Dortmund. . Mit einer 1:2-Niederlage beendete Borussia Dortmund die Saison in der Fußball-Bundesliga. Gegner 1899 Hoffenheim rettet sich damit in die Relegation. Und der BVB muss aus der verpatzten Generalprobe für das Champions-League-Finale am Samstag in London gegen die Bayern die richtigen Schlüsse ziehen.

Es ging um viel. Freilich nicht für Borussia Dortmund, sondern für 1899 Hoffenheim, das sich mit dem überraschenden 2:1-Sieg in Westfalen am letzten Spieltag den Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga sicherte. Aber für Schwarz-Gelb war es das letzte Spiel vor dem großen Finale, die letzte Probe für den Ernstfall, der am kommenden Samstag mit dem Champions-League-Finale in London gegen Bayern München eintritt. Eine Probe, die in drei Akten folgen- und erkenntnisreich verlief.

Die verschenkten Siege

Jakub Blaszczykowski sprach die Problematik deutlich an. „Wir hätten ein, zwei Tore mehr erzielen müssen“, haderte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft mit den vergebenen Chancen seiner Kollegen. Robert Lewandowski hatte ausreichend Möglichkeiten für mindestens zwei weitere Treffer, Sebastian Kehl lag das 2:0 auf dem Fuß. So schenkte der BVB eine Partie her, die eigentlich schon längst hätte eingetütet sein müssen.

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Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die eigene Fahrlässigkeit zum Bumerang wurde. Im Gegenteil. Viele frühe Führungen hat die Borussia herausgeschossen, viele Spiele dominant gestaltet, aber dann aus dem Gefühl der Überlegenheit heraus um jeden weiteren Angriff noch ein hübsches Schleifchen binden wollen. Hier noch ein Pässchen, da noch ein Haken – doch häufig genug waren Ball und Punkte hinterher weg.

Neun Führungen verspielte Schwarz-Gelb in der Bundesliga-Saison, insgesamt 21 Punkte verlor Schwarz-Gelb durch Inkonsequenz. Vom exorbitanten Münchner Vorsprung in der Tabelle wären andernfalls nur drei Punkte übrig. So aber ist München enteilt und der BVB muss zusehen, dass er am kommenden Wochenende weniger verschwenderisch mit seinen Chancen umgeht. „Gegen Bayern werden wir nur ein, zwei Situationen bekommen. Da müssen wir dann ein Tor schießen“, sagt Blaszczykowski. Und hoffen, dass die Abwehr hält.

Die nächste Sorge

Mats Hummels schaute zu Boden, als er mit seinem geschwollenen Knöchel wortlos davonhumpelte. Sein Blick verriet die Sorge, nicht rechtzeitig wieder fit werden zu können für das große Finale. Dortmunds Innenverteidiger hatte nicht nur einen Elfmeter verursacht, sondern sich eben jene Blessur zugezogen, die viel schlimmer als alles andere wog. Untersuchungen am nächsten Tag brachten aber leichte Entwarnung. „Es sieht besser aus, als zunächst befürchtet“, meinte der Verteidiger, nachdem der Arzt eine Außenbanddehnung diagnostiziert hatte, die Hummels’ Finaleinsatz als „absolut realistisch“ erscheinen lassen. Doch eine ideale Vorbereitung sieht anders aus.

BVB rettet Hoffenheim in Relegation

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Ähnliches gilt für Mittelfeldspieler Mario Götze, der nach dreiwöchiger Pause wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und rechtzeitig zum Finale fit werden soll. Darauf hoffen sie zumindest beim BVB - spätestens nach dem Hoffenheim-Spiel, in dem die gestalterischen Schwächen von Marco Reus im offensiven Zentrum erneut zu Tage traten.

Der Mann für alles

Mittlerweile ist Eisverkäufer das einzige, was Kevin Großkreutz im Dortmunder Stadion noch nicht war. Nach dem Elfmeterpfiff und der Hinausstellung gegen Roman Weidenfeller, meldete sich der vielseitig einsetzbare Profi freiwillig zum Torwart-Dienst. „Ich dachte ich halte den“, begründete Großkreutz und irrte. Für ein Elfmeterschießen in London ist der Kevin also keine Alternative, zumindest nicht als Torwart. Aber zum Glück wird Weidenfeller dort wieder dabei sein, die folgende Sperre gilt schließlich nur für die Bundesliga.