Dortmund. Bei Borussia Dortmund hat mit dem Abpfiff der Bundesliga-Saison die heiße Phase der Vorbereitung auf das Finale der Champions League am kommenden Samstag in London gegen Bayern München. Im Blickpunkt stehen die beiden verletzten Mats Hummels und Mario Götze.

Die Schwellung am rechten Sprunggelenk von Mats Hummels ist fast abgeklungen, die Sorgenfalten von Trainer Jürgen Klopp sind kleiner geworden. Der Einsatz des Nationalspielers im Jahrhundert-Finale der Champions League am Samstag (20.45 Uhr/live in unserem Ticker) in London gegen Bayern München ist so wahrscheinlich wie der von Mario Götze, der nach seinem Muskelfaserriss wieder mit der Mannschaft trainiert und sich auch mental auf das Duell mit seinem künftigen Arbeitgeber vorbereitet.

"Es ist nichts gerissen und nicht so schlimm wie anfangs befürchtet", berichtete Hummels sichtlich erleichtert. Die Blessur hatte er sich beim Saisonfinale gegen 1899 Hoffenheim (1:2) bei einem Foul gegen Kevin Volland zugezogen, damit einen Strafstoß verursacht und nach einer 1:0-Führung des BVB die Wende eingeleitet. Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun diagnostizierte am Sonntag eine Bänderdehnung, das kollektive Aufatmen beim BVB und dessen Fans war unüberhörbar.

Hummels bleibt der Borussia treu

Auch, weil Hummels im kicker (Dienstagausgabe) sämtliche Spekulationen über einen Wechsel im Sommer beendete. Seit Wochen hielten sich Gerüchte um ein angebliches Interesse des spanischen Meisters FC Barcelona an dem Innenverteidiger. "Es gab keine Kontakte. Weder zu Barcelona noch zu einem anderen Verein", sagte Hummels und ergänzte, er habe nie in Erwägung gezogen, Dortmund den Rücken zu kehren.

Götze hatte derweil am Wochenende versucht, letzte Skepsis vor seinem Abschiedsspiel, ausgerechnet gegen die Bayern, im Keim zu ersticken. "Ein Sieg im Finale in meinem letzten Spiel für den BVB wäre das Größte für mich. Ich möchte in London unbedingt dabei sein, werde alles für Borussia geben und will der Mannschaft helfen, damit wir am Ende auch den Pott holen", sagte der 20-Jährige.

Klopp hatte schon unmittelbar nach dem letzten Schlusspfiff der Spielzeit 2012/13 einen "dicken Strich" unter die Saison gezogen. Dennoch wird ihm nicht entgangen sein, dass seine Truppe gegen 1899 ein Spiel, dass sie kontrollierte und klar hätte gewinnen müssen, in der Schlussphase leichtfertig aus der Hand gab. Doch der 45-Jährige ist sich sicher, dass seine Mannschaft in London wieder ihr "Champions-League-Gesicht" zeigen werde.

Der Fokus liegt seit Samstag 17.24 Uhr auf Wembley. Inzwischen grübelt der BVB-Coach mit seinen Assistenten über der erfolgversprechenden Strategie gegen den Bundesliga-Erzrivalen. Kapitän Sebastian Kehl ist überzeugt: "Der Trainer wird sich sicherlich wieder etwas einfallen lassen."

Verschenkte Siege und 42 Gegentore

Auch Kehl und seine Teamkollegen hatten Hoffenheim schnell abgehakt. Nach dem Schlusspfiff hielt der Oldie eine Ansprache an die Fans. Er bedankte sich brav für die Unterstützung während der Saison und appellierte: "An alle, die nicht nach London reisen können: drückt uns die Daumen. Wir werden alles tun, damit wir mit dem Cup nach Hause kommen. Denn ihr wisst ja: Das Beste kommt zum Schluss."

Die Borussen bemühten sich deshalb, sofort Positives zu berichten. "Wir sind Vize-Meister. Hätte man uns das vor der Saison gesagt, hätten wir uns damit schon zufrieden gegeben", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und bedankte sich bei insgesamt 1,8 Millionen Zuschauern, die während der Saison in den Signal Iduna Park geströmt waren.

Coach Klopp bezeichnete 66 Punkte als gute Ausbeute, weiß jedoch auch um die vielen verschenkten Siege und die 42 Gegentore. Dort gilt es, den Hebel anzusetzen - schon für das Duell mit den Bayern. Aber er weiß, dass "die Jungs noch einmal alles raushauen werden".

Denn, so Klopp: "Wembley wird einer der größten Momente un unserem Leben." Der geborene Dortmunder Kevin Großkreutz lässt daran keinen Zweifel und verkündete: 'Wir werden London rocken!'