Dortmund/München/London. Drei Tage vor dem Champions-League-Finale liegen die Nerven blank. Nicht nur beim BVB und den Bayern, sondern auch in Kneipen, Redaktionen, sogar im Bundeskabinett. Deutschland erwartet das Jahrhundert-Finale von Wembley. Hier erfahren Sie weiterhin alles Wissenswerte - und noch einiges mehr.

Verlängerung für Kevin Großkreutz und Sven Bender

22:26 Uhr: Für die meisten BVB-Profis ist die Saison 2012/13 am Samstagabend mit dem Schlusspfiff beendet. Nicht so für Kevin Großkreutz und Sven Bender: Sie wurden von Bundestrainer Jogi Löw für die USA-Reise nominiert und reisen im Anschluss ans Finale zur Nationalmannschaft.

Ein Fünkchen Zuneigung in schwierigen Zeiten

21:19 Uhr: Nein, um das Verhältnis zwischen Dortmundern und Münchnern ist es derzeit nicht zum besten bestellt. Umso erwähnenswerter sind da Anzeichen von Sympathie, wie sie jüngst BVB-Torhüter Roman Weidenfeller zeigte. Er freue sich auf das Zusammentreffen mit Torwart-Kollege Manuel Neuer, sagte der 32-Jährige. Daumen hoch!

Goldgrube Champions League - was der Sieger bekommt

20:04 Uhr: 10,5 Millionen Euro erhält der Gewinner der Champions League. Der Verlierer muss sich mit 6,5 Millionen zufriedengeben. Das dürfte aber zu verschmerzen sein, denn in beiden Fällen kommen noch die Einnahmen aus Ticketverkäufen hinzu. Rechnet man alles zusammen, so bringt die Champions-League-Teilnahme dem BVB Einnahmen von über 60 Millionen Euro.

Marken-Meister ist nur der BVB

19:02 Uhr: Die Münchner mögen den Dortmundern den Meistertitel in der Bundesliga in diesem Jahr abgenommen haben - in Sachen Markenwahrnehmung aber haben die Bayern keine Chance gegen den BVB. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer neuen Studie der Technischen Universität Braunschweig zur "Markenlandschaft der Fußball-Bundesliga". In einer repräsentativen Umfrage hat der Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement Werte wie die Vereinsbekanntheit sowie die Zustimmung zu Attributen wie "sehr guter Verein" analysiert. Und siehe da: Da habe der BVB seinen Spitzenplatz nicht nur verteidigt - sondern den Vorsprung auf den FC Bayern sogar noch ausgebaut, berichten die Forscher. Geht doch!

Die verblüffende Ähnlichkeit von Ulrich S. und Boris J.

17:52 Uhr: Sucht noch jemand nach einem guten Omen für die Dortmunder? Dann schaut euch dieses Bild an. Es zeigt Londons Bürgermeister Boris Johnson und Dortmunds Oberbürgermeister Ulrich Sierau.

Die Ähnlichkeit der beiden endet nicht bei den Äußerlichkeiten. Beide teilen auch die Leidenschaft fürs Fahrradfahren.

Boris Johnson und Ullrich Sierau
Boris Johnson und Ullrich Sierau

Finale führt zu Personalsorgen beim VfK Weddinghofen

17:28 Uhr: Nicht nur Jürgen Klopp muss seine Mannschaft umbauen: Wie unsere Kollegen von Reviersport erfahren haben, betrifft das Finale auch die Bezirksliga 8 Westfalen: De VfK Weddinghofen muss am Wochenende wohl auf einige Spieler verzichten, wie Trainer Heiko Ueding erklärt: "Ein paar Jungs sind eventuell beim Finale in Wembley." Für den Trainer ist das aber vertretbar, er ist schließlich selbst "BVB-Fan seit der Kindheit."

Ersetzt Reus Götze als Spielmacher beim BVB?

17:14 Uhr: Götzes Ausfall ist für den BVB extrem bitter, doch völlig überraschend ist er nicht. Die Verantwortlichen, allen voran Trainer Jürgen Klopp, haben selbstverständlich einen Plan B vorbereitet. Zum Beispiel könnte Reus Götze als Spielmacher ersetzen. Und so könnte das funktionieren.

