Essen. Die NRW-Regierung schließt Ungeimpfte vom Sport aus. Das ist ein deutliches Signal und könnte die Ungleichbehandlung beenden. Ein Kommentar.

Die neuen Corona-Regeln, die nun in Nordrhein-Westfalen gelten, nehmen auf Ungeimpfte keine Rücksicht mehr. Sie zwingen diejenigen, die sich allen Überzeugungsversuchen und Angeboten zum Trotz bislang noch nicht immunisieren ließen, in den persönlichen Lockdown. Die Politik macht endlich Ernst. Viel zu spät.

Unfassbar, dass die Infektionszahlen so aus der Bahn laufen konnten. Neben allen gesellschaftlichen Bereichen muss nun auch der Sport wieder seinen Beitrag leisten, die Pandemie einzudämmen, damit das öffentliche Leben es durch den Winter schafft. Doch diesmal trifft es den Amateursport noch einmal eine Spur härter.

Kleine Vereine müssen Folgen des Nichthandelns ausbaden

Nur noch Geimpfte und Genesene dürfen ab sofort an Wettkampf und Training teilnehmen. Organisieren müssen das kleine Vereine trotz schwindender Mitgliederzahlen und Einnahmen. Sie müssen die Folgen des Nichthandelns ausbaden und ungeimpfte Mitglieder von der Teilhabe ausschließen. Das mag unvermeidlich sein, doch es zerstört, was Vereine so wertvoll macht: das Miteinander.

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Auch Profisportler in NRW sollen nach einer Übergangszeit nur noch geimpft ihren Beruf ausüben dürfen. 2G würde dann endlich die Ungleichbehandlung in Stadien und Hallen beenden. Dort, wo auf die Tribünen nur Ungeimpfte und Genesene dürfen, auf dem Platz aber andere Regeln gelten.

Ja, Fußballprofis wie Kimmich und andere mögen sich als Arbeitnehmer mit einem Rechtsanspruch auf 3G am Arbeitsplatz verstehen. Doch anders als die meisten Arbeitnehmer haben sie eine derart hervorgehobene Vorbildfunktion – und arbeiten in einer Branche, die sich über Benachteiligung während der Pandemie nicht beschweren darf.