Berlin. DFB-Präsident Grindel zeichnete die Hans-Tilkowski-Schule aus Herne mit dem Integrationspreis aus. Der zweite Platz geht nach Gelsenkirchen.
Der rote Teppich war ausgerollt für jene, die sonst im Verborgenen arbeiten: Er führte aus dem Schatten des Brandenburger Tores in Berlin hinein ins Kongresszentrum Axica: gedimmtes Licht, gläsernes Kuppeldach, unter dem kunstvolle Plastikwölkchen hingen. Ein schwereloser Abend für jene, die der Gesellschaft Flügel verleihen durch ihre Arbeit und die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit dem Integrationspreis 2018 auszeichnete.
Preisträger in der Kategorie Schule: Die Hans-Tilkowski-Schule aus Herne, die den ersten Platz vor der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen gewann. Lohn für den Geehrten: Ein luxuriöser Mini-Bus des Sponsors im Wert von 45 000 Euro. Alle weiteren Nominierten erhielten je 10 000 Euro.
„Wir wollen mit diesