Essen. Die wohl größte Hürde vor dem möglichen Bundesliga-Neustart ist genommen. Die Politik hat einer Wiederaufnahme Mitte Mai zugestimmt.

DFL-Boss Christian Seifert: "Gute Nachricht für die Bundesliga"

Geschäftsführer Christian Seifert von der Deutschen Fußball-Liga hat die Entscheidung zur kommenden Wiederaufnahme der Bundesliga begrüßt. „Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Clubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen", sagt er. "Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren.“

Leseempfehlung: "Der Neustart der Bundesliga taugt nicht zum Skandal"

17.00 Uhr: Die Politik erlaubt der Fußball-Bundesliga eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Diese Branche ist immerhin vorbereitet. Ein Kommentar.

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Rummenigge erfreut über Liga-Fortsetzung - Appell: Konzept einhalten

16.56 Uhr: Der FC Bayern München hat erfreut auf die Fortsetzung der Fußball-Bundesligasaison mit Geisterspielen reagiert. „Wir freuen uns nun darauf, idealerweise schon ab Mitte Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Damit ist gewährleistet, dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Platz und nicht am grünen Tisch fallen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (64) am Mittwoch nach dem Startsignal aus der Politik für Partien ohne Zuschauer während der Corona-Krise.

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„Ich darf mich bei der Politik dafür bedanken, dass sie mit ihrer heutigen Entscheidung die Möglichkeit geschaffen hat, die Bundesligasaison zu Ende zu spielen“, äußerte Rummenigge. „Ich möchte mich ausdrücklich bei der DFL und bei der Taskforce Medizin für das hervorragende organisatorische und medizinische Konzept bedanken. Ich appelliere an alle Beteiligten, die Vorgaben dieser Konzepte, die die Grundlage zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes sind, vorbildlich und extrem diszipliniert zu befolgen.“

NRW erlaubt erste Breitensport-Angebote schon ab Donnerstag

16.50 Uhr: Nordrhein-Westfalen erlaubt schon ab diesem Donnerstag wieder kontaktlosen Breitensport und den Trainingsbetrieb im Freien. Das kündigte die NRW-Landesregierung am Mittwoch in Düsseldorf nach einer Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise an. Voraussetzung ist die Einhaltung von 1,5 Metern Abstand zwischen den Sportlern.

Ab Montag darf auch in der Halle unter strengen Auflagen wieder Sport getrieben werden - also auch in Fitnesstudios. Ab 30. Mai ist dann auch Kontaktsport wieder mögllich.

Paderborns Geschäftsführer freut sich über Bundesliga-Erlaubnis

16.29 Uhr: Fabian Wohlgemuth hat als neuer Geschäftsführer Sport des SC Paderborn die Erlaubnis der Politik für eine Saisonfortsetzung in der Bundesliga begrüßt. „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Politik, den Wiedereinstieg in den Spielbetrieb der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu ermöglichen“, wird der 41-Jährige in einer Vereinsmitteilung des Tabellenletzten der höchsten deutschen Fußballliga am Mittwoch zitiert. Wohlgemuth lobte das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) und sagte mit Bezug auf den eigenen Club: „Nun ist es die zentrale Aufgabe, das Infektionsrisiko innerhalb und außerhalb unseres Trainingszentrums so gering wie möglich zu halten.“

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Bund und Länder hatten zuvor die Erlaubnis für eine Wiederaufnahme von Spielen ohne Zuschauer in der Bundesliga ab der zweiten Mai-Hälfte erteilt. Darauf hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder geeinigt.

BVB-Geschäftsführer Watzke zur Bundesliga-Neustart: "Sind uns einer großen Verantwortung bewusst"

16.15 Uhr: Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich zur bevorstehenden Bundesliga-Wiederaufnahme geäußert. Für ihn sind Spiele vor leeren Zuschauerrängen zwar "eine enorme Herausforderung". Trotzdem versteht er die Entscheidung des Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten.

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"Nur weil die Bevölkerung ungemein diszipliniert war, können wir jetzt sukzessive und in kleinen Schritten zu einer anderen Form der Normalität übergehen", erklärt Watzke. "Viele Branchen fahren langsam und unter Einhaltung strenger Regeln nun wieder hoch, das gilt auch für den Berufsfußball. Im Rahmen dessen sind wir uns bei Borussia Dortmund einer großen Verantwortung bewusst. Wir werden – im Wissen darum, dass es keine Garantien gibt – alles versuchen, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, dass es zu keinen neuen Infektionen bei Spielern und deren Familien kommt."

