Basel. .
Der FC Bayern hat auch sein zweites Champions-League-Gruppenspiel gewonnen. Dank eines Doppelpacks von Bastian Schweinsteiger gewann der deutsche Rekordmeister beim FC Basel 2:1.
Bastian Schweinsteiger hat Bayern München mit einem Doppelpack im Alleingang aus der Krise und Richtung Champions-League-Achtelfinale geführt. Der Nationalspieler führte die allerdings erneut phantasielose Mannschaft von Trainer Louis van Gaal im zweiten Gruppenspiel beim FC Basel mit einem verwandelten Foulelfmeter (56.) und einem Last-Minute-Treffer (89.) zu einem 2:1 (0:1)-Sieg.
Damit festigte der deutsche Meister mit dem zweiten Erfolg im zweiten Spiel die Tabellenführung in der Gruppe E. Der frühere Dortmunder Alex Frei hatte die Schweizer in Führung gebracht (18.).
In drei Wochen reisen die Bayern nach Cluj
In drei Wochen haben die Bayern, die sechs Punkte auf dem Konto haben, beim rumänischen Meister CFR Cluj die Gelegenheit, ihre Ausgangslage noch freundlicher zu gestalten.
In der Bundesliga, in der die Bayern mit acht Punkten aus sechs Spielen nur den neunten Platz belegen, sei es bereits „fünf vor Zwölf“, hatte Sportdirektor Christian Nerlinger vor der Begegnung betont. Dort kommt schon am Sonntag bei Borussia Dortmund die nächste Chance zur Korrektur des schwachen Saisonstarts mit nur zwei Siegen in sechs Spielen. Allein: Angesichts der in Basel erneut eklatanten Probleme im Offensivspiel darf bezweifelt werden, ob der FC Bayern so schnell die Kurve bekommt, wie es die Bosse hoffen.
Im mit 38.500 Zuschauern, darunter Bundestrainer Joachim Löw, ausverkauften St.-Jakob-Park beherrschte van Gaals Elf wie in der Liga das Spielgeschehen in der Anfangsphase. Überlegen, häufiger in Ballbesitz - doch vor dem Tor harmlos. Schweinsteiger blieb nach Doppelpass mit Thomas Müller mit einem Schuss hängen, Toni Kroos scheiterte nach Philipp Lahms guter Vorarbeit an Torwart Franco Costanzo, Daniel van Buyten hatte zweimal Pech.
Basel dagegen nutzte gleich den ersten Torschuss zur Führung: Nach van Buytens unverständlichem Fehlpass kam der frühere Stuttgarter und Kölner Profi Marco Streller an den Ball, ließ Holger Badstuber stehen und legte per Hacke wunderbar zurück auf Frei. Der schlenzte den Ball aus zwölf Metern ins rechte, obere Toreck. Dem FC Bayern nutzte es nichts, dass sich der Ball in der ersten Hälfte zu 65 Prozent in seinem „Besitz“ befand.
Die vom ehemaligen Bayern-Profi Thorsten Fink trainierten Gastgeber trauten sich nach der Führung mehr zu, die Münchner verloren vorübergehend den Faden. Mehr als zwei Distanzschüsse von Kroos und Kapitän Mark van Bommel war für die Elf, in der Hamit Altintop anstelle von Ivica Olic stand, bis zur Pause nicht mehr drin. Basel, das von den letzten acht Europacup-Heimspielen sieben gewann, hätte durch Xherdan Shaqiri erhöhen können, doch Jörg Butt parierte gut (40.).
Van Gaal reagierte auf die ideenarme Vorstellung seiner Elf und stellte zu Beginn der zweiten Hälfte um: Mario Gomez ersetzte Altintop, dessen Position auf der rechten Seite Müller einnahm. Miroslav Klose sollte Gomez als hängende Spitze aus dem Mittelfeld unterstützen. Doch zunächst musste Butt noch einmal gegen Shaqiri retten (52.). Dann setzte Kroos in seiner letzten Aktion, ehe er für Olic weichen musste, Müller ein. Der WM-Schützenkönig suchte im Strafraum geschickt das Duell mit dem Ex-Frankfurter Benjamin Huggel, der Müller zu Fall brachte. Schweinsteiger verwandelte den fälligen Strafstoß sicher unten rechts.
Doch auch der Ausgleich inspirierte die Bayern nur wenig. Nach dem 2:0 zum Auftrakt gegen die AS Rom schien ihnen ein Punkt in Basel zu genügen. Bis zur 68. Minute dauerte es, ehe Olic erstmals gefährlich wurde, der Ghanaer Samuel Inkoom bremste ihn im letzten Moment aus. Frei hatte kurz zuvor aus aussichtsreicher Position vergeben. Außerdem musste Butt in der Endphase noch zweimal gegen Streller retten.
Beste Spieler der Bayern waren Schweinsteiger und Butt. Bei den Schweizern ragten Inkoom und Xherdan Shaquiri heraus.
Bei Ausschreitungen vor dem Spiel wurden etwa 80 Bayern-Fans in Gewahrsam genommen. Im Basler Zentrum lieferten sich die Anhänger wüste Schlägereien mit einigen Schweizer Hooligans. (sid)