Frankfurt. .

Der DFB hat Marcel Schuon im Wettskandal bis Ende August 2012 gesperrt. Dem früheren Spieler des VfL Osnabrück konnten aber keine konkreten Manipulationshandlungen nachgewiesen werden.

Der DFB hat im Wettskandal erstmals hart durchgegriffen und mit Marcel Schuon einen der beschuldigten Profis hart bestraft. Das DFB-Sportgericht sperrte den früheren Osnabrücker „wegen unsportlichen Verhaltens“ für zwei Jahre und neun Monate bis einschließlich 31. August 2012. Der Beginn der Sperrzeit für den 25-Jährigen wurde auf den 1. Dezember 2009, dem Tag des Ausschlusses Schuons aus dem Kader seines damaligen Arbeitgebers SV Sandhausen festgelegt.

„Ich halte die Sperre für zu kurz“, sagte VfL-Präsident Dirk Rasch in einer ersten Reaktion dem SID. Der frühere Osnabrücker Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte Ende vergangenen Jahres „lebenslänglich“ für Spieler gefordert, die der Manipulation von Bundesligaspielen fpr schuldig befunden werden. „Es wäre ein starker Charakterzug von ihm gewesen, wenn er auf mich zugekommen wäre und gesagt hätte: „Trainer, stell mich bitte nicht auf““, sagte Wollitz.

Wettschulden erlassen

Schuon aber tat dies nicht. Kontrollausschuss und Sportgericht sehen es vielmehr als erwiesen an, dass er sich gegenüber einem Inhaber eines Wettbüros bereit erklärt hatte, die Ergebnisse der Zweitligaspiele des VfL Osnabrück gegen Carl Zeiss Jena (2. Mai 2008), Alemannia Aachen (21. November 2008), den FC Augsburg (17. April 2009) sowie den 1. FC Nürnberg (13. Mai 2009) zugunsten des jeweiligen Spielgegners zu beeinflussen.

Ein Nachweis, dass es seitens von Schuon während dieser Spiele tatsächlich zu Manipulationshandlungen gekommen ist, konnte dagegen nicht geführt werden, auch wenn dem Spieler nach der Begegnung in Augsburg bestehende Wettschulden in Höhe von 25.000 Euro erlassen wurden. Im Rahmen der Ermittlungen wurde Schuon zweimal angehört. Dabei räumte er die Vorwürfe im Wesentlichen ein, so dass es einer mündlichen Verhandlung vor dem Sportgericht nicht mehr bedurfte.

Bei der Strafzumessung wurde zugunsten Schuons insbesondere berücksichtigt, dass er an der Aufklärung von Manipulationsvorwürfen zumindest in Teilbereichen mitgewirkt hat. Schuon sei sich bewusst, hieß es in der Stellungnahme des DFB, „dass er dem Fußball durch sein Verhalten erheblichen Schaden zugefügt hat“. (sid)