Darüber hinaus führt der 60-Jährige aus: "Vor leeren Rängen spielen zu müssen, ist gerade für einen Verein wie den BVB, der aus der Leidenschaft seiner Fans im Stadion viel Kraft zieht, eine enorme Herausforderung. Die Bundesliga so lange ruhen zu lassen, bis wieder Zuschauer in die Stadien dürfen, wäre für die Vereine wirtschaftlich allerdings nicht durchzuhalten gewesen."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kritisiert Hertha-Profi Salomon Kalou

16.05 Uhr: Nach seinem unvernünftigen Auftreten in der Kabine von Hertha BSC hat auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heftige Kritik an Salomon Kalou geübt. Am Dienstag missachtete der 35-jährige Ivorer Hygienemaßnahmen und streamte das Ganze live bei Facebook.

„Es sollten auch die Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen. Denn das war diese Woche von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor für das Bemühen, die Maßnahmen einhalten zu wollen“, sagt Söder. „Es haben sich nicht nur normale Menschen an die Hygienemaßnahmen zu halten, sondern auch diejenigen, die sehr sehr viel verdienen und ein Privileg haben.“

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Nach dem Eklat griff Herthas Verein Hertha BSC durch und suspendierte den Angreifer.

Der Beschluss sei „einstimmig und einvernehmlich“ erfolgt, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Er verwies auf die „große Fangemeinde“ der Bundesliga, die auf den Neustart der Saison warte. Es sei Kanzlerin und Länderchefs aber bei der Entscheidung wichtig gewesen, neben dem Profibetrieb auch den Amateursport nicht zu vergessen, versicherte Tschentscher. Im Breiten- und Freizeitsport wurde der Trainingsbetrieb unter freiem Himmel wieder erlaubt.

Angela Merkel spricht über den Bundesliga-Restart

15.52 Uhr: Auf einer Pressekonferenz hat nun auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigt, dass sie und die Bundesminister sich auf eine Wiederaufnahme der Bundesliga geeinigt haben.

"Die 1. und 2. Bundesliga dürfen den Spielbetrieb ab der zweiten Maihälfte unter den genehmigten und getesteten Bedingungen wieder ausführen“, sagte Merkel.

Politik erlaubt Geisterspiele der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai

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© Getty Images | Sean Gallup

15.02 Uhr: Die Fußball-Bundesliga darf die derzeit wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison ab der zweiten Mai-Hälfte mit Geisterspielen fortsetzen. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Ab wann genau die unterbrochene Spielzeit wieder aufgenommen werden soll, ist allerdings noch offen. Die Entscheidung soll der Deutschen Fußball-Liga (DFL) überlassen werden. Am Donnerstag tagt die DFL mit den 36 Klubschefs. Dabei soll vor es vor allem um das Datum des Restarts gehen. Die Entscheidung fällt dabei wohl zwischen dem 15. und dem 22. Mai.

Wie die "Bild" erfahren haben will, soll die Liga mit dem 26. Spieltag fortgesetzt werden. Heißt: Mit dem Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 steht sofort ein echter Kracher auf dem Programm.

Minister Herrmann: Fan-Randale vor leeren Stadien unwahrscheinlich

14.50 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält in der Debatte um eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebes Aufruhr von Fans vor dann verschlossenen Fußballstadien für unbegründet. „Dass jemand vor dem leeren Stadion randaliert, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich“, sagte Herrmann am Mittwoch in München. „Ich glaube, dass die allermeisten Fans in der jetzigen Situation schon froh wären, wenn es wenigstens ein Fußballspiel im Fernsehen gäbe und nicht nur die Wiederholung von vor fünf Jahren.“

Die Deutsche Fußball Liga kämpft in der Corona-Krise um eine Fortsetzung des Spielbetriebs. Bei einer erwarteten Bewilligung durch die Politik wären in der aktuell unterbrochenen Saison nur Partien ohne Zuschauer möglich. Einige Fangruppen lehnen Geisterspiele ab, weil ihrer Ansicht nach die Austragungen solcher Partien nur von finanziellen Absichten getrieben seien.

