Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg ist in der Fußball-Bundesliga auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Die Kritik an Trainer Felix Magath wächst. Die Fans forderten beim 0:2 gegen Freiburg “Magath raus!“ Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß griff Magath an.
Eine Attacke des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß, eine Krisensitzung vor dem wichtigen Spiel bei Fortuna Düsseldorf und neuer Knatsch mit Abwehrchef Naldo: Nach dem desolaten Saisonstart wird der Gegenwind für Felix Magath beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg immer heftiger. Doch trotz des Absturzes auf den letzten Tabellenplatz und wenig Aussicht auf Besserung perlt die Kritik am Trainer-Manager ab.
Kritik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß
"Das interessiert mich nicht. Herr Hoeneß kann doch zu allem etwas sagen. Als Tabellenführer wird man ja gerne zu allen Themen gehört", sagte Magath dem Sport-Informations-Dienst (SID), nachdem Hoeneß ihn am Montagabend öffentlich angegriffen hatte.
"Wenn die Spieler so wenig laufen, sind sie entweder vom Training kaputt oder spielen gegen den Trainer", hatte Hoeneß gesagt. Er verglich die Lage bei den Wölfen mit Magaths Engagement beim deutschen Rekordmeister von 2004 bis 2007: "Wenn du es mit zwei Titeln in Folge schaffst, 80 Prozent der Spieler gegen dich aufzubringen, stimmt etwas nicht. Das scheint auch das Problem in Wolfsburg zu sein."
Doch nicht nur von außen wächst die Kritik. Auch die Klubführung sieht vor dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) Gesprächsbedarf. Deswegen soll sich der Aufsichtsrat des Klubs am Mittwoch oder Donnerstag mit Magath zu einer Krisensitzung treffen, "in der wir die sportliche Situation erörtern werden", wie Aufsichtsratschef Garcia Sanz der Wolfsburger Allgemeinen sagte: "Wir machen das zusammen mit dem Trainer. Er ist ja derjenige, der ganz nah an der Mannschaft dran ist."
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Fünf Punkte aus acht Spielen, dazu 15 Gegentore bei nur zwei eigenen Treffern - viel zu wenig für die millionenschwere Mannschaft aus Niedersachsen, die eigentlich um die Europapokalplätze mitspielen wollte. Beim peinlichen 0:2 am Samstag gegen Freiburg gingen sogar die eigenen Fans auf die Barrikaden und forderten lautstark: "Magath raus!" - doch der Coach bleibt gelassen. "Wir müssen uns mit unserer Situation beschäftigen und sehen, dass wir unsere Probleme schnellstens gelöst bekommen", sagte Magath: "Unsere ganze Konzentration gilt dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf."
Am Samstag werden die Niedersachsen wohl wieder mit einer neuformierten Mannschaft antreten. Das Experiment, Spielmacher Diego 90 Minuten auf der Bank sitzen zu lassen, ist grandios gescheitert, mit einer Rückkehr des Brasilianers im Schaltzentrum ist zu rechnen.
Kritik an Abwehrspieler Naldo
Unklar ist hingegen, wie es mit dem vor der Saison für knapp fünf Millionen Euro von Werder Bremen verpflichteten Naldo weitergeht. Berichte über eine angebliche Suspendierung des Innenverteidigers nach zuletzt schwachen Leistungen wollte der Coach weder bestätigen noch dementieren. "Dazu werde ich nichts sagen", hieß es knapp. Magath hatte Naldo zuletzt öffentlich kritisiert, aber auf eine Besserung der Situation gehofft. (sid)