München. Am 13. Bundesliga-Spieltag haben sich Bayern München und Bayer Leverkusen 1:1 (1:1) getrennt. Die frühe Führung der Gastgeber durch Gomez glich Kießling wenig später aus.

Bayern München hat den erhofften Befreiungsschlag verpasst und steckt nach dem dritten Unentschieden in Folge in der Bundesliga weiter in der Krise. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal, für den die Luft immer dünner wird, kam gegen den alten und neuen Tabellenführer Bayer Leverkusen nach einer erneut dürftigen Vorstellung nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus, stagniert auf dem siebten Platz und verliert das Ziel Herbstmeisterschaft damit fast schon aus den Augen.

Vier Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen Maccabi Haifa, bei dem den Bayern das Aus in der "Königsklasse" droht, brachte Mario Gomez mit seinem vierten Liga-Tor die Münchner in Führung (8.). Nur sechs Minuten später glich Stefan Kießling aber aus. Mit dem neunten Saisontor wahrte der Nationalstürmer die weiße Weste der Elf von Jupp Heynckes, die auch nach 13 Spielen ohne Niederlage ist.

Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner WM-Arena erwischten die zunächst stark aufspielenden Bayern einen Traumstart ins "Spiel der Spiele" (Manager Uli Hoeneß): Miroslav Klose setzte sich gegen Daniel Schwaab durch und passte auf Gomez, der mit einem wunderbaren Außenrist-Schlenzer gegen den machtlosen Rene Adler im Bayer-Tor vollstreckte. Trainer van Gaal, der vor der Partie schon von seiner Entlassung gesprochen hatte, wurde dabei zu seinem Glück gezwungen, war doch Klose für die Startelf gar nicht vorgesehen.

Der Nationalstürmer rückte erst durch die Muskelverletzung von Hamit Altintop kurzfristig ins Team und an die Seite von Gomez, der Luca Toni ersetzte. Der Italiener, der kürzlich wieder einmal über sein angespanntes Verhältnis zu van Gaal geklagt hatte, stand wegen Leistenbeschwerden nicht im Kader.

Nach einer Viertelstunde war es allerdings schon wieder vorbei mit dem Bayern-Elan, sie verfielen in ihren alten, ideenlosen Trott - und Bayer, das ohne Vier antreten musste, schlug eiskalt zu. Nach langem Pass von Arturo Vidal tanzte Kießling den Münchner Abwehrchef Daniel van Buyten aus und schloss zum 1:1 ab. Jetzt bestimmte Bayer das Geschehen, das schöne Spiel Leverkusens, das den Münchnern auch gedanklich immer einen Schritt voraus war, blieb jedoch ineffizient. Kießling und Bayern-Leihgabe Toni Kroos vergaben weitere Chancen.

Erst kurz vor der Pause wachten die Bayern noch einmal auf, einen Freistoß von Holger Badstuber aus 25 Metern parierte der gute Adler aber ebenso hervorragend wie einen Versuch von Anatolij Timoschtschuk aus kurzer Distanz. Diese kurze Phase entpuppte sich nach dem Seitenwechsel als Strohfeuer.

Während sich Leverkusen weitgehend auf das Verwalten des Unentschiedens beschränkte, ließen die Bayern jetzt jeglichen Spielwitz vermissen. Dabei wurde mal wieder deutlich, wie sehr der Rekordmeister von den verletzten Superstars Franck Ribery und Arjen Robben abhängig ist. Die Fans quittierten die blutleeren Aktionen mit Pfiffen, van Gaal verhalf mit Ivica Olic nach dessen verletzungsbedingter Pause über sieben Wochen seinem letzten verbliebenen Stürmer zum Comeback. Die erste Chance der zweiten Halbzeit hatte dann aber Gomez in der 85. Minute - wieder rettete Adler glänzend.