Essen. Die DFL verschiebt die Außerordentliche Mitgliedersammlung und damit die Debatte über den Spielbetrieb. Das hilft dem Fußball. Ein Kommentar.
Da hat irgendwer bei der DFL mal eine gute Idee gehabt. Jedenfalls ist die Ankündigung, frühestens in der kommenden Woche über den Spielbetrieb in der Bundesliga reden zu wollen, genau richtig – beziehungsweise die einzig mögliche Entscheidung.
Das Ende der Sonderrolle?
In den vergangenen Wochen war – und da klang gelegentlich übersteigertes Selbstbewusstsein durch —oft von einer Sonderrolle des Fußballs, von Ausnahmegenehmigungen die Rede. Das ist glücklicherweise vorbei.
Berechtigte Interessen und notwendige Verantwortung
Natürlich möchten Fußballfans, dass schnell wieder gespielt wird, selbstverständlich haben Fußballklubs wie jeder andere Wirtschaftsbetrieb ein sehr berechtigtes Interesse daran, die Arbeit wieder aufnehmen zu können.
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Dennoch ist es zunächst einmal taktisch klug, die Füße still zu halten. Zwar geistern erschreckend düstere Szenarien durchs Land, dennoch gleichzeitig sich in Sachen Corona-Exit ganz langsam etwas in Bewegung zu setzen. Wer in dieser Situation mit sehr eigenen Vorstellungen zum Spielbetrieb lautstark vorprescht, läuft Gefahr, ebenso deutlich von höchster politischer Ebene zurückgepfiffen zu werden. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel, der zwar Rachsucht fremd, die gesellschaftliche Gesamtsicht dafür umso näher scheint, aus ihrem Verantwortungsgefühl heraus glaubt, dem Profi-Fußball Realitätssinn einbleuen zu müssen, wäre das für alle Zeitplanungen der DFL vermutlich mehr als kontraproduktiv.
Ein Signal zur Beruhigung der Debatte
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Jenseits taktischer Überlegungen ist die Entscheidung, die außerordentliche Mitgliederversammlung zu verschieben, schlicht richtig. Viele Menschen stehen hinter den Beschränkungen, die das Corona-Virus verlangt. Gleichzeitig wird ebenso hitzig wie oft ratlos darüber diskutiert, wie es weitergehen kann. Wenn die DFL jetzt die Wiederaufnahme des Spielbetriebes zumindest für eine Woche aus der Diskussion nimmt, könnte die das die Corona-Exit-Debatte beruhigen. Und wenn jetzt die Funktionäre der Spitzenklubs wirklich stillhalten, wäre das nicht nur verantwortungsvoll. Das wäre erfrischend souverän.