Stadt Dortmund rechnet bei Sieg mit 250.000 Fans

17:00 Uhr: Die Stadt Dortmund setzt auf Sieg - und hat für diesen Fall schon mal die große Party mit 250.000 Fans geplant. Hier steht, was wann wo passiert. Natürlich nur, wenn der BVB tatsächlich gewinnt.

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Wolfgang Schäuble macht den Geheimniskrämer

16:42 Uhr: Da macht es einer spannend: Finanzminister Wolfgang Schäuble will sich nicht auf einen Sieger festlegen lassen. Er habe 1954 Ärger mit seinem Vater bekommen, weil er als kleiner Steppke immer gesagt habe, Deutschland werde Weltmeister. Sein Vater habe gedacht, wenn man es vorher so laut beschreie, gehe es schief. Da stellt sich doch die Frage: Wessen Sieg will Schäuble nicht durch bloßes Aussprechen eines Favoriten gefährden?

Götze reist trotzdem mit der Mannschaft nach London

16:24 Uhr: Bei der Nachrichtenlage fällt einem das Tickern schwer. Der BVB muss also wirklich auf Götze verzichten. Allerdings nur auf dem Platz: Götze hat angekündigt, auf jeden Fall mit nach London zu reisen, um die Mannschaft "nach Kräften" zu unterstützen.

Der Albtraum materialisiert sich: Götze fällt aus 

Mario Götze fällt im Finale aus

16:06 Uhr: Diese Nachricht hatten die BVB-Fans befürchtet: Mittelfeld-Star Mario Götze wird im Champions-League-Finale gegen Bayern München nicht spielen können. Das teilte der BVB am Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung mit.

Die Karriere von Mario Götze

Er ist schon jetzt einer der größten Stars im deutschen Fußball – Mario Götze.
Er ist schon jetzt einer der größten Stars im deutschen Fußball – Mario Götze. © Getty
Götze wurde am 3. Juni 1992 im Memmingen geboren und begann schon 1995 mit dem Fußballspielen.
Götze wurde am 3. Juni 1992 im Memmingen geboren und begann schon 1995 mit dem Fußballspielen. © Getty
2009 feierte Götze sein Bundesliga-Debüt gegen den FSV Mainz.
2009 feierte Götze sein Bundesliga-Debüt gegen den FSV Mainz. © IMAGO
Bereits vor über drei Jahren sprach Trainer Jürgen Klopp seinem damals erst 17-jährigen Supertalent das Vertrauen aus.
Bereits vor über drei Jahren sprach Trainer Jürgen Klopp seinem damals erst 17-jährigen Supertalent das Vertrauen aus. © IMAGO
Im Jahr 2010 spielte Götze mit 18 Jahren zum ersten mal in der Nationalmannschaft, damals gegen die Schweden.
Im Jahr 2010 spielte Götze mit 18 Jahren zum ersten mal in der Nationalmannschaft, damals gegen die Schweden. © Getty
Es folgten schnell Preise, …
Es folgten schnell Preise, … © IMAGO
…wie 2009 die Fritz-Walter-Madaille…
…wie 2009 die Fritz-Walter-Madaille… © IMAGO
… oder 2011 die Auszeichnung zum „GoldenBoy“.
… oder 2011 die Auszeichnung zum „GoldenBoy“. © Getty
Sein erstes Tor für die Dortmunder…
Sein erstes Tor für die Dortmunder… © Getty
…schoss er 2010 gegen die Stuttgarter.
…schoss er 2010 gegen die Stuttgarter. © Getty
Das erste Tor für das Nationalteam erzielte Götze 2011, …
Das erste Tor für das Nationalteam erzielte Götze 2011, … © IMAGO
…bei einem Freundschaftsspiel gegen Brasilien.
…bei einem Freundschaftsspiel gegen Brasilien. © IMAGO
Mario Götze feierte mit dem BVB große Erfolge, …
Mario Götze feierte mit dem BVB große Erfolge, … © IMAGO
… 2011 die Deutsche Meisterschaft …
… 2011 die Deutsche Meisterschaft … © Getty
… 2012 den DFB-Pokal und …
… 2012 den DFB-Pokal und … © Getty
… wieder die Meisterschaft.
… wieder die Meisterschaft. © Getty
Am 23. April hat der BVB bestätigt – Mario Götze wechselt zum FC Bayern.
Am 23. April hat der BVB bestätigt – Mario Götze wechselt zum FC Bayern. © IMAGO
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Bayern laut Heynckes mental, stabil und irgendwie unheimlich

16:02 Uhr: Wo ist eigentlich Giovanni Trappatoni? Gut, auf den Spaßbremsen-Fußball können wir verzichten, aber die Interviews hatten Klasse. Mit leeren Worthülsen wie denen von Jupp Heynckes („Wir sind unheimlich stabil vom Mentalen her“) gab sich der wortgewaltige Italiener nicht ab.

