Bremen. Wiesenhof ist neuer Haupt- und Trikotsponsor des SV Werder Bremen. Nachdem die Bremer zuletzt ohne Sponsor auf dem Trikot aufliefen, haben sich die deutsche Geflügelmarke und der Fußball-Bundesligist auf einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren geeinigt.

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Trotz massiver Fan-Proteste läuft Werder Bremen künftig mit dem Logo eines unter Tierschützern seit Jahren umstrittenen Geflügelproduzenten auf. Im Netz gibt es einen Shitstorm. Beide Seiten verständigten sich auf einen Zweijahresvertrag, teilte der Fußball-Bundesligist am Freitag mit. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Wiesenhof erstmals nach langer Zeit wieder einen Hauptsponsor aus dem Werder-Land gewinnen konnten“, sagte Marketingmanager Klaus Filbry.

Am Donnerstag hatte der Klub auf seiner Facebook-Seite nach einem Proteststurm im Internet noch mitgeteilt, dass eine Entscheidung über einen neuen Hauptsponsor noch nicht gefallen sei. Die Kritik an dem Unternehmen, der sich auch die Tierschutzorganisation Peta angeschlossen hat, richtet sich unter anderem gegen die Haltungsbedingungen in den Geflügelbetrieben.

Verein will sich ein Bild vom umstrittenen Unternehmen machen

In einer Erklärung auf der Vereinshomepage stellte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs klar, dass es „intensive Gespräche“ gegeben habe. Der Sponsor sei „anders als oft in der öffentlichen Wahrnehmung“, ein bodenständiges Familienunternehmen, das mit Kritikern der modernen Nutztierhaltung „offen über alle Themen diskutiert und kontinuierlich an Verbesserungen des Tierwohls arbeitet.“ Man versprach, sich vor Ort über die Produktion bei Wiesenhof zu informieren.

Allofs will so den vehementen Protesten von Fans und Tierschützer entgegen treten. Im Netz gibt es bereits einen Shitstorm gegen Verein und Sponsor.Auf Facebook hat die Gruppe „Wiesenhof als Werder-Sponsor - Nein danke!“ gegründet bereits über 13.000 Anhänger. Bei Twitter diskutieren die Fans unter anderem mit dem Hashtag „chickengate“.

Die Tierrechtsorganisation Peta wirft der Firma wegen der Haltungsbedingungen für die Masthähnchen Tierquälerei vor. Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Trikotwerbung für Massentierhaltung - damit verkauft Werder die Seele des Vereins.“ (ws/sid/dapd)