Essen. Die Corona-Krise zeigt, wie groß die Abhängigkeit der Profiklubs von den TV-Geldern ist. Dabei beginnt der Milliardenpoker erst. Ein Kommentar.
Wie doch vieles miteinander verwoben ist. Die Kirch-Krise, die vor 20 Jahren ihren Anfang nahm, ließ die Fußballklubs über Liquiditätsprobleme stöhnen wie auch in diesen Tagen. Die Zwangspause als Folge der Corona-Pandemie hat die Profiligen in Deutschland und weltweit brutal daran erinnert, wie abhängig die Vereine von den TV-Geldern sind. Über zwei Jahrzehnte brachte ihnen die Vermarktung der Sportart immer neue Rekordsummen ein. SARS-CoV-2 aber lehrt uns: Der Rubel rollt nur, wenn es auch der Ball tut.
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Das Bezahlfernsehen brachte den Fans neue Einblicke, machte aus Fußball-Verrichtungsanstalten funkelnde Sportarenen, in denen Helden geboren wurden. Theater der Träume nannte einst Bobby Charlton das Old Trafford. Was jetzt in den Tagen der Pandemie oft vergessen wird: Mit ihren Milliarden, die sie für die Bilder aus den Arenen bezahlten, haben sich auch Medienunternehmen wie Sky, DAZN oder Eurosport an die Ware Fußball gekettet. Auch sie müssen um ihre Existenz bangen: kein Fußball, keine Werbepausen.
Amazon und Disney könnten die Mitbewerber ausstechen
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Vieles wird nach der Corona-Krise neu gedacht werden müssen. Der Poker um die künftigen TV-Rechte ist momentan ausgesetzt, der Jackpot aber voller denn je. Internet-Riesen wie Amazon, ein möglicher Gewinner der Corona-Krise, mischen mit, auch Disney. Die Liga wird für ihre Milliardenverträge gute Juristen benötigen.