Leipzig. Das hatte sich RB Leipzig ganz anders vorgestellt. Die Sachsen verloren ihr Champions-League-Heimspiel gegen Olympique Lyon mit 0:2 (0:1).
Vom gefeierten Spaß-Fußball ist wenig geblieben, RB Leipzig hat auch in der Champions League seine Leichtigkeit verloren. Der Bundesliga-Zweite kassierte am Mittwoch im Heimspiel gegen Olympique Lyon eine verdiente 0:2 (0:1)-Niederlage und verpasste nicht zuletzt wegen schwerer Defensiv-Patzer die Chance, einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale zu gehen.
Vier Tage nach der ersten Saisonniederlage gegen Schalke 04 (1:3) agierte RB in der Abwehr mitunter fahrig. Im Angriff ließ vor allem Torjäger Timo Werner beste Möglichkeiten aus. Leipzig gab so zudem wieder eine Tabellenführung aus der Hand. Wie in der Bundesliga rutschte RB nun auch in der Gruppe G vom Spitzenplatz ab.
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Lyons niederländischer Star-Stürmer Memphis Depay (11.) und Martin Terrier (65.) schockierten die Leipziger, die die Gegentreffer durch leichtsinniges Abwehrverhalten erst ermöglicht hatten.
Trainer Julian Nagelsmann hatte seine Startelf im Vergleich zur Pleite gegen Schalke auf drei Positionen verändert. Unter anderem saß Spielmacher Emil Forsberg zunächst nur auf der Bank, dafür begann Nationalspieler Lukas Klostermann auf der rechten Außenbahn. In der Defensive rückte der Franzose Ibrahima Konate in die Dreierkette, der jedoch bereits früh verletzt ausgewechselt wurde (23.).
Die Pleite gegen Schalke habe sein Team „nicht aus der Bahn geworfen“, hatte Nagelsmann vor dem Spiel gesagt. Diesen Eindruck bestätigte die Mannschaft nicht. RB war zu Beginn sehr bemüht, Sicherheit zurückzugewinnen - und tat dies mit begrenztem Erfolg.
Werner vergab zwei erstklassige Chancen für RB Leipzig
Im Spielaufbau agierte Leipzig bedächtig, ungewohnt viele Fehler schlichen sich ins Aufbauspiel, den RB-typischen Tempofußball zeigte Nagelsmanns Team selten. Wenn doch, wurde es prompt gefährlich: Werner schob eine scharfe Hereingabe Klostermanns nur um Zentimeter am Tor vorbei (5.).
Selbstvertrauen zog RB aus der gelungenen Offensivaktion jedoch kaum. Leipzig fand kein Durchkommen gegen das kompakte Mittelfeld der Franzosen und ließ sich durch das frühe Pressing zu Nachlässigkeiten hinreißen.
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Das wurde schnell bestraft: Leipzig vertändelte den Ball im Mittelfeld, der schwache Innenverteidiger Dayot Upamecano verlor vor dem Strafraum den entscheidenden Zweikampf - und Depay hatte freie Bahn. Dabei machte es der Torjäger im Abschluss deutlich besser als Werner, der wenig später allein auf Lyon-Schlussmann Anthony Lopes zulief, letztlich aber zu hoch zielte (23.).
Die Großchance wirkte dennoch wie ein Weckruf. RB kam dem Ausgleich in seiner besten Phase in der ersten Halbzeit nahe. Der Ex-Hannoveraner Marcelo musste für Lyon in höchster Not auf der Linie klären (34.). Die Drangphase verflachte aber schnell.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel lange offen. Leipzig kam zu Chancen, zugleich suchte auch Lyon weiter den Weg nach vorn und stellte RB regelmäßig vor Probleme. Zum zweiten Tor lud RB die Gästen nach Fehlern seiner Franzosen Upamecano und Nordi Mukiele regelrecht ein. (sid)
So spielten RB Leipzig und Olympique Lyon
Leipzig: Gulacsi - Konaté (23. Mukiele), Upamecano (66. Nkunku), Orban - Klostermann, Laimer, Haidara (58. Forsberg) - Halstenberg, Sabitzer - Poulsen, Werner. Trainer: Nagelsmann
Lyon: Lopes - Marcelo, Andersen, Marcal - Dubois, Thiago Mendes, Aouar (87. Jean Lucas) - Tousart, Koné - Terrier (69. Traoré) - Depay (79. Dembélé). Trainer: Mendes Campos Junior
Schiedsrichter: Mate Lahoz (Spanien)
Tor: 0:1 Depay (11.), 0:2 Terrier (65.).