Bund und Länder erlauben wieder Training im Freizeitsport

Bund und Länder wollen den Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel wieder erlauben. Darauf verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihren Beratungen am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Nach Wochen des Stillstands durch die Corona-Pandemie darf sportartenspezifisch nach bestimmten, coronabedingten Regeln trainiert werden.

Dies ist eine erfreuliche Nachricht für die rund 27 Millionen in Vereinen organisierten Menschen. Als Bedingungen für den Neustart im Breitensport werden unter anderem genannt, dass eine ausreichende Distanz von 1,5 bis 2 Metern gewährleistet und der Sport kontaktfrei ausgeübt wird. Außerdem müssen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten, eingehalten werden.

Für die einzelnen Sportarten und Disziplinen haben zudem die Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes Konzepte mit Übergangsregeln für ihre Sportarten entwickelt, die dem noch besseren Schutz vor Coronavirus-Infizierungen dienen sollen.

Für Mannschaftssportarten beginnt die Wiederaufnahme des Trainings zunächst mit Individualtraining.

Fortuna-Profi Sobottka fordert „mindestens eine Woche“ Team-Training

13.40 Uhr: Fortuna Düsseldorfs Marcel Sobottka hat vor dem geplanten Neustart der Bundesliga-Saison noch ausreichend Zeit für normales Mannschaftstraining gefordert. „Zu sagen, in zwei Tagen könnte man spielen, wäre nicht der richtige Weg“, sagte der Defensivspieler des Fußball-Bundesligisten am Mittwoch. „Das braucht halt schon seine Zeit. Dass man mindestens eine Woche Vorlaufzeit hat, das wäre schon sehr wichtig. Dass man elf gegen elf trainieren kann.“

Marcel Sobottka von Fortuna Düsseldorf nimmt am Training in Kleingruppen teil.
Marcel Sobottka von Fortuna Düsseldorf nimmt am Training in Kleingruppen teil. © dpa

Das bisherige zweikampffreie Training fühlt sich für den 26-Jährigen seltsam an. „Man weiß nicht genau, was darf man jetzt und was nicht“, sagte Sobottka. „Manchmal ist man mit dem Ball im Spiel in der Aktion drin und will hingehen und dann fällt einem kurz vorher ein, doch ein bisschen Abstand zu halten. Das ist komisch und hat mit Fußball dann auch so viel nicht mehr zu tun.“

FC Augsburg misst bei Mitarbeitern und Profis am Eingang Temperatur

13.30 Uhr: Der FC Augsburg trifft in der Corona-Krise weitere Vorkehrungen zur Sicherheit seiner Spieler und Mitarbeiter. Am Eingang ins Hauptgebäude der Augsburger Fußball-Arena wird künftig die Körpertemperatur gemessen. Wie der Bundesligist am Mittwoch mitteilte, können drei Personen pro Sekunde kontaktlos aus einer Entfernung von bis zu drei Metern gemessen werden. Die Toleranz betrage bei den Messungen maximal 0,3 Grad.

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Mit der Messung soll eine erhöhte Temperatur als eines der häufigsten Symptome der Krankheit Covid-19 frühzeitig erkannt werden, um dann gegebenenfalls mit weiteren Maßnahmen reagieren zu können. Gemessen werde mehrmals täglich.

SPD-Politiker Kutschaty fordert Umdenken im Profi-Fußball

13.27 Uhr: Thomas Kutschaty, Fraktionsvorsitzender der SPD in NRW, hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) in einem Offenen Brief zum Umdenken aufgefordert. "Die Rückkehr zur vermeintlichen Normalität des Geschäfts wäre ein falsches, ein fatales Zeichen", kommentierte der Politiker am Mittwoch in einem an den DFL-Chef Christian Seifert adressierten Schreiben mit Bezug auf die in der Corona-Krise gesunkene Akzeptanz für den Profi-Fußball.

Kutschaty begrüßte den Vorschlag von Seifert, die Einführung des sogenannten Salary Caps voranzutreiben: "Eine solche Begrenzung von Beraterhonoraren, Ablösesummen und Spielergehältern ist jetzt die richtige Maßnahme, um den immer größer werdenden Absurditäten des Geschäfts entgegenzutreten. Damit ließe sich dafür sorgen, dass die Freude in die Stadien wirklich zurückkehren kann."

