London. Mario Götze tröstete nach dem Abpfiff die unglücklichen Verlierer von Borussia Dortmund. Am Samstag fieberte er wie ein BVB-Fan mit. Im Sommer wechselt er für 37 Millionen Euro zum Champions-League-Sieger Bayern München.
Auch wenn er nicht spielte, war es doch sein letztes Spiel für Borussia Dortmund. Und so tröstete Mario Götze nach Abpfiff die unglücklichen Verlierer des Abends von Wembley: Mats Hummels, Neven Subotic, Roman Weidenfeller: Der Kleine spendete den Großen Trost.
Götze war am Samstag nach London gereist, um im wichtigsten Spiel des Jahres für den BVB, vielleicht sogar des Jahrzehnts, bei der Mannschaft zu sein, die bald nicht mehr seine Mannschaft sein wird. Der 20-Jährige wechselt im Sommer für 37 Millionen Euro zum FC Bayern München, in London Gegner des BVB im Champions-League-Finale.
Götze konnte den Medien aus dem Weg gehen
Samstag war Götze noch mal Dortmunder und begleitete seine Mannschaft zum Spiel. Der Mittelfeldspieler aus der Dortmunder Jugend, der wegen einer Muskelverletzung nicht einsatzfähig war, wollte ursprünglich am Freitag mit dem Team in die englische Metropole fliegen. Aber Zahnschmerzen machten ihm einen Strich durch die Rechnung, Götze musste einen Arzt aufsuchen. So konnte er gleichzeitig den Medien aus dem Weg gehen, die in den Fliegern der Dortmunder mitreisten.
Götze kam Samstag in London an und betrat mit seinen Mitspielern das Wembleystadion. Nur während die auf dem Rasen die Arena auf sich wirken ließen, blieb der 20-Jährige, mit modischem Schal und umgedrehtem Basecap auf dem Kopf, abseits an der Bande stehen. Mit schweren Gedanken: Das verpasste Champions-League-Finale war der dritte sportliche Tiefschlag für ihn innerhalb eines Jahres: Im letzten Pokalfinale saß er, zuvor lange verletzt, auf der Bank. Bei der EM gab es nur einen Kurzeinsatz. Jetzt ein Muskelfaserriss, der Knockout für das Champions-League-Finale, das er nur auf der Tribüne miterleben durfte.
Zwei Tore in elf Champions-League-Spielen in dieser Saison
Dort fieberte Götze allerdings wie ein Fan mit. Kopfschütteln beim 1:0 durch Mario Mandzukic, Jubel beim 1:1 von Ilkay Gündogan. Wieder ein enttäuschter Blick nach dem späten 2:1 von Arjen Robben.
BVB weint in Wembley
Ein Hauch von Hoffnung in den letzten Minuten, in den letzten Sekunden. Dann Enttäuschung total und Trost für die Mitspieler. Mario Götze, der in seinen elf Champions-League-Einsätzen der Saison zwei Tore erzielt hatte, war an diesem Abend auch ein Verlierer. Und es feierte die Mannschaft, die bald seine sein wird.