Dortmund. Sie haben gezittert bis zum Schluss - und dann hat es doch nicht gereicht. Aber trotz der Niederlage im Finale der Champions League sind die Dortmunder Fans stolz auf ihren BVB. Im Regen stehen sie nach dem Abpfiff auf dem Friedensplatz und halten ihre schwarz-gelben Schals in den Himmel.
Am Ende laufen die Tränen. Die Gesichter in ihre schwarz-gelben Schals gedrückt, lassen die BVB-Fans ihren Emotionen auf dem Dortmunder Friedensplatz freien Lauf. So nah war der Sieg, so groß die Hoffnung. Und doch hat es nicht für den Sieg des BVB im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München gereicht.
Aber dann zeigen die Dortmunder, was BVB-Fans ausmacht: Sekunden nach dem Schlusspfiff brandete Applaus beim Public Viewing auf. Im strömenden Regen halten sie ihre schwarz-gelben Fahnen und Schals in den Himmel, singen "Booorussia, Booorussia". Als die Mannschaft auf der Großleinwand gezeigt wird, klatschen hunderte Hände Beifall.
Unterschiedliche Reaktionen bei BVB-Fans nach Siegtor
"Wir sind trotz der Niederlage stolz", erklärt ein Dortmunder Anhänger. "Die Jungs haben eine gute Saison gespielt." Sein Freund pflichtet ihm bei: "Jetzt schauen wir nach vorn. Nächstes Jahr holen wir den Pott."
Manche Fans nehmen den verpassten Sieg allerdings weniger sportlich. Direkt nach dem entscheidenden zweiten Tor der Bayern verlassen die Ersten den Friedensplatz mit hängenden Köpfen. Andere zeigen deutlich ihre Wut, werfen Becher in die Menge und gegen die Leinwand. Eins steht fest: Kalt gelassen hat dieses Spiel wohl niemanden beim Dortmunder Public Viewing.
Durch den einsetzenden Regen strömten viele enttäuschte Fans nach dem Schlusspfiff Richtung Hauptbahnhof. Der Andrang war so groß, dass Bahnsteige und der Personentunnel kurzzeitig überfüllt waren und der Bahnhof mehrmals gesperrt werden musste. Bundespolizisten räumten zudem mehrere Zugeinheiten, da sich die Türen wegen zu vieler Personen im Türbereich nicht mehr schließen ließen.
Die Polizei zog noch in der Nacht eine positive Bilanz. "Mit Ausnahme einiger Unverbesserlicher, die nicht auf den Einsatz von Pyrotechnik verzichten wollten, bin ich mit dem Einsatz zufrieden", erklärt Einsatzleiter Dieter Keil. Bis zum frühen Morgen gab es keinerlei besonderen Vorkommnisse in Dortmund.
Wegen Verstößen gegen das Pyrotechnikverbot hatten die Beamten am Nachmittag 24 Platzverweise ausgesprochen. 15 Menschen wurden in Gewahrsam oder festgenommen, unter anderem wegen Körperverletzungen. Einsatzleiter Keil resümiert: "Zu einem perfekten Tag fehlte nur noch ein Sieg des BVB."