Olaf Thon rechnet mit Bayern-Sieg

15:44 Uhr: Die Kollegen von Reviersport, die übrigens auch das Finale herbei tickern, haben Ex-Weltmeister Olaf Thon und Radsport-Legende Rudi Altig nach ihren Tipps gefragt: Thon hält einen Bayern-Sieg für unausweichlich, Altig dagegen glaubt "hundertprozentig" an einen BVB-Triumph. Und, wo wir gerade bei tickernden Kollegen sind: Auch die Jungs von 11Freunde haben ihren Ticker angeschmissen.

Bonner Haus der Geschichte korrigiert gravierenden Patzer

15:28 Uhr: Unter den bedeutenden Ereignissen des Jahres 1997 darf der Champions-League-Sieg des BVB natürlich nicht fehlen. Tat er aber doch, und zwar in der Online-Enzyklopädie des Bonner Haus der Geschichte. Nach entsprechenden Berichten über den Fauxpas haben die Historiker jetzt reagiert.

Achtung, London! Der Großkreutz kommt 

London-Guide für Fußballfans

15:12 Uhr: Für alle, die sich in London nicht so gut auskennen, haben wir eine Grafik vorbereitet, die euch bei der Orientierung hilft.

London-Experten gesucht

15:07 Uhr: Na, London-Experten, wo ist unsere England-Korrespondentin Jasmin Fischer hier unterwegs? Sobald die Geschichte fertig ist, präsentieren wir sie euch natürlich hier.

Recherche vorm Champions-League-Finale. Unsere England-Korrespondentin Jasmin Fischer schickte uns dieses Foto.
Recherche vorm Champions-League-Finale. Unsere England-Korrespondentin Jasmin Fischer schickte uns dieses Foto. © Jasmin Fischer

Großkreutz warnt London vor Großkreutz

14:58 Uhr: Kevin Großkreutz sagt: "Wir werden London rocken." Wären wir London, hätten wir jetzt Angst.

Lewandowski reichen drei Tore, um Ronaldo vom Thron zu schubsen

14:52 Uhr: Wenn am Samstag das Finale angepfiffen wird, sitzt Real Madrids Edelkicker Cristiano Ronaldo auf seinem Designersofa und kaut Fingernägel: Noch führt er die Torjäger-Liste mit zwölf Treffern an, doch BVB-Stürmer Robert Lewandowski hat auch schon zehnmal getroffen. Und dass drei bis vier Tore pro Spiel für den Polen kein Problem sind, weiß keiner so gut wie die Jungs von Real.

Tierische Orakel immer noch im Trend

14:38 Uhr: Und welches Ergebnis tippt euer Goldfisch?

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>Please, no more @<a href="https://twitter.com/championsleague">championsleague</a> final predictions from animals. We already have forecasts from a monkey, tapir and two otters. Enough! <a href="https://twitter.com/search/%23bvb">#bvb</a></p>&mdash; Karolos Grohmann (@karolosgrohmann) <a href="https://twitter.com/karolosgrohmann/status/337171636858019840">22. Mai 2013</a></blockquote>

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Die Glaubensfrage: Rethy, Reif oder Ton aus? 

Schwarz-gelbe Ecken in München

14:19 Uhr: Ganz München ist rot. Ganz München? Nein, wer genau hinguckt, findet auch in der bayrischen Hauptstadt ein oder zwei schwarz-gelbe Ecken. Eine davon ist die Clemensburg. Betreiberin Sonja Pintaric hat dort schon einige "angepisste Bayern-Fans" erlebt.

