Freiburg. Zwischen Musiala und Streich hatte es im Pokal eine hitzige Szene gegeben. Der Bayern-Profi schenkte dem Freiburg-Coach am Samstag sein Trikot.

Christian Streich kam am Samstagnachmittag seiner Pflicht vor einem Fußball-Bundesliga-Spiel nach und erschien zum Interview mit dem übertragenden Sender Sky vor der Kamera. Der Trainer des SC Freiburg sollte erklären, wie er dem FC Bayern erneut eine Niederlage beibringen wolle. Am Dienstag war seinem Team das bereits im DFB-Pokal mit einem 2:1-Sieg in der Nachspielzeit gelungen. Zu einer Wiederholung muss eine Menge zusammen kommen - das zumindest konnte man aus dem ziehen, was Streich erklärte.

Nach Zoff mit Freiburg-Trainer Christian Streich: Jamal Musiala löst Versprechen ein

Doch weil der 57-Jährige gut aufgelegt schien, beantwortete er auch noch eine Frage nach einem speziellen Trikot, das ihm im Anschluss an die Pokalpartie von Bayerns Elfmeter-Pechvogel Jamal Musiala versprochen worden war. „Ich sammle keine Trikots, aber ab und zu kriege ich mal eins geschenkt“, erzählte Streich. Es sei ihm auch „fast ein bisschen peinlich“, dass er manchmal selbst danach frage. „Aber das mache ich für die Kinder - in meinem Schlafzimmer hängt kein Trikot“, betonte Streich. Zwei oder drei würden im Schrank bei seinen Fahrradklamotten liegen. Nach dem 1:0-Sieg für die Bayern nahm Streich das Trikot zumindest an.

Gerieten nach dem Pokalspiel kurz aneinander: Freiburg-Trainer Christian Streich (links) und Bayern-Profi Jamal Musiala.
Gerieten nach dem Pokalspiel kurz aneinander: Freiburg-Trainer Christian Streich (links) und Bayern-Profi Jamal Musiala. © dpa

„Ich habe ihm zum Sieg gratuliert und dann haben wir uns umarmt. Das war schön und jetzt gehen wir nach Hause. Es ist alles in Ordnung“, sagte Streich, der den Empfang des Trikots bestätigte.

Kleiner Disput zwischen Streich und Musiala schnell aus der Welt geschafft

Es war eine Überabe mit einem besonderen Hintergrund. Zwischen Musiala und Streich hatte es nach dem Pokalspiel einen kleinen Disput gegeben. Der 20-jährige Nationalspieler, der zuvor mit einem Handspiel den Elfmeter verursacht hatte, der zum entscheidenden Treffer für Freiburg führte, verweigerte Streich den tröstend gemeinten Hanschlag. Ein kurzes Wortgefecht wurde jedoch schnell als "im Eifer des Gefechts" aus der Welt geschafft. Dennoch versprach der Bayern-Profi dem Freiburg-Coach sein Trikot nach dem Revanche-Spiel an diesem Samstag in der Bundesliga.

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Mit seinem Elfmeter-Pech beim Pokal-Aus wollte sich Musiala ansonsten nicht lange aufhalten. „Er hat eine sehr positive Reaktion gezeigt“, sagte Trainer Thomas Tuchel und nannte seinen Profi einen "schlauen Jungen". „Manchmal ist es besser, nicht 20 Mal drauf rumzuhacken und drüber zu sprechen.“

Streich hofft auf erneute schlechte Laune von Musiala

Rückendeckung spürte Musiala demnach auch von den Teamkollegen. „Die Kabine ist tipptopp, jeder ist bereit, sofort zu helfen.“ Die Münchener wollen mit einem Sieg die Tabellenführung in der Bundesliga festigen.

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Christian Streich: "Bub" bekommt Musiala-Trikot

Der vor Anpfiff im heimischen Stadion gut aufgelegte Streich sagte nun zur anstehenden Trikotübergabe: „Wenn ich es bekomme, bekommt es mein Bub. Wenn ich es nicht bekomme, ist es auch gut. Dann ist er vielleicht wieder sauer, weil er nicht gewonnen hat.“ Dann lachte er sein Christian-Streich-Lachen - einen angesäuerten Musiala hätte Streich zum Preis eines erneuten Sieges über Bayern sicherlich lieber gehabt. So nahm er zumindest das Trikot an.