Bochum. . Im Prozess um den größten Wettskandal der europäischen Fußballgeschichte müssen sich weitere Spieler vor der Bochumer Staatsanwaltschaft verantworten. Offenbar wird auch die Anklage gegen den früheren Bundesligaprofi Thomas Cichon eröffnet.

Im Prozess um den größten Wettskandal der europäischen Fußballgeschichte müssen sich weitere Spieler vor der Bochumer Staatsanwaltschaft verantworten. Nach Informationen von Spiegel.de wird die Anklage auch gegen den früheren Bundesligaprofi Thomas Cichon eröffnet.

"Wir werden im kommenden Herbst die Anklagen gegen Profifußballer verschicken", sagte Staatsanwalt Andreas Bachmann. Cichons Anwalt Andreas Bartholomé bestätigte dies: "Wir warten derzeit darauf, was kommt. Uns ist vom Staatsanwalt gesagt worden, dass Herr Cichon im Oktober angeklagt wird."

Cichons ehemaliger Teamkollege beim VfL Osnabrück, Marcel Schuon, hatte den 131-maligen Bundesligaspieler beschuldigt, Spiele aktiv manipuliert zu haben. Schuon selbst war zu einer zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Auch die mutmaßlichen Drahtzieher Ante Sapina, Nürettin G. und Marijo C. hatten gegen Cichon ausgesagt.

Cichon weist Beschuldigungen von sich

"Herr Cichon hat sich den Anschuldigungen in mehreren polizeilichen Verhören gestellt. Er weist insbesondere die Beschuldigungen von Günay weit von sich", sagte Anwalt Bartholomé. Dennoch muss sich Cichon, der zuletzt in Südafrika für den Erstligisten Moroka Swallows gespielt hatte, wegen "Betrug als Mitglied einer Bande" verantworten.

Bartholomé glaubt indes nicht, dass es zum Prozess kommt. "Dafür gibt es aus unserer Sicht keinen Grund." Zu Beginn des Jahres hatte Cichon bereits vor dem Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aussagen müssen und sich von den Anschuldigungen distanziert. (sid)