bis zur letzten Minute, Japan war der unverdiente Verlierer.
Auch die drei Bundesliga-Profis in Japans Startelf spielten wichtige Rollen: Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg) verursachte den Handelfmeter, der aber keiner war. Der Schalker Ushida traf ins eigene Tor und der Stuttgarter Okazaki verpasste nach seinem 3:3 das verdiente 4:3 für Japan ganz knapp. (dpa/sid)