Essen. Die Entscheidung über einen Wiederbeginn der Bundesliga fällt erst am 6. Mai. Die 36 Profiklubs planen aber schon mit einem bestimmten Datum.

Als Angela Merkel die Entscheidung verkündet, kommt sie nicht mehr allzu überraschend nach all den Signalen, die im Laufe des Tages aus Berlin zu empfangen waren. Die Bundeskanzlerin und die 16 Ministerpräsidenten haben nicht entschieden über die Frage, ob der Ball bald wieder rollen darf, ob die Bundesliga schon bald wieder den Betrieb aufnehmen darf inmitten der Corona-Krise.

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Man hat sich vertagt auf den 6. Mai. Erst dann sollen weitere Lockerungen diskutiert werden, weil auch dann absehbar ist, wie sich die am vergangenen Montag bereits beschlossenen Lockerungen auf die Ausbreitung des Virus auswirken. In der kommenden Woche soll es dann aber „sehr klare Entscheidungen“ für den Sport geben, kündigt Merkel an. Es soll darum gehen, in welcher Art und Weise und unter welchen Bedingungen „bestimmte sportliche Betätigungen“ wieder möglich sein werden. Dann soll auch das Konzept der Sportminister ausgewertet werden, die empfohlen hatten, ab Mitte oder Ende Mai den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.

Bundesliga rechnet mit dem 16. Mai

Im Profifußball nimmt man die Entscheidung gelassen zur Kenntnis. „Wir haben immer gesagt, dass wir politische Beschlüsse akzeptieren. Und das gilt selbstverständlich auch weiterhin", sagt Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Gespräch mit dieser Redaktion.

Der Neustart am 9. Mai, auf den man in der Liga lange gehofft hatte, ist damit hinfällig, weil dieser Termin nach einer Entscheidung am 6. Mai arg kurzfristig käme. In der Liga richtet man sich nach Informationen dieser Redaktion nun auf den 16. Mai ein. Zwar hätten die Trainer dann nicht allzu viel Zeit für Mannschaftstraining, aber der zeitliche Druck ist groß: Bis zum 30. Juni soll die Saison über die Bühne gebracht werden. Wegen der großen Unwägbarkeiten soll es möglichst viele Zeitpuffer geben - da spielen die Bedenken aus dem sportlichen Bereich zunächst eine untergeordnete Rolle.

Positive Signale aus der Politik

Die Signale aus der Politik zumindest sind unverändert positiv, heißt es aus der Liga. Man geht davon aus, dass am 6. Mai grünes Licht gegeben wird für Geisterspiele unter den strengen Voraussetzungen, die die Deutsche Fußball-Liga mit ihrer medizinischen Task Force erarbeitet hat: weitgehende Isolierung der Spieler, eine enge Begrenzung der Personen im Stadion, strenge Hygieneregeln und eine regelmäßige Testung der Profis auf Covid-19. Neben der Sportministerkonferenz hatte auch das Arbeitsministerium diesem Konzept seinen Segen gegeben.

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Einen ersten Schritt zum Neustart gingen die Profiklubs am Donnerstag bereits: Auf Weisung der DFL starteten sie mit den Corona-Tests. Vor dem Start des Mannschaftstrainings sollen zwei Checks im Abstand von zwei bis fünf Tagen erfolgen, um auszuschließen, dass infizierte Profis am Training teilnehmen und ihre Kollegen anstecken.

Noch keine Corona-Tests bei BVB und Schalke

Zwar wird auch Mannschaftstraining voraussichtlich erst ab dem 6. Mai möglich sein, aber es gilt, sich schon einmal darauf vorzubereiten. Im Gegensatz etwa zum FC Bayern München führten die Revierklubs Borussia Dortmund und Schalke 04 nach Informationen dieser Redaktion am Donnerstag noch keine Tests durch - diese sollen aber in den nächsten Tagen erfolgen.

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Die erhoffte Entscheidung der Politik gibt es am Donnerstag nur in einem Teilbereich: Spiele mit Zuschauern werden noch für eine ganze Weile unmöglich sein. Denn Großveranstaltungen sind bis mindestens 31. August nicht möglich. „Diese werden für längere Zeit untersagt bleiben müssen“, sagt Merkel.