Der Oppositionsführer im NRW-Landtag regte eine "Selbstverpflichtung der europäischen Ligen" an. Dabei könnte die Bundesliga "mit einem eigenen Regelwerk vorangehen und die Grenzen der Unvernunft im Spannungsverhältnis von Sport und Wirtschaft vorbildlich aufzeigen". Sollte es bei "einzelnen Verbänden oder bei Vereinen Widerstand geben», könne die Politik «einen Vermittlungsrahmen schaffen".

Fan-Forscher Lange fürchtet Abwendung und „Spaltung der Liga“

12.38 Uhr: Der Fan-Forscher Harald Lange fürchtet durch Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga Probleme auf die Clubs zukommen. „Einige Vereine werden davon profitieren, die meisten aber große Probleme bekommen. Es wird die Spaltung der Liga nur noch befeuern“, sagte Lange am Mittwoch bei „Sport im Osten“. Für den Professor für Sportwissenschaft an der Universität Würzburg kommt durch die Corona-Krise das ganze Dilemma des professionellen Fußballs zum Vorschein, da der „Kernfußball auf den Kommerz reduziert“ worden sei.

Dass Fußball-Anhänger oder Teile der Fanszenen in der Krise „nicht geschlossen hinter ihren Mannschaften“ stehen, ist für den Wissenschaftler durchaus erstaunlich. Dass Clubs für Geisterspiele das mögliche Einspielen von Beifall vor leeren Rängen angekündigt haben, ist laut Langes Einschätzung für die Fußball-Anhänger „einfach nur lächerlich“.

Der Fan-Forscher kritisiert zudem den Umgang einzelner Clubs mit Spielern, die zur möglichen Saison-Fortsetzung öffentlich ihre Bedenken geäußert hatten. Auch dies führe dazu, dass sich viele Anhänger abwenden. „Das Produkt Fußball wird in diesem Maße an Bedeutung verlieren. Die Leute werden sich andere Hobbys suchen. Deshalb muss der Fußball in der Zukunft anders gestaltet werden“, meinte Lange.

Bund will Freizeitsportlern Training wieder erlauben

11.45 Uhr: Der Bund will den Startschuss zur Wiederaufnahme des Sport- und Trainingsbetriebs im Breiten- und Freizeitsport in Deutschland geben. Das geht aus der der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch hervor.

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Erlaubt werden demnach zunächst nur sportliche Aktivitäten unter freiem Himmel und unter Bedingungen sein, auf die sich die Sportminister der Länder am 28. April geeinigt hatten. Dort werden als Bedingungen für die Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sportbetriebs unter anderem genannt, dass eine ausreichende Distanz von 1,5 bis 2 Metern gewährleistet und der Sport kontaktfrei ausgeübt wird. Zudem müssten Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten konsequent eingehalten werden.

Darüber hinaus haben die Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes Konzepte mit Übergangsregeln für ihre Sportarten entwickelt, die dem noch besseren Schutz vor Coronavirus-Infizierungen dienen sollen. So dürfen im Golf und Tennis nur eigene Bälle benutzt werden oder Kanuten und Ruderer zunächst nur im Einer trainieren. Für Mannschaftssportarten beginnt es mit Individualtraining, bevor Übungen in Kleinstgruppen erlaubt sein werden.

Sportmediziner warnt vor möglichen Corona-Folgeschäden bei Sportlern

10.25 Uhr: Eine Infektion mit dem Coronavirus könnte für Profisportler fatale Folgen haben. Davor warnt der Sportmediziner Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) in einen Interview der ARD-„Sportschau“ mit Blick auf den möglichen Wiederbeginn des Bundesliga-Spielbetrieb. „Ein Sportler sollte sich schon Gedanken darüber machen, dass eine Infektion das Karriereende sein kann“, sagte Professor Bloch, der am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der DSHS tätig ist.

Auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankungen könne Covid-19 einen schweren Krankheitsverlauf nehmen. Die Gründe würden derzeit von der Wissenschaft noch untersucht. Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité habe laut Bloch schon Mitte März im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ auf die Gefahr hingewiesen, die mit dem üblichen Infektionsverlauf zusammenhänge: Zunächst vermehre sich das Virus im Rachen, erst dann in der Lunge. Dadurch habe das Immunsystem normalerweise Zeit für eine Reaktion, die Chancen auf einen milden Verlauf steigen.

