München. Bayern-Trainer Hansi Flick gilt als Top-Kandidat für die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw. Doch sein Verein will ihn nicht ziehen lassen.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat einem Wechsel von Trainer Hansi Flick zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw erneut eine Absage erteilt. „Ich habe ihm gesagt, dass wir sehr zufrieden mit ihm sind. Wir sind gut beraten, das zu Ende zu bringen, was wir vertraglich vereinbart haben. Das habe ich Hansi unmissverständlich mitgeteilt“, sagte Rummenigge im Interview mit der Welt am Sonntag. Dass Flick die Bayern im Sommer nicht verlasse, habe „nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun. Das ist Fakt.“

Bundestrainer: Flick-Aus könnte für Rangnick sprechen

Flick besitzt in München noch einen Vertrag bis Juni 2023. Beim DFB gilt er als Wunschkandidat als Nachfolger von Löw, der sein Amt nach der EM (11. Juni bis 11. Juli) aufgibt. Der DFB hatte betont, dass er keinen Trainer ansprechen wolle, der unter Vertrag steht. „Das hat mir Präsident Fritz Keller in dieser Woche in einem Telefonat noch mal bestätigt“, sagte Rummenigge.

Eine klare Absage der Bayern könnte die Chancen von Ralf Rangnick auf einen Job beim DFB erhöhen. Der 62-Jährige gehört zum engeren Kandidatenkreis und ließ zuletzt über seinen Berater Marc Kosicke verlauten, dass er Interesse habe: „Ralf Rangnick ist interessiert am Job des Bundestrainers. Er ist Anfang 60 und topfit, das wäre die Krönung seiner Karriere“, sagte Kosicke im Interview von „Sport1“.

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Nach Einschätzung des Trainer-Beraters gibt es auch kein Konfliktpotenzial zwischen DFB-Direktor Oliver Bierhoff und Rangnick, sollte dieser Nachfolger von Joachim Löw werden. „Starke Menschen umgeben sich meistens mit anderen starken Menschen, um noch stärker zu sein“, sagte Kosicke, „Rangnick und Bierhoff wäre ein starkes Duo“.

Interesse an Rangnick hat auch Bundesliga Schlusslicht Schalke 04. Nach einem ersten offiziellen Gespräch mit den S04-Verantwortlichen sagte der ehemalige S04-Trainer am Samstag jedoch ab. Er begründet dies mit den „zahlreichen Unwägbarkeiten“ innerhalb des Vereins. Er werde daher nicht als Sportvorstand zurückkehren. (fs mit dpa)