Essen. Wir haben uns bei Regional- und NRW-Ligisten umgehört, um welche Summen es dort geht. Was an Rhein und Ruhr in den unteren Klassen verdient wird.

32 Spiele sollen in Deutschland manipuliert worden sein. So viel dürfte klar sein: Das Gros spielte sich in unterklassigen Ligen ab. Immerhin werden die Begegnungen dort längst nicht so aufmerksam verfolgt wie die der Profis – und die Spieler, so wird vermutet, sind wegen ihres geringen Verdienstes viel anfälliger für dubiose Angebote. Wir haben uns bei Regional- und NRW-Ligisten umgehört, um welche Summen es dort geht.

Westfalia Herne

Das Beispiel Westfalia Herne: Der derzeit Achte der NRW-Liga, fünfthöchste Spielklasse in Deutschland, zahlt den meisten seiner Vertragsamateure nicht mehr als 400 Euro pro Monat plus eine Summe X an Fahrkosten. Der von Finanznöten geplagte Traditionsverein macht keine offiziellen Angaben zu seinem Saisonetat. Nach Schätzungen soll er bei rund 250 000 Euro liegen.

SV Schermbeck

Nur 140 000 Euro gibt der SV Schermbeck an, ebenfalls fünfte Liga und dort auf Tabellenplatz 18. Laut Vorstands-Angaben spielen die einzelnen Kicker dort für 200 bis 600 Euro im Monat. Darüber hinaus können die 14 unter Vertrag stehenden Amateure Prämien gewinnen.

VfB Speldorf

Beim Liga-Konkurrenten VfB Speldorf in Mülheim stehen für 23 Spieler rund 150 000 Euro zur Verfügung. Manager Ingo Pickenäcker: „Damit sind wir ganz sicher nicht der Krösus der Liga”. Als solcher gelten die Sportfreunde Siegen, wo Zuschauerzahlen von über 1000 die Regel sind, während die Konkurrenten im Schnitt auf 300 bis 400 Besucher kommen.

Rot-Weiss Essen

Eine Etage höher gilt Rot-Weiss Essen als der absolute „Ausreißer”. Zu Gehältern einzelner Spieler macht Manager Daniel Janro keine Angaben, wohl aber zum Gesamtetat: „Sechs Millionen.” Allerdings unterhält RWE damit nicht nur die erste Mannschaft in der Regionalliga, sondern auch die „Zweite” in der NRW-Liga sowie eine hochklassige Jugendabteilung. Hinzu kommen Rückzahlungen der hohen Schulden.