Außerhalb der Stadt ist Dortmund BVB, sonst (fast) nichts

14:07 Uhr: Wie viel vom BVB-Erfolg strahlt auf die Stadt ab? Dieser Frage wollten unsere Kollegen nachgehen, doch die Recherche gestaltete sich schwierig, insbesondere die Suche nach wirklich unabhängigen Experten. Das hier ist ihr Text.

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Franck Ribery lobt Gegenspieler Lukas Piszczek

13:53 Uhr: Franck Ribery hat sich offenbar ausführlich mit seinem Gegenspieler Lukas Piszczek beschäftigt: "Ein guter Spieler, der viel läuft und schnell ist", sagte er über den Außenverteidiger des BVB. Insgesamt sei Piszczek "unangenehm". Das muss man wohl als Lob verstehen.

Ein Schalker gönnt dem BVB den Triumph

13:45 Uhr: Christoph Metzelder kennt sich auch mit Derbys aus. Schließlich hat er für beide Ruhrgebiets-Vereine gespielt. Jetzt, kurz nach seinem Karriere-Ende bei den Schalkern, gönnt er den Ex-Kollegen vom BVB den Titel. Mit zweien von ihnen hat er noch selbst zusammengespielt.

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Für Neuer ist BVB-Bayern nicht mit dem richtigen Derby vergleichbar

13:35 Uhr: Nichts geht über das richtige Derby zwischen Dortmundern und Gelsenkirchenern. Bayern gegen den BVB, das sei mit dem Dortmund-Schalke-Derby nicht zu vergleichen, sagt Neuer. Dortmund und Bayern bewegten sich auf Augenhöhe, dadurch sei eine Rivalität entstanden - aber kein Derby.

Manuel Neuer will nicht ins Elfmeterschießen

13:27 Uhr: Bei der heutigen Ausgabe der Bayern-Pressekonferenz stellt sich Manuel Neuer den Journalisten. Angesprochen auf sein Torwart-Gegenüber Roman Weidenfeller sagte er: "Er ist ein großer Rückhalt und Kapitän der Mannschaft. Ich denke, dass wir ihn überwinden können." Er rechnet damit, dass das Spiel schon vorm Elfmeterschießen entschieden sein wird.

Rethy, Reif oder Ton aus?

13:20 Uhr: Auf unserer Facebook-Seite diskutieren die Nutzer, welcher TV-Moderator der bessere ist: Bela Rethy im ZDF oder Marcel Reif auf Sky. Ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen: die Mehrheit möchte beide in die Wüste schicken.

Hier gibt's Gelegenheiten zum Rudelgucken

12:31 Uhr: Nicht nur in Dortmund, sondern auch in vielen anderen Städten in NRW kann man am Samstagabend "Rudelgucken". Wo genau, das erschließt sich mit einem Blick auf unsere Grafik. Vorwarnung: In Gelsenkirchen gibt es kein Public Viewing, "eher einen Stromausfall", wie die Stadt auf Anfrage mitteilte.

Wem die Politiker die Daumen drücken

12:10 Uhr: Innenminister Hans-Peter Friedrich hat sich als Bayern-Fans geoutet, Verteidigungsminister Thomas de Maizière hält es mit der Dortmunder Borussia. Und die Kanzlerin? Schlägt - wie könnte sie auch anders? - diplomatische Töne an. Sie sei "für Deutschland" verkündete sie. Damit sei sie endlich einmal auf der sicheren Seite.

Wie Klopp sich die Sympathien der neutralen Fans sichert 

Klopps geschickter Schachzug

11:56 Uhr: "Klopp streichelt die Seelen all’ derer, denen der Raubtier-Kapitalismus des Profifußballs den Spaß am Spiel verdirbt", schreibt Klaus Wille in seinem Kommentar zu Klopps Guardian-Interview. Was der BVB-Trainer damit wohl bezwecken wollte, schreibt er auch.

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Gefunden: ein lustiger Brite

11:38 Uhr: Dieser Gary Lineker hat nicht nur Ahnung von Fußball, er hat auch noch Humor.

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>A prediction; The final will be played by 22 men kicking a ball about for 90 minutes, and at the end the Germans will win.</p>&mdash; Gary Lineker (@GaryLineker) <a href="https://twitter.com/GaryLineker/status/327159510747734016">24. April 2013</a></blockquote>

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David Alaba - der Mann für die Superlative

11:19 Uhr: Dass David Alaba der jüngste Sportler ist, der jemals zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt worden ist, das ist ja klar. Aber hättet ihr gewusst, dass der Mann auch österreichischer Twitter-König ist? Fast 140.000 Menschen folgen ihm.

