München. Uefa-Präsident Michel Platini verteidigt trotz der schwierigen politischen Verhältnisse im Gastgeberland die Vergabe der Europameisterschaft an die Ukraine. Eine Nichtvergabe an „nicht so gefestigte“ Länder sei keine Lösung.
Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa), hat die Vergabe der Europameisterschaft (8. Juni bis 1. Juli) an die Ukraine verteidigt - trotz der zunehmenden Spannungen um die derzeit inhaftierte ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko.
Nichtvergabe wäre keine Lösung
„Als die EM 2007 vergeben wurde, war Julia Timoschenko gerade dabei, an die Regierungsspitze aufzusteigen. Natürlich ist es schwierig, wenn die politischen Verhältnisse instabil sind“, sagte Platini in der Welt: „Die Ukraine hat gerade den fünften Sportminister in fünf Jahren. Aber was sollen wir machen? Die EM nicht in Länder wie die Ukraine vergeben, weil nicht alles so gefestigt ist wie in westeuropäischen Demokratien? Das ist keine Lösung.“
Die schlechte Behandlung der 51-Jährigen, die am Freitag vergangener Woche in einen Hungerstreik getreten war, wurde zuletzt vor allem von der Bundesregierung heftig kritisiert. Bundespräsident Joachim Gauck hatte aus Protest seinen Besuch im ukrainischen Jalta abgesagt. (sid)