Berlin. . Das Bundeskriminalamt ist einem Bericht zufolge Hinweisen auf einen nuklearen Anschlag bei der Frauenfußball-WM nachgegangen. Das BKA dementierte unterdessen den Bericht. Die Behörde warnt allerdings, Frauenfußball könne bei Islamisten als Sinnbild der „typisch dekadenten Lebensweise“ des Westens aufgefasst werden.

Das Bundeskriminalamt (BKA) ist einem Bericht zufolge Hinweisen auf einen nuklearen Anschlag beim Eröffnungsspiel der Frauenfußball-WM nachgegangen. In einem vertraulichen Dokument der Behörde, das „Spiegel Online“ vorliegt, notierte eine Kriminalhauptkommissarin, das BKA habe mehrere Tipps zu einem geplanten Attentat erhalten.

Eine „Internet-Recherche“ habe jedoch ergeben, dass der Auslöser der Alarmmeldungen „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ ein im Netz kursierender Film gewesen sei, in dem von einem Anschlag am 26. Juni um 19 Uhr in Berlin fabuliert werde. Die Beamtin folgerte: „Die Inhalte des Videos sind als gefährdungs-irrelevant einzustufen.“

BKA hat keine konkreten Hinweise

Das Bundeskriminalamt hat keine Anhaltspunkte für konkret geplante Anschläge während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland. Eine BKA-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur dapd am Freitag auf Anfrage, dazu lägen „keinerlei Hinweise“ vor. Die Sprecherin wollte den „Spiegel“-Bericht nicht kommentieren. Zu internen Berichten gebe es grundsätzlich keine Stellungnahmen.

Das BKA warnt allerdings laut dem Bericht, der Frauenfußball könne von islamistischen Fanatikern „in einem viel stärkeren Maße“ als Sinnbild der „typisch dekadenten Lebensweise“ des Westens aufgefasst werden. Gerade von Einzeltätern gehe in diesem Zusammenhang „ein besonderes Risiko“ aus. Die Behördensprecherin wollte diese Einschätzungen weder dementieren noch bestätigen.

Die Fußball-WM der Frauen beginnt am 26. Juni. Im Berliner Olympiastadion spielt Deutschland zur Eröffnung gegen Kanada. Bundeskanzlerin Angel Merkel (CDU) wird sich die Begegnung im Stadion anschauen. (dapd)