Recife. Mit einem kaum gefährdeten 2:1-Sieg gegen Uruguay ist die spanische Nationalmannschaft ihrer Favoritenrolle beim Confed-Cup gerecht geworden. Uruguay wirkte nach dem WM-Qualifikationsspiel vom vergangenen Dienstag hingegen müde und agierte teilweise mit übertriebener Härte statt filigranem Spiel.
Top-Favorit Spanien hat gleich bei seinem ersten Auftritt beim Confed Cup in Brasilien seine Klasse gezeigt. Der Welt- und Europameister kam mit Triple-Gewinner Javi Martinez in Recife gegen Südamerikas Champion Uruguay zu einem kaum gefährdeten 2:1 (2:0) und unterstrich seine Titel-Ambitionen.
Die Stürmer Pedro (20.) und Roberto Soldado (32.) brachten die "Rote Furie" mit ihren Toren vor der Pause auf die Siegerstraße. Am Ende musste Spanien nach dem Freistoßtor von Luis Suarez (88.) noch ein wenig zittern, rettete den Erfolg aber souverän über die Zeit.
"Am Ende waren wir etwas müde und wollten das Ergebnis verwalten. Aber das ist normal bei diesen Temperaturen. Es sind drei wunderbare Punkte, die uns den Weg ins Halbfinale ebnen können", sagte Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque. Uruguays Kapitän Diego Lugano meinte mit Blick auf das WM-Qualifikationspiel am vergangenen Dienstag in Venezuela: "Wir waren noch müde. Wir haben versucht, gut zu stehen, auf Konter zu spielen. Aber das ist nicht aufgegangen - auch, weil ich Pedros Schuss abgefälscht habe."
Bayern-Star Martinez nicht in der Startelf
Der erste Spieltag der "Mini-WM" wird am Montag beschlossen, wenn in Belo Horizonte Spaniens nächste Gegner in Gruppe B, Tahiti und Nigeria, aufeinandertreffen (21 Uhr MESZ).
Vor 41.705 Zuschauern in der für die WM 2014 neu erbauten Arena Pernambuco fehlte Martinez etwas überraschend in Spaniens Startelf, er wurde aber in der 76. Minute eingewechselt. Del Bosque hatte sich in Abwesenheit des verletzten Xabi Alonso (Real Madrid) mit Sergio Busquets vom FC Barcelona zunächst für nur einen defensiven Mittelfeldspieler entschieden. Erst, als er den "Dreier" absichern wollte, brauchte er den Bayern-Star.
Uruguay ging übertrieben hart zur Sache
Im Tor stand wie erwartet Kapitän Iker Casillas, obwohl der in Madrid zuletzt auf der Bank hatte schmoren müssen. Casillas hatte allerdings nicht allzu viel zu tun. Uruguay, das ohne Diego Forlan und mit dem 90 Millionen Euro schweren Angriff Suarez und Edinson Cavani begann, fiel eher durch übertriebene Härte auf. Dagegen hatte Gerard Pique sogar noch vor der Pause die Chance auf das 3:0 (38.). Mit ihrem erneut beeindruckenden Passspiel zog die Seleccion bald auch die meisten Fans auf ihre Seite, die zunächst mehrheitlich den vermeintlichen Außenseiter unterstützt hatten.
Nach weiteren Chancen durch Andres Iniesta (56.) und Pedro (64.) schaltete Spanien mindestens zwei Gänge zurück. Unter großem Jubel der Zuschauer wurde Forlan eingewechselt (69.), doch auch er konnte das müde Spiel des zweimaligen Weltmeisters Uruguay kaum beleben.
Fans hatten Probleme bei der Anreise
Im Umfeld kam es erneut zu einigen Pannen. Wie schon bei den beiden Spielen zuvor waren auch hier nicht alle Plätze im Stadion besetzt. Die Anreise gestaltete sich für viele Fans sehr schwierig. Staus verstopften die einzige zweispurige Zufahrtsstraße, die Metro war hoffnungslos überfüllt und brauchte für die rund 20 km vom Zentrum zum Stadion teilweise rund drei Stunden. (sid)