Dortmund. Bundestrainer Joachim Löw hinterfragt seinen Umgang mit Mario Götze. Es geht um den Satz bei der WM 2014: „Zeig‘ der Welt, dass du besser bist als Messi.“

Bundestrainer Joachim Löw hat einen möglichen Fehler im Umgang mit Mario Götze eingeräumt. „In dem Moment habe ich nicht daran gedacht, was danach passieren wird. Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, dass ich den Satz irgendwann öffentlich gemacht habe. Das hat dem Mario vielleicht in den nächsten Monaten nicht unbedingt geholfen“, sagte der 58-Jährige auf einer Veranstaltung der Bild-Zeitung in Berlin. Götze hatte in den Verlängerung den entscheidenden Treffer beim 1:0-Sieg im Finale der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gegen Argentinien erzielt. Zuvor war er von Löw eingewechselt worden mit den Worten: „Zeig‘ der Welt, dass du besser bist als Messi.“ Argentiniens Spielmacher Lionel Messi gilt noch immer als einer der besten Fußballer der Welt. Der Bundestrainer machte den Satz publik, als er in den Wochen nach der WM nach der Szene gefragt wurde.

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„Das war ein spontaner Einfall. Ob das im Nachhinein gut war, weiß ich auch nicht“, haderte Löw mit sich. „Daran ist er im Nachhinein gemessen worden. Wenn ein junger Spieler in so jungen Jahren schon solche Erlebnisse hat und das entscheidende Tor im WM-Finale schießt, dann kann das schon vielleicht zu einer Belastung werden“, äußerte Löw Verständnis für die Ausnahmerolle, die Götze im deutschen Fußball einnimmt. Kaum ein Spieler wird so permanent öffentlich begleitet und kritisch begutachtet wie der Profi von Borussia Dortmund, der in diesem Sommer 26 Jahre alt wird.

Götze überzeugte beim BVB zu selten

2013 war er vom BVB zu Bayern München gewechselt, wo er drei Jahre lang persönlich nicht den Erfolg und Stellenwert hatte, den er sich selbst gewünscht hatte. 2016 wechselte er zurück nach Dortmund. Dort setzte ihn unter anderem eine Stoffwechselstörung monatelang außer Gefecht. Die Rückrunde der vergangenen Saison verpasste er fast komplett. Aber auch in dieser Spielzeit überzeugte er zu selten. Deswegen nominierte Löw den Schützen des Goldenen Tores 2014 nicht für die WM im Sommer in Russland (14. Juni bis 15. Juli). „In dieser Saison war er nicht der Mario Götze, den wir uns alle wünschen. Er hatte nicht die Form. Deshalb habe ich die Entscheidung getroffen, dass es für ihn vielleicht auch besser ist, eine gute Vorbereitung zu haben und im nächsten Jahr einen Neubeginn zu haben.“