London. Tausende Fußballfans werden zum 25. Mai nach London reisen, um das Champions League Finale zwischen dem BVB und Bayern München zu besuchen. DerWesten hat in Zusammenarbeit mit dem Londoner Journalisten Enis Köylü einen praktischen Reiseführer zum Fußballfest in Wembley erstellt.

Die Metropole London ist nicht nur die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, sondern auch des englischen Fußballs, betrachtet man die Vielzahl an Vereinen, die in der 8-Millionen-City (15 Millionen Einwohner, alle Randbezirke eingerechnet) beheimatet sind. Mit Arsenal, Chelsea, Fulham, Tottenham Hotspur, West Ham United und (noch) den Queens Park Rangers stammen alleine aus der größten Stadt Europas sechs Erstliga-Klubs, die zuletzt auch immer mehr deutsche Kicker unter Vertrag genommen haben. Mit Lukas Podolski, Per Mertesacker (beide Arsenal), Marko Marin (Chelsea), Lewis Holtby (Tottenham) und Sascha Riether (Fulham) schnüren derzeit fünf Nationalspieler ihre Schuhe bei Londoner Vereinen.

Ein kleiner London-Guide
Ein kleiner London-Guide für Fußballfans zum Champions League Finale 

Auch das Wembley-Stadion macht die City an der Themse zum Mittelpunkt des britischen Fußballs. Erst 2011 wurde hier das letzte Mal ein Champions-League-Finale organisiert. Da bezwang der FC Barcelona unter der Leitung des zukünftigen Bayern-Trainers Pep Guardiola Manchester United mit 3:1. Auch 1992 gewann die Katalanen ihr Endspiel in London - allerdings noch im alten Wembley-Stadion. Da hieß der Wettbewerb noch "Europapokal der Landesmeister". Auch 1963, 1968, 1971, 1978 wurde der Sieger dieses Turniers in Wembley gekürt.

Wembley mag zwar "The Home Of Football" sein, aber liegt in einer ziemlich uninteressanten Gegend von London. Es gibt ein kleines Museum zur englischen Fußballgeschichte, aber ob deutsche Fans noch einmal über das Wembley Tor schwadronieren wollen?

In der Nähe des Stadions befinden sich viele Curry Houses. Wer nicht auf Indisches Essen steht, der kann in einem der vielen Pubs sich schon einmal in Fußballstimmung kommen.

Die Metro-Haltestelle Wembley befindet sich auf der Jubilee imd Metropolitan Line. Doch auch via Overground und Bus ist das Stadion von gut zu erreichen.

Wembley selbst ist vielleicht nicht der beste Ort zum Übernachten. Ealing ist eine empfehlenswerte Option, nur 25 Minuten mit dem Bus entfernt und einer guten Anbindung zur Londonder Innenstadt. Klassische Fish and Chips gibt es im Blue Ocean am Pitshanger Park, etwa zwanzig Minuten vom Finalstadion entfernt.

Das Stadion liegt im Nordwesten Londons. Etwas näher Richtung Innenstadt gibt es weitaus interessantere Ecken. Notting Hill, etwa vierzig Minuten mit dem Bus von Wembley entfernt, war schon immer ein Hotspot für Touristen. Der Portobello Road Market gibt Besuchern die Möglichkeit, einen Eindruck vom Londoner City Life zu erhaschen (und die Schauplätze des bekannten Films mit Hugh Grant und Julia Roberts zu sehen....).

Von Notting Hill Gate nur kurz die A402 hoch befindet sich seit 1851 Marble Arch, ein Marmormonument ganz in der Nähe von Speakers' Corner, was das Ende der Oxford Street markiert. Oxford Street ist bekannt für seine Shops und nur einen Katzensprung von Soho entfernt, dem Zentrum des Nachtlebens der Hauptstadt.

Weiter die Park Lane runter, nach Victoria, erreicht man Trafalgar Square, wo das berühmte Denkmal von Admiral Lord Nelson steht, dem britischen Helden der napoleonischen Kriege. Ganz in der Nähe: Houses of Parliament und Big Ben. Pflichtprogramm zu später Stunde ist die Waterloo Bridge - nicht etwa wegen der Architektur, sondern wegen der Aussicht auf St. Paul's Cathedral und die Tower Bridge. Wem der Magen in der Innenstadt knurrt, der sollte nicht am Rock and Sole Plaice nahe Covent Garden vorbeilaufen. Auch hier gibt es gute Fish and Chips.

Wer so richtig lange anstehen möchte, der ist bei Madame Tussauds genau richtig. Im berühmten Wachsfigurenkabinett findet man zwar noch keine Abbildung von Jürgen Klopp (aber Jose Mourinho hat eine!), aber von Albert Einstein bis zu Kate Winslet jede Menge Prominenz. In einer kleinen Tour bekommt man die Geschichte Londons von Zeiten der Pest bis zur Moderne ziemlich gut serviert.

Wer noch Zeit für einen Abstecher in Richtung Osten hat, sollte im Queen Elizabeth Olmypic Park auf das Champions Festival gehen. Fußballfans können Fotos mit der Champions-League-Trophäe schießen. Außerdem gibt es ein Museum zur Königsklasse - Anhänger beider Mannschaften können also in Erinnerungen an vergangene Triumphe schwelgen.

Den Geschmack es alten Londons gibt es im Ye Olde Cheshire Cheese in der Fleet Street. Ein Pub mit dem Flair von 1666. Wer es nicht so mit englischem Essen und Trinken hat und eine richtig deutsche Kneipe vorzieht, der sollte in der Umgebung zur Bierschenke in der Nähe der Haltestelle Temple gehen. Eine tolle Stube, nicht nur für Bier: Auch die Currywurst hat sich in London bereits einen Namen gemacht.