Essen. Nach der Verkündung des ausgeweiteten Kaders für die Europameisterschaft lässt sich festhalten: Nicht am Ende wartet das ganz schwere Frustpaket. Die harten Entscheidungen hat Bundestrainer Joachim Löw bereits gefällt. Ein Kommentar.
Ein Messgerät, das bei großer Enttäuschung auch groß ausschlägt, gibt es nicht. Enttäuschungen treffen individuell und müssen individuell verarbeitet werden. Nach der Verkündung des ausgeweiteten Kaders für die Europameisterschaft lässt sich aber festhalten: Nicht am Ende wartet das ganz schwere Frustpaket. Die harten Entscheidungen hat der Bundestrainer bereits gefällt. Vor allem Simon Rolfes, Dennis Aogo, Christian Träsch, aber auch Patrick Helmes, Stefan Kießling, Mike Hanke und Kevin Großkreutz hatten sich Hoffnungen gemacht, mitzureisen zu dürfen. Und zumindest für Rolfes, Helmes, Kießling, Hanke dürfte mit der Nichtberücksichtigung das Karrierekapitel Nationalelf beendet sein.
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Für einen Julian Draxler oder Ilkay Gündogan oder Marc-Andre ter Stegen dagegen gilt: Der erste Absatz wird gerade verfasst. Weitere große Enttäuschungen hat Löw mit seiner Nominierungsstrategie also ausgeschlossen. Aufgeworfen hat er mit dieser Jugend-vor-Strategie allerdings die Frage: Ist es nicht sehr gewagt, so wenig auf eine Doppel- und Dreifach-Ausstattung der Positionen zu achten? Auf den Abwehrflanken nämlich hat der deutsche Fußball seit Jahren ein Problem. Und das vom Bundestrainer geschnürte Personalkorsett sitzt jetzt sogar extrem straff. Echte, gelernte Außenverteidiger? Dabei sind zwei: Philipp Lahm, Marcel Schmelzer.
Andererseits: Gerade Aogo und Träsch wurden von Löw oft gewogen und nun zu Recht abschließend für zu leicht befunden. Herbeizaubern kann eben selbst dieser Bundestrainer keine internationale Qualität.