Berlin. .
Nur, wer die Bilder der WM 2002 noch vor Augen hat, diesen Mann mit dem wuchtigen Kopfball, diesen sprunggewaltigen Stürmer, der alle seine fünf Treffer mit dem Haupte erzielte, der kann ermessen, wie lang die Reise, wie groß die Entwicklung dieses Miroslav Klose gewesen ist.
34 Jahre ist er nun, seit mehr als elf Jahren in der DFB-Elf und längst ein „kompletter Stürmer“, wie Joachim Löw zu Recht anmerkte; einer, der das deutsche Kombinationsspiel bereichert, nicht erstickt. Darin ist er ein Unikum – und aufgrund der Verletzung des völlig anders veranlagten Mario Gomez derzeit ohnehin der einzige nominelle Stürmer.
„Vorbild, zu dem die jungen Spieler aufschauen“
Es ist ein Segen für die DFB-Elf, dass Klose sein internationales Karriere-Ende ein wenig verschoben hat. Die WM 2014 sei sein „absolutes Ziel“, hat Klose gestern erneut betont. Inzwischen gibt er eine Art Herbergsvater des Teams ab, ein „Vorbild, zu dem die jungen Spieler aufschauen“, wie Löw bemerkt haben will. Das ist sportlich begründet, aber auch menschlich. Am heutigen Dienstag wird der Profi von Lazio Rom für seinen Geste im Spiel in Neapel (als er ein Tor wegen Handspiels nachträglich annullieren ließ) zum zweiten Mal mit einer Fairplay-Medaille ausgezeichnet.
Es ist diese seltene Gabe, vor dem Tor zwar unerbittlich, aber nicht unfair zu sein, die den gebürtigen Polen auch jenseits seiner 14 WM-Tore und bis dato 65 Treffern für die DFB-Elf zur Ausnahmeerscheinung machen.
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Und unvermeidlich mündet jedes Gespräch in die Frage, wann er denn Gerd Müller und dessen Rekord (68 Tore) nun erreichen werde. Und Klose sagt dann stets den aufrichtig gemeinten Satz: „Es wäre ein absoluter Witz, wenn ich mit Gerd Müller vergleichen würde. Niemand darf sich mit ihm vergleichen.“
Und ebenso wird man so schnell niemanden mit diesem Miro Klose vergleichen können.