Madrid. Ein Viererpack und ein Hattrick in nur elf Minuten - die Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo steigerten sich vor dem Clasico am Mittwoch in einen Torrausch. Die Zeitungen schrieben mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey am Mittwoch schon vom „Duell der Giganten“.

Nach dem Wettschießen der Superstars fiebert ganz Spanien dem Clasico entgegen. Lionel Messi mit seinem Viererpack beim 5:1 (3:1)-Sieg des FC Barcelona und Cristiano Ronaldos Hattrick in nur elf Minuten beim 4:0 (0:0)-Triumph von Real Madrid ließen die Fußball-Herzen der Iberer am Sonntag höher schlagen. Die Zeitungen schrieben mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey am Mittwoch schon vom „Duell der Giganten“.

Die Superstars selbst zeigten sich einfach nur erleichtert über die geglückte Generalprobe. „Für uns war es wichtig, dass wir mit einem Sieg in das Spiel gegen Real gehen“, sagte Messi nach dem Kantersieg über CA Osasuna Pamplona: „Wir haben gut gespielt, doch es war nicht einfach, weil alle schon mit den Gedanken in Madrid waren.“

200-er Schallmauer durchbrochen

Der kleine Argentinier brach gleich zwei Rekorde. Er traf im elften Ligaspiel in Folge und überbot damit die 16 Jahre alte Bestmarke des Brasilianers Ronaldo (10 Spiele). Zudem ist der 25-Jährige mit nun 202 Liga-Toren der jüngste Profi, der die 200-er Schallmauer durchbrach.

Auch Ronaldo blickte dem Klassiker entspannt entgegen. „Ich freue mich auf das große Spiel am Mittwoch“, sagte „CR7“ und versprach: „Meine Aufgabe ist es, alles diesem Klub zu geben. Das werde ich auch gegen Barca tun.“

Der Portugiese traf gegen Getafe in der 62., 65. und 72. Minute mit seinen Saisontreffern Nummer 19 bis 21. Damit unterbot der Angreifer seine eigene Real-Bestmarke vom 22. Oktober 2011, als er innerhalb von 16 Minuten gegen Malaga dreimal getroffen hatte.

Treffsicher: Cristiano Ronaldo.
Treffsicher: Cristiano Ronaldo. © Andres Kudacki/AP

Ramos als Kapitän

„Cristiano hat wieder einmal bewiesen, dass er ein wirklich großer Spieler ist. Das ist genau das, was unser Verein braucht. Er infiziert den Rest der Mannschaft“, schwärmte Mitspieler Sergio Ramos, der gegen den Nachbarn von Getafe in der 53. Minute den Torreigen eingeleitet hatte. Ramos vertrat den verletzten Keeper Iker Casillas als Kapitän. Real hatte für Casillas (Handbruch) am Freitag noch kurzfristig Diego Lopez vom FC Sevilla zurückgeholt. Doch gegen Getafe spielte Ersatzkeeper Antonio Adan, der seine Sache gut machte.

Nicht unerwähnt lassen wollte Ronaldo nach seinem Gala-Auftritt den Einfluss von Trainer Jose Mourinho auf den Sieg. „Wir haben in der Halbzeit gute Ratschläge erhalten“, meinte der Portugiese, der bereits den 20. Hattrick in seiner Karriere erzielte. Der gelobte Mourinho war zuletzt mehrfach in die Kritik geraten und leistet sich mit einigen Zeitungen einen Dauerstreit. Am Samstag ließ der portugiesische Star-Trainer an seinem 50. Geburtstag mal wieder kurzerhand eine Pressekonferenz platzen.

Mourinho unter Druck

Für Mourinho könnte die Luft in Madrid noch dünner werden, wenn er den Vergleich nach zwei Spielen gegen den Erzrivalen aus Barcelona verliert. Das Rückspiel des Halbfinals findet am 27. Februar in Barcelona statt. Sollte Madrid ausscheiden, droht auf nationaler Ebene ein Jahr ohne Titel - und zudem wäre Barcelona in Fußball-Spanien wieder die klare Nummer eins.

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Wie wichtig die Duelle gegen Barca für Mourinho sind, zeigte sich auch in der Tatsache, dass der Coach mehrere Top-Spieler zunächst schonte. Karim Benzema und auch Sami Khedira mussten gegen Getafe in der ersten Hälfte draußen bleiben. Nachdem es zur Pause nur 0:0 gestanden hatte, reagierte der Trainer und ließ Khedira mitwirken. Der deutsche Nationalspieler verlieh dem Spiel der Königlichen neuen Schwung und bot eine gute Partie. Das galt auch für Regisseur Mesut Özil, der das 2:0 durch Ronaldo vorbereitete.