Bochum. Sidney Sam spricht vor dem letzten Spieltag über seine Ex-Vereine VfL Bochum, Bayer Leverkusen und Schalke 04. Er bangt mit den Revierklubs.

Das Saisonfinale beginnt für Sidney Sam mit einem Spiel des MSV Duisburg. Seit fünf Monaten gehört der 35-Jährige zum Trainerteam um Chefcoach Torsten Ziegner, nun tritt die Mannschaft am Samstag um 13.30 Uhr zum Abschluss der Drittliga-Saison bei Waldhof Mannheim an. „Dieses Spiel muss ich zuerst schauen, später schalte ich mich dann in der Bundesliga dazu“, sagt der ehemalige Fußball-Profi. Besonders genau wird der fünfmalige Nationalspieler bei der Partie zwischen dem VfL Bochum und Bayer Leverkusen hinschauen (ab 15.30 Uhr/Sky). Es ist schließlich ein Duell zweier Klubs, für die Sam in seiner Karriere spielte.

Für beide Vereine geht es noch um viel: Leverkusen kämpft um die Teilnahme am internationalen Geschäft, Bochum um den Klassenerhalt. „Ich hoffe, dass Bochum drinbleibt. Ich weiß, wie schwierig es wäre, in der kommenden Saison wieder aufzusteigen. Das funktioniert nicht einfach so“, sagt Sam. Er selbst spielte zwei Jahre in der 2. Bundesliga für den VfL. 2018 belegte er mit den Bochumern den sechsten, 2019 den elften Platz. Die Bundesliga-Rückkehr nach elf Jahren Zweitklassigkeit gelang dem Revierklub erst 2021. Jetzt hofft Bochum nach dem umjubelten Klassenerhalt 2022 auf eine erneute Rettung. Ein Sieg gegen Leverkusen würde sicher die Teilnahme an der Relegation bedeuten, vielleicht sogar den direkten Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.

Sam: „Bayer Leverkusen ist sehr stark besetzt“

23 seiner 32 Punkte verbuchte der VfL in dieser Saison im Ruhrstadion. „Die Bochumer spielen zu Hause nicht schlecht, ihr Spiel ist risikobehaftet, auch nach vorne“, analysiert Sam: „Sie haben schnelle Spieler, und dieses mutige Auftreten wird irgendwann auch belohnt. Ich gehe davon aus, dass es am Samstag ein attraktives Spiel wird, weil Leverkusen auch sehr stark besetzt ist. Ich rechne damit, dass viele Tore fallen werden.“

Januar 2019: Sidney Sam als Bochum-Profi gegen Duisburgs Dustin Bomheuer.
Januar 2019: Sidney Sam als Bochum-Profi gegen Duisburgs Dustin Bomheuer. © firo | firo

Mit 3:2 gewann der VfL vor knapp zwei Wochen gegen den FC Augsburg, der wie Bochum, der VfB Stuttgart und Schalke 04 noch im Abstiegskampf steckt. Für die Königsblauen spielte Sam zweieinhalb Jahre, von Sommer 2014 bis Winter 2017. Der gebürtige Kieler nahm mit Schalke an der Champions League und Europa League teil, erlebte also noch ganz andere S04-Zeiten.

Nun steht Schalke mit einem Punkt weniger als Bochum auf Rang 17. „Wie Bochum hätte es auch Schalke mit seinen Fans verdient, in der Liga zu bleiben“, meint Sam. Die Gelsenkirchener sind am Samstag bei RB Leipzig gefordert. Sam: „Leipzig ist schon durch, hat die Champions-League-Teilnahme sicher. Deshalb hofft man ein bisschen.“

Relegation gegen Sams Ex.Klub Hamburger SV möglich

Der frühere Offensivspieler drückt beiden Revierklubs im Abstiegskampf die Daumen: „Es wäre traurig, wenn Schalke und Bochum absteigen müssten. Das wäre bitter für den Pott. Die Bundesliga wäre auch ohne Schalke und Bochum unattraktiver.“ Am Samstag gegen 17.25 Uhr wird feststehen, wer neben Hertha BSC der zweite Absteiger ist. Für S04 und den VfL ist aber auch noch eine Saison-Verlängerung über die Relegation (1. und 5. Juni, jeweils 20.15 Uhr) ein realistisches Szenario.

Möglicher Gegner wäre dann der Hamburger SV, aktuell Tabellendritter in Liga zwei. Der HSV ist Sams Jugendklub, dort begann er einst seine Profikarriere. Wenn die Norddeutschen in der Relegation auf Bochum oder Schalke träfen, würde Sidney Sam sicherlich wieder besonders mitfiebern.

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