Basel. .

Die Bayern-Stürmer Mario Gomez, Miroslav Klose und Ivica Olic treffen das Tor nicht. Im Champions-League-Spiel gegen den FC Basel am Dienstag soll das anders werden.

Manchmal hilft eine kleine Luftveränderung, ein anderes Umfeld, ein neuer Wettbewerb. Dem FC Bayern München kommt der Champions-League-Ausflug in die Schweiz nach freudlosen Bundesliga-Stunden daher gerade recht. In Europa ist der Meister noch top - und bekommt es am Dienstag mit einer Mannschaft zu tun, die in der Vergangenheit oft im heimischen St.-Jakob-Park ein großzügiger Gastgeber war und den Gegner das Toreschießen nicht allzu schwer machte. Bei seiner letzten Teilnahme in Europas Klub der Besten kassierte der FC Basel in den drei Heimspielen der Vorrunde insgesamt acht Treffer – vielleicht ist dies eine Chance für die gescholtenen Stürmer des FC Bayern, die in der Champions League ihr bisher einziges Tor in dieser Saison erzielten.

Vor zwei Wochen gegen Rom war Miroslav Klose der Treffer zum 2:0-Endstand gelungen – und hatte damit die Ehre seiner Abteilung gerettet.

Ausnahme: Thomas Müller

Aber die Stürmer haben es mit Ausnahme von Thomas Müller, den Trainer van Gaal zwar zu den Angreifern zählt, aber bisher selten als Spitze aufgestellt hat, derzeit schwer. Schwerer als früher, und das liegt nicht einmal nur an der Krise. Das System van Gaal sieht ohnehin nur eine Sturmspitze vor, dafür zwei Flügelspieler, deren Stärken nicht unbedingt Flanken sind, sondern die lieber selbst Richtung Tor drängen.

Miroslav Klose
Miroslav Klose © REUTERS

Das trifft sowohl auf die derzeit verletzten Franck Ribéry und Arjen Robben als auch ihre Vertreter Toni Kroos, Hamit Altintop oder Müller zu. Auch in der vergangenen Saison wurden Ivica Olic, Mario Gomez und Miroslav Klose von der offensiven Mittelfeldreihe übertrumpft. Die drei erzielten insgesamt 24 Tore, fünf weniger als Robben und Müller zusammen.

Der Mittelstürmer vereinsamt unter van Gaal. Er wird vor allem gebraucht, wenn der Ball im Strafraum hängen bleibt oder abprallt, bei Standardsituationen und um die Innenverteidiger zu beschäftigen. „Man muss seine Spielweise ändern“, sagt Klose, der gerade mittendrin ist in diesem Umstellungsprozess. Van Gaal hat ihn schon zweimal als etwas hängende Spitze aufgestellt, nicht gerade Kloses Lieblingsposition. Aber er versucht, das Beste daraus zu machen, sammelt viele Fleißpunkte, weil er mitspielt, sich zurückfallen lässt und nicht nur darauf wartet, vom Mittelfeld in Szene gesetzt zu werden. Er ist deshalb auch der Stürmer, der bisher die besten Chancen hatte.

Sein Kollege Mario Gomez huscht hingegen noch immer wie ein scheues Reh über den Rasen, das sich am liebsten in Deckung bringen würde. Selten kommt er in eine gute Schussposition wie am Samstag gegen Mainz, als er kurz vor Abpfiff das Ziel verfehlte. Gomez hat nie große Joker-Qualitäten bewiesen, deshalb verwundert es ein bisschen, dass van Gaal ihn überhaupt noch berücksichtigt.

Am meisten Rätsel gibt dem Trainer womöglich Olic auf, im vergangenen Jahr die nimmermüde Nummer eins im Bayern-Sturm. Das Duracell-Häschen hat offenbar Probleme mit dem Akku, trotz langer Vorbereitung, denn es saust nicht mehr über das Spielfeld. Noch einer, der das ohnehin derzeit schleppende Spiel der Bayern hemmt, statt es wie früher zu beschleunigen.