Kassel. Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder war beim Amateurfußball-Kongress zu Gast. Metzelders Klub TuS Haltern liegt auf Regionalliga-Kurs.
Beim 3. Amateurfußball-Kongress des DFB in Kassel war Christoph Metzelder ein gefragter Mann. Der 38-Jährige war nicht nur ein erfolgreicher Profi, sondern ist heute auch Präsident des Oberligisten TuS Haltern. Er kennt den Spagat zwischen Profi- und Amateurfußball.
Metzelders Klub TuS Haltern ist bei Facebook, Twitter und Instagram aktiv
"Auch ich muss ehrlich zugeben, dass der Profifußball sich immer weiter von den Amateuren entfernt", sagt Metzelder und erklärt, warum die Welt bei seinem TuS Haltern noch so wunderbar ist: "Es ist toll zu sehen, wie der Rolf im Kassenhäuschen sitzt oder Sergio Pintos Vater am Grillstand steht. Die Fans können bei uns auch mit den Spielern sprechen. Klar, wenn bei den Profis 5000 Leute beim Training sind, dann wird es schwer alle Wünsche zu erfüllen. Aber letztendlich ist es so, dass die Stärke des Amateurfußballs die Nähe, Leidenschaft und Emotion sind. Um diese Dinge zu transportieren, nutzen wir in Haltern schon lange die sozialen Netzwerke."
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Der TuS Haltern ist bei Facebook, Twitter und Instagram sehr aktiv. Aber auch auf dem Rasen sehr erfolgreich. Aktuell liegt die Mannschaft des ersten Vorsitzenden Metzelder auf Regionalliga-Aufstiegskurs.
Metzelder, 47-maliger Nationalspieler, Deutscher sowie Spanischer Meister und DFB-Pokalsieger, ist in Haltern ein echtes Zugpferd. Wenn über den TuS Haltern gesprochen wird, dann darf der Name Metzelder nicht fehlen. Der 38-Jährige unterstützt seinen Heimatklub, weil er den Fußball liebt. "Ich wünsche mir, dass wir in unserem Sport wieder mehr über den Kern sprechen und nicht irgendwelche Milliarden-Verteilungen der Fernsehgelder oder Umsätze. Und der Kern ist der Fußball. Es geht doch darum, dass wir junge Menschen wieder dafür begeistern können, damit sie im Winter bei minus fünf Grad Celsius gerne Fußball spielen. Oder wie bekommen wir es hin, dass Einwechselspieler im Jugendbereich garantiert zum Einsatz kommen. Der Fußball muss ein Ort sein, an dem jeder mitmachen kann und ein Teil davon sein kann", betont Metzelder.
Mittags in Kassel - abends beim U19-Training in Haltern
Eigens für eine knapp halbstündige Podiumsdiskussion war Metzelder nach Kassel gereist - obwohl er um 19 Uhr die U19 des TuS Haltern trainieren muss. "Das wird knapp. Aber ihr werdet dann wahrscheinlich schon gemütlich an der Bar bei einem Bier sitzen und weiter diskutieren." Der größte Applaus bei der Podiumsdiskussion mit Schalkes Finanzvorstand Peter Peters, DFB-Vizepräsident Rainer Koch und DFB-Präsident Reinhard Grindel gehörte zweifelsohne Metzelder.