Spanien spürt den Atem der Wachablöser

10:59 Uhr: Es muss sich um einen Fehler in der Wikipedia handeln: Unter dem Begriff „Wachablösung“ beschäftigt sich die Online-Enzyklopädie mit einem skurrilen militärischen Ritual. Der Rest der Welt dagegen diskutiert unter diesem Begriff, ob das deutsche Finale die spanische Vorherrschaft im europäischen Fußball beendet. Das ist zuweilen etwas unübersichtlich, deshalb hier ein Überblick:

Ja, Spanien ist wachabgelöst: Ex-BVB- und Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld, Kicker-Chefredakteur Jean-Julien Beer, Allzweck-Experte Lothar Matthäus, Trainer Felix Magath, England-Stürmer Michael Owen, Fußball-Philosoph Gary Lineker

Nein, die Erfolge des BVB und der Bayern sind nur Momentaufnahmen: Ex-Spanien-Profi Gerhard Poschner, Sky-Kommentator Marcel Reif, Bayern-Boss Karlheinz Rumenigge, Sportbild-Chefredakteur Matthias Brügelmann, Trainer Arsène Wenger, Trainer Vicente Del Bosque, Ex-England-Profi Dietmar Hamann, Bayern-Sportchef Matthias Sammer, BVB-Profi Mats Hummels

Vielleicht, eventuell, kann sein, muss aber nicht: Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, Allzweck-Experte Günter Netzer, Ex-Champions-League-Sieger Hasan Salihamidzic, Bayern-Profi Thomas Müller

Wo der Westfale dem Bayern überlegen ist - und wo nicht 

Westfalen gegen Bayern - der unsportliche Vergleich

10:42 Uhr: Es ist der ultimative Vergleich zwischen Westfalen und Bayern, streng wissenschaftlich und in allen Disziplinen. Wo lebt es sich besser? Wo ist der Job sicherer? Wer hat politisch und historisch die Nase vorn? Klicken Sie sich durch!

Sprache:

„Ja mei.“ „Mia san mia.“ „Halleluja, Luja, Luja sog I. Zefix Halleluja.“ Nun, was sich da tief in der Kehle des Bayern zusammenbraut, ist tatsächlich Sprache. Westfalen sprechen generell nicht so viel wie Bayern. Sie lieben die klare Ansage: „Jau“, „Is klar“, „Klappe halten“. Bayern wirken häufig unentschlossen (Schau’n mer mal“), Westfalen eindeutig („Bringt eh nix“) Der „Spezi“ ist hier ein „Kumpel“, der Ministerpräsident eine Frau. Die Heilige Barbara, also die Schutzpatronin der Bergleute, freut sich über jeden, der „Luja“ sagt. Der Sprachvergleich endet unentschieden.

Landschaften:

Berge haben beide. Die Berge der Bayern sind hoch und zerklüftet, die Berge der Westfalen flach und bewaldet. Ein Bayer könnte durchs Sauerland fahren, ohne dort je bewusst einen Berg zu sehen. Ein Westfale steht auf der Zugspitze und fühlt sich dort oben wie auf dem Kahlen Asten: es ist kühl, die Sicht ist spektakulär schlecht, der Rucksack drückt. Unentschieden

Seen:

Das „bayerische Meer“ heißt Chiemsee, das „westfälische Meer“: Möhnesee. Dem Bayern völlig unbekannt ist der Phoenixsee in Dortmund-Hörde. Dabei kündet dieses Gewässer von einem Wunder. Nur Westfalen können ein Stahlwerk in einen Freizeitsee verwandeln. Die letzten Bauplätze am Ufer kosten schon so viel wie Grundstücke in München. Weil sich kein Bayer je an diesen See legen wird, wird auch kein Bayer je den Sonnenuntergang hinter dem Stahlgerippe von Phoenix-West sehen. Schade! Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt. … Vorteil für Westfalen

Bier:

Westfalen sagen zu Weißbier „Weizenbier“. So drücken sie ihre Geringschätzung für das seltsame Schaumgebäu aus dem Süden aus. In Dortmund, Warstein, Iserlohn, Münster steht abends ein Pils auf dem Tisch. Zuweilen auch zwei, drei oder zehn. Einige westfälische Brauereien experimentieren übrigens mit Weizenbier. Mit Erfolg: Die Menschen bleiben dem Pils treu. Vorteil für Westfalen

Autos:

Ein schwieriges Kapitel für Westfalen. BMW verspricht „Freude am Fahren“. Der Name Bayern gehört schon zum Autonamen dazu. Opel, also sozusagen die „Westfälischen Motorenwerke“, ist abgefahren. Stiehlt sich aus der Region und hinterlässt Ärger und Frust. Manta-Manni kann es nicht fassen, seine Liebste lässt ihn sitzen. Der BVB wirbt noch für das sinkende Schiff. Vorteil für Bayern.

Geschichte:

Die Bayern hatten einen flippigen Sonnenkönig, die Westfalen ihre Stahlbarone. Die Unterschiede zwischen den Herrschaften lassen sich an diversen Bauwerken ablesen, die sie der Nachwelt hinterlassen haben. Schloss Neuschwanstein ist Experten zufolge geringfügig malerischer als der Gasometer in Oberhausen. Die Gründer des BVB haben darauf verzichtet, den Verein „Westfalia“ zu nennen. Wäre auch viel zu naheliegend gewesen. Der BVB trägt stattdessen „Preußen“ im Namen. Für Bayern sind Preußen „Saupreiß“. Borussen dürfen sich davon durchaus angesprochen fühlen. Historisch schießt Westfalen aber den Vogel ab: der Westfälische Friede hat den ganzen Kontinent nach 30 Jahren Krieg befriedet. Ein Finale für die Galerie. Pazifisten-Champions für alle Ewigkeit. Vorteil für Westfalen

Politik:

Der Bayer ist politisch rabenschwarz und katholisch, der Westfale eher rot und solidarisch. Jedenfalls der Ruhrpott-Westfale. Sauerländer gelten als konservativ, ihre Gesinnung spielt schon leicht ins Bayerische. Dortmund gilt als Herzkammer der SPD, München ist das irgendwie auch. SPD-OB Christian Ude bringt so manchen Christsozialen an den Rand des Herzinfarkts. Bayern würden immer noch Franz-Josef Strauß wählen, Dortmunder Willy Brandt. Der Vergleich endet: unentschieden.

Feste/ Brauchtum:

Der Bayer begrüßt die ganze Welt auf der „Wiesn“, der Westfale begrüßt seinen Nachbarn auf dem Schützenfest. Am Ende liegen sich alle – der Bayer, die Welt, der Westfale und sein Nachbar – in den Armen und freuen sich. Unentschieden

Wirtschaft:

Der Bayer pflegt seinen Ruf als Laptopträger in Lederhosen. Er leidet aber wie ein Hund, weil die Schwaben ihm jenen Spruch weggeschnappt haben, den er selber so gerne hätte: „Wir können alles außer Hochdeutsch.“ Der Westfale kann Hochdeutsch, aber sonst fast nichts. Höchstens Fußball spielen. Die Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen liegt ungefähr 600 Prozent über der von Garmisch-Partenkirchen. Alle Wirtschaftsindikatoren, Armuts-Indexe, Gewinnerwartungen sprechen für Bayern. Aber ich sag’s noch einmal: Westfalen können Fußball spielen, und Geld schießt keine Tore. Also: Vorteil Westfalen.

Parks:

Der Englische Garten in München ist das Paradies für Nackerte. „Die Nackerten im Englischen Garten gehören zu München wie die Tauben auf dem Markusplatz zu Venedig“, schrieb die Süddeutsche Zeitung, und die muss es ja wissen. Laufen Sie mal nackert durch den Westfalenpark! Westfalen lieben Tauben übrigens mehr als Nackerte. Sie dienten ihm einst als Rennpferd-Ersatz. Westfalen hat also auch was von Venedig, nämlich die Taubenscheiße. Wirklich vorteilhaft ist das nicht. Bei den Parks liegen die Bayern vorn.

Wetter:

Westfälisches Wetter ist etwas, was in keinem Reiseführer Erwähnung findet. Es ähnelt dem englischen. Westfälisches Wetter verdirbt den Ausflug in den Park, schadet der Wirtschaft, lässt Schützenfeste ins Wasser fallen und den Opel rosten. Der Bayer muss nicht so viel mit seinem Wetter granteln. Nur wenn Föhn ist, ist der Bayer neben der Spur. Vorteil für Bayern 

Das Ergebnis:

Bayern: 3 Vorteile Unentschieden: 4 Westfalen: 4 Vorteile Fazit: Die Westfalen sind noch einen Tick stärker. Bayern, zieht Euch warm an!

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Wenn man sich von Zuneigung nur was kaufen könnte

10:25 Uhr: Die Herzen der Deutschen schlagen vor dem Champions-League-Finale überwiegend für Borussia Dortmund und Trainer Jürgen Klopp. 48 Prozent der deutschen Bevölkerung sympathisieren im Vergleich beider Clubs mit dem BVB, 21 Prozent mögen den deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München lieber. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa.

Public Viewing im Hangar in Mülheim

10:02 Uhr: Champions League gibt's auch in Mülheim. Zumindest auf einer großen Leinwand. Rund 400 Fans erwarten die Veranstalter am Samstagabend im Hangar am Flughafen Essen-Mülheim.

Erfolgsverwöhnte Bayern treffen auf ihren Angstgegner

9:28 Uhr: Von den letzten zehn Pflichtspielen hat der FC Bayern neun gewonnen. Darunter das Champions-League-Viertelfinale bei Juventus Turin und die beiden grandiosen Siege gegen den großen FC Barcelona. Keine guten Aussichten für den BVB. Einziger Hoffnungsschimmer: Im einzigen Spiel, in dem die Bayern nicht als Sieger vom Platz gingen, hieß der Gegner: Borussia Dortmund.

Also wir haben gelacht..

9:05 Uhr: Gefunden beim Rumstöbern - uns hat das gute Laune für den Tag gemacht. Euch hoffentlich auch!

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>25 de Mayo! 13 horas! The Final Champions League! Bayern vs Borussia Dortmund! <a href="http://t.co/b9cIhch2tD" title="http://twitter.com/FutbolPaPocos/status/337007610458939392/photo/1">twitter.com/FutbolPaPocos/…</a></p>&mdash; ★Fútbol para Pocos ★ (@FutbolPaPocos) <a href="https://twitter.com/FutbolPaPocos/status/337007610458939392">22. Mai 2013</a></blockquote>

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#BVB ist eines der Topthemen bei Twitter 

Gesprächsthema bei Twitter - #BVB ist trending topic

8:56 Uhr: Nebenbei bemerkt: Bei Twitter wird gerade extrem viel über Borussia Dortmund gesprochen. Zu sehen ist das daran, dass es das Schlagwort #BVB unter die trending topics geschafft hat - also auf die Liste der gerade populären Begriffe. Das gilt nicht nur in Dortmund, nein: der BVB ist ein bundesweiter Twitter-Trend.

Frau Grau sieht Rot-Weiß und Schwarz-Gelb kritisch

8:50 Uhr: Die Kollegen von dpa haben sich um eine bisher tragisch vernachlässigte Frage gekümmert: Was macht die Mode mit den Fans? Gelb macht blass, erklärt dazu eine Ulmer Modeberaterin mit dem thematisch angepassten Namen Sonja Grau. Darum sollten BVB-Fans die Farbe nicht in der Nähe des Gesichtes tragen - es sei denn, man ist eh ein dunkler Hauttyp oder kommt frisch aus dem Urlaub/dem Solarium. Kein Gelb also in Gesichtsnähe - damit sind Mützen, Schals und die obere Hälfte des Trikots schon mal ausgeschlossen. Wobei: Farbe hin oder her, viele Dortmunder gehen ja davon aus, dass am Morgen danach eher die Bayern-Fans blass aussehen.

Diplomatie in Wembley - weder BVB noch Bayern als Favorit

8:21 Uhr: Ein Paradebeispiel an Diplomatie legt das Wembley-Stadion auf seiner offiziellen Homepage hin. "Beide Seiten sind gleich stark", heißt es dort über die Finalisten. Beweis: "Zu Beginn des Monats haben sie sich in der Bundesliga 1.1 getrennt." Das ist natürlich nur sehr oberflächliche Statistik, da könnte man jetzt rumdiskutieren und das hier anführen, das hier oder auch das hier. Aber gut, zumindest in einer Hinsicht kann man dem Statement aus London nur zustimmen. "Das Spiel hat alle Zutaten für einen euopäischen Klassiker", heißt es auf der Homepage weiter.

Ex-Coach van Marwijk lobt Borussia Dortmund

8:09 Uhr: Ein kleiner Blick in die niederländischen Medien zeigt: Dortmunds früherer Trainer Bert van Marwijk hält seinem Ex-Verein die Treue. Erst am vergangenen Wochenende sei er in Dortmund im Stadion gewesen, erzählte er im Gespräch mit "De Telegraaf". "Dortmund ist ein familiärer Club, wo ich immer warm empfangen werde", sagte er weiter. Wir wärmen uns zusätzlich an dem unnützen Wissen, dass van Marwijk mit vollem Vornamen Lambertus heißt.

Harte Landung für BVB-Nachwuchstalent Leitner

7:58 Uhr: Jürgen Klopp und seine Spieler dürften zuletzt an so manchem Türrahmen gescheitert sein, so breitbeinig selbstbewusst traten Dortmunds Kicker nach dem Halbfinal-Erfolg gegen Real Madrid auf. Einer von ihnen ist nun wieder auf den Teppich geholt worden - von U21-Nationaltrainer Rainer Adrion.

Lukasz Piszczek fällt länger aus 

7:45 Uhr: Wie immer das Finale ausgeht, was für Lukasz Piszczek danach kommt, ist klar: Der 27-jährige Pole soll nach dem Spiel gegen Bayern München an der seit Monaten schmerzenden Hüfte operiert werden. Das wurde am späten Dienstagabend bekannt. Piszczek fällt damit länger aus - vermutlich mehrere Monate. Mehr hier.

BVB twittert Foto von der "Road to Wembley"

6:52 Uhr: Auf der Straße nach Wembley befindet sich der BVB derzeit nicht nur im übertragenen Sinne: Über seinen Twitter-Account veröffentlichte der Verein am Dienstagabend auch ein Foto von unterwegs, auf dem nicht nur der Busfahrer, sondern selbst die Landschaft schon auf die BVB-Farben eingestellt ist - jedenfalls teilweise.

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>Die echte "Road to Wembley" // Road to Wembley, literally <a href="https://twitter.com/search/%23UCLfinal">#UCLfinal</a> <a href="https://twitter.com/search/%23fairytale">#fairytale</a> <a href="http://t.co/bThxUSVtzs" title="http://twitter.com/BVB/status/336933704083574785/photo/1">twitter.com/BVB/status/336…</a></p>&mdash; Borussia Dortmund (@BVB) <a href="https://twitter.com/BVB/status/336933704083574785">21. Mai 2013</a></blockquote>

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Watzke setzt auf "Lustgewinn" im Finale

6:26 Uhr: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hält den Ausgang des Finales in Wembley nicht für entscheidend. "Für uns ist dieses Finale reiner Lustgewinn", sagte Watzke in einem Interview mit der Zeitung "Neue Westfälische". "Wir haben vor acht Jahren auf einem Trümmerfeld gestanden, und jetzt sind wir im Finale der Champions League, haben zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg", so Watzke. DRuck habe Borussia Dortmund darum keinen: "Ob wir dann am Ende gewinnen oder verlieren, ist nicht das Entscheidende. Wir müssen nur nach dem Finale sagen: Wir als Borussia Dortmund haben alles aus uns herausgepresst."

BVB mit der deutlich besseren Final-Quote

6:18 Uhr: Bayern-Fans, was sagt ihr dazu? In unglaublichen 100 Prozent der Champions-League-Endspiele (bzw. Endspiele um den Europacup der Landesmeister), in denen der BVB stand, sind die Westfalen auch als Sieger vom Platz gegangen. Der FC Bayern erreichte das Endspiel neun Mal – und ging fünf Mal als Verlierer vom Platz. Eindeutiger geht’s doch kaum.

Welcome back to the longest Live-Ticker! Ever! No kidding!

6:14 Uhr: Guten Morgen! Wir sichten die Lage und tickern weiter. Kommt gut in den Tag!

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