Essen. Man muss auch gönnen können? Dann kennen Sie nicht Uli Hoeneß! Der Mann kann einfach nicht aus seiner Haut und lässt keine Gelegenheit aus, Rivalen klein zu reden. Ein Armutszeugnis für jemanden, der in seinem Leben außerhalb des Fußballs viel Gutes tut. Ein Kommentar.
Weil Eigenlob bekanntlich stinkt, sollte man sich tunlichst nicht in der Nähe von Uli Hoeneß aufhalten. Das ist nichts Neues. Und doch erstaunt es immer wieder, in welcher Regelmäßigkeit der Präsident des FC Bayern seine Geisteshaltung demonstriert.
Nur noch mal zur Verdeutlichung: Der Klub, der im Wortsinne als Hoeneß-Klub bezeichnet werden darf, ist unstrittig eine internationale Größe und steht, gemessen an seinen Erfolgen, in der Bundesliga-Geschichte turmhoch über der Konkurrenz. Wie beschaffen muss also jemand sein, der es angesichts einer solchen Bilanz einfach nicht ertragen kann, wenn auch andere mal am Erfolg schnuppern?
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„Nie, nie, nie“ werde Borussia Dortmund, hat Hoeneß gerade wieder getönt, „die Bayern-Tradition aus 30 Jahren wahnsinniger Erfolge“ aufholen. Als ob irgend wer dies prognostiziert hätte. Schon gar nicht der BVB, der auch nach zwei Titeln in Serie den Ball erfreulich flach hält.
Bayrische Staatsmedaille für soziale Verdienste
Noch unter dem Eindruck des verlorenen Champions League-Finales „dahoam“ hatte – ausgerechnet! – Hoeneß unlängst Demut angemahnt und die Mentalität gegeißelt, nach der zweite Plätze nichts zählen würden. Leere Worte! Der Mann kann einfach nicht aus seiner Haut. Dafür gebührt ihm mehr Mitgefühl denn Kritik.
Nebenbei: Unmittelbar vor seinen jüngsten verbalen Spitzen gegen den BVB („Dortmund ist eine relativ regionale Sache“) ist Uli Hoeneß mit der bayrischen Staatsmedaille für soziale Verdienste ausgezeichnet worden. Der Mann tut fraglos viel Gutes. Nur: Wie verträgt sich das mit seinem Verhalten gegenüber sportlichen Rivalen? Sozial ist dies jedenfalls nicht.