München. BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte den Dortmunder Finalgegner in der Champions League mit einem James-Bond-Bösewicht verglichen. Nun reagierte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer: „Die ganze Welt hinter sich zu wähnen, ist auch eine Form der Bescheidenheit“, sagte der 45-Jährige.
Vier Tage vor dem Champions-League-Finale hat Sportvorstand Matthias Sammer vom Fußball-Rekordmeister Bayern München die Bösewicht-Vorwürfe von Jürgen Klopp mit süffisanten Gegenangriffen gekontert. „Die ganze Welt hinter sich zu wähnen, ist auch eine Form der Bescheidenheit“, sagte Sammer am späten Dienstagabend im Audi Star Talk bei Sport1.
Klopp, Trainer von Münchens Endspiel-Gegner Borussia Dortmund, hatte den verbalen Schlagabtausch zuvor eingeleitet, als er den FC Bayern in einem Gespräch mit der englischen Tageszeitung Guardian mit einem James-Bond-Bösewicht verglich und die Fans in aller Welt dazu aufforderte, seiner Mannschaft am Samstag (20.45 Uhr/live bei ZDF, Sky und in unserem Ticker) die Daumen zu drücken: „Ich denke, in diesem Moment muss die Welt des Fußballs auf unserer Seite sein.“
„Hat er das (Interview, d.Red.) in Deutsch oder in Englisch geführt?“, fragte Sammer spöttisch, und ergänzte: „Wir haben Meinungsfreiheit in Deutschland. Er äußert sich zu gewissen Themen - und wir nicht.“
Zudem stichelte Sammer, Klopp habe seine Wettschulden bei den Bayern bisher nicht eingelöst. Im Vorfeld des Halbfinal-Duells der Münchner in der Königsklasse gegen den FC Barcelona hatte Klopp gesagt, er würde seinen „Arsch darauf verwetten“, dass Sammer mit dem früheren Barca- und künftigen Bayern-Coach Pep Guardiola „sehr wohl sprechen“ werde. Sammer: „Ich kann hier sagen, wir haben nicht telefoniert. Also auch nicht indirekt. Da hat einer sein Hinterteil darauf verwettet - aber wo ist es denn? Es gab keinen Anruf!“
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Über den Ausgang des Finals gegen die Borussia hat Sammer nicht den leisesten Zweifel. „Wenn wir unser Top-Niveau an diesem Tag erreichen, kann es keinen anderen Sieger geben!“ Er sieht den Klub außerdem vor einer Erfolgsära. „Die Qualität und die Substanz dieser Mannschaft - und auch der Geist über Jahre hinweg - wird auf jeden Fall dazu führen, irgendeinen großen Titel zu holen. Am liebsten schnell, das ist ja klar. Aber dass es passieren wird, ganz sicher.“ (sid)