Im Gegensatz dazu sei es laut Drosten „denkbar, dass jemand sich nicht im Hals infiziert, sondern gleich eine hohe Dosis Virus aus der Luft einatmet in die Lunge, und dass die Infektion gleich in der Lunge losgeht“. Bloch hält diese Überlegung für „sehr berechtigt“ und insbesondere für den Sport relevant. „Wenn man richtig am Schnaufen ist, erhöht sich der Gasaustausch um den Faktor 15 bis 20 - über die Atemfrequenz und dadurch, dass man 3,5 Liter Atemvolumen hat, Profisportler noch mehr. Das bedeutet, man atmet richtig tief in die Lunge hinein. Und dort ist direkt der Ort, an dem schwere Schädigungen stattfinden können.“

Mit Blick auf die Pläne für das Mannschaftstraining und den Spielbetrieb warnte Bloch: „Man muss schon den Sportler schützen. Gehe ich also das Risiko ein auf eine schwerwiegende Infektion mit Lungenbeteiligung und möglicherweise dem Karriereende? Dieses ist ja zumindest nicht auszuschließen.“

Kanu-Olympiasieger kritisieren Sonderrolle für den Fußball

09.55 Uhr: Kanu-Olympiasieger Ronald Rauhe hat einen möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga als Ungleichbehandlung der Sportarten angesehen. „Fußball ist nicht Nabel der Welt. Aber er scheint in Deutschland eine andere Priorität zu haben als Schulen und Kitas, wie ich als Familienvater gerade erfahre. Hier haben sich die Prioritäten auf nicht nachvollziehbare Weise verschoben“, teilte er bei der Umfrage der „MAZ“ (Mittwoch) mit, „natürlich geht es um finanzielle Interessen, aber diese haben Vereine in anderen Sportarten auch.“ Am Mittwoch will die Bundesregierung Lockerungen in der Coronavirus-Krise beschließen, nach denen auch ein Neustart der beiden obersten Fußball-Ligen ab Mitte Mai ermöglicht werden könne.

BVB-Chef Watzke wünscht sich Bundesliga-Wiederbeginn am 16. Mai

9.28 Uhr: Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Politik wünscht sich Hans-Joachim Watzke die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga am 16. Mai.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke © Borussia Dortmund via Getty Images | Alexandre Simoes

"Mein großer Wunsch wäre der 16. Mai, der würde uns wirklich in die Lage versetzen, die Saison vor dem 30. Juni ordentlich zu beenden, denn das müssen wir, weil wir ansonsten mit Regressverpflichtungen leben müssen, weil wir sonst Verhandlungen führen müssen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund in einem am Mittwochmorgen im RTL-Frühmagazin "Guten Morgen Deutschland" ausgestrahlten Video-Interview. "Aber wir haben momentan allen Grund zur Demut und wir haben einfach nur den Wunsch, aber die Politik muss entscheiden, das ist klar."

  • Watzke über Kalou-Video: Absolute Ausnahme

Spahn fordert von der DFL "Durchgreifen" bei Regelverstößen

9:20 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Falle einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga ein konsequentes Handeln bei Verstößen gegen die Corona-Auflagen gefordert. "Wir haben in den letzten Tagen gesehen, bei dem einen oder anderen muss das Verständnis dafür, dass es hier um etwas geht, offensichtlich noch geweckt werden", sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Deswegen sei "ein klares Durchgreifen" der Deutschen Fußball Liga und der einzelnen Teams "ganz, ganz wichtig".

Manuel Neuer: "Tragen Verantwortung für unseren Berufsstand"

8.43 Uhr: Nationaltorwart Manuel Neuer hat vor einem möglichen Wiederbeginn der Bundesliga an das Verantwortungsbewusstsein der Profi-Fußballer appelliert. "Wir als Profis tragen Verantwortung für unseren Berufsstand. Uns muss klar sein, dass es jetzt auch auf uns ankommt", schrieb der 34-Jährige in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"

Kommentar: Wird der Sieg zur Niederlage für den Fußball?

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07.58 Uhr: Selten wurde über den Fußball so kontrovers diskutiert wie in den Tagen der Corona-Pandemie. Selbst eingefleischte Fußballfans sehen die schnelle Rückkehr, eine "Extrawurst" für die Bundesliga kritisch. Was bleibt von Kritik und Selbstkritik der Macher, wenn die allgemeinen Beschränkungen gelockert werden und der Ball wieder rollt? Ein Kommentar.

Ex-Schalke-Manager Heidel erwartet Rückkehr zur Normalität

07.29 Uhr: Der ehemalige Bundesliga-Manager Christian Heidel (56) hat Bedenken, dass nach der Corona-Krise Transfersummen und Gehälter dauerhaft sinken. „Sobald sich alles erholt hat, wird es eher normal laufen“, sagte der frühere Sportvorstand von Mainz 05 und Schalke 04 den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nur kurzfristig prognostiziert Heidel eine Abkühlung des Transfermarkts. „In diesem Sommer, vielleicht auch im Sommer 2021, werden wenige große Transfers abgewickelt werden – weil allen der Schock Corona noch in den Gliedern steckt.“

In der Debatte um das schlechte Image der Branche verteidigt Heidel den Profifußball vehement. „Der Profifußball wird oftmals sehr überspitzt, aber auch falsch dargestellt. Der Fußball ist vielleicht die einzige Branche in Deutschland, die selbständig, zusammen mit Experten, ein Konzept von A bis Z ausgearbeitet hat, damit sie nicht kaputt geht“, sagte Heidel. Christian Seifert, Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), würde die Interessen des Profifußballs „großartig“ vertreten. DFL-Kritiker Karl Lauterbach (SPD) sei beim Thema Corona und Fußball „leider fast immer populistisch. Die reichen Fußballer wollen eine Sonderrolle. Damit bekommt man Headlines. Das hat er sehr schnell verstanden.“

Die Kritik an den hohen Gehältern der Profis teilt Heidel nur bedingt. „Diese Gehälter kann ein Normalbürger gar nicht greifen. Aber es gibt auch viele Profis in Deutschland, die nach zehn Jahren Fußballspielen noch lange nicht ausgesorgt haben und deren Berufsleben mit 35 weitergehen muss.“ Nahezu alle Fußballer und Funktionäre hätten auf Gehalt verzichtet, öffentliches Thema sei aber zum Beispiel das Goldsteak, das Ex-Bayern-Profi Franck Ribéry im Januar 2019 gegessen hatte: „Dass sich einer Gold auf sein Steak macht, dann ist das natürlich völlig neben der Spur. Das jetzt aber als allgemeines Image des Fußballers zu verkaufen, passt nicht. Wie viele von unseren 1000 Spielern in der 1. und 2. Liga hatten auch Appetit auf Gold?“

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Dass die Vereine keine Rücklagen für einen Krisenfall aufgebaut haben, verteidigt Heidel, der seit Februar 2019 ohne Job ist: „Es wurde immer mehr Geld in den Fußball gespült. Was erwarten denn die Leute? Erwarten sie, dass die Fußballvereine 30 Millionen Euro aufs Bankkonto legen, für den Fall einer Pandemie? Das gäbe ja bei jedem sportlichen Problem einen Volksaufstand. Dann heißt es sofort: Wieso investieren die das Geld nicht und lassen es auf der Bank liegen?“

Feste Regeln wünscht sich Heidel für Spielerberater. „Ich bin ein großer Verfechter davon, dass wir das in den Griff bekommen müssen. Die Höhe der Honorare sind komplett aus dem Ruder gelaufen. Aber alle Fußballklubs sind diesen Weg mitgegangen. Mir fehlt der Glaube, dass sich das ändert. Denn alle Klubs – nicht nur in Deutschland – müssten sich einig sein und klare Regelungen vereinbaren. Die Verbände oder die Fifa müssten bei Verstoß hart sanktionieren.“ (aer)

Sportpsychologin: Fußballer leben in einer Blase

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06.00 Uhr: Salomon Kalou, mittlerweile von seinem Klub suspendierter Fußballprofi bei Hertha BSC hofft nach einem skandalträchtigen Video, in dem er die Corona-Regeln misstachtet auf Verständnis. Die Sportpsychologin Jeannine Ohlert spricht über das Fehlverhalten des Profis und Wege, das Verhalten der Profis zu steuern.

Beschlussvorlage für den Neustart der Liga

06.40 Uhr: Die Fußball-Bundesliga könnte bald wieder loslegen und ihre Saison mit Spielen ohne Publikum ab Mitte Mai wieder aufnehmen. Der Bund will dem deutschen Profifußball nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben.

"Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen", heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder an diesem Mittwoch. Als voraussichtlicher Termin für den Beginn der Geisterspiele ohne Zuschauer gilt der 15. oder der 21. Mai - ein genauer Termin ist in der Beschlussvorlage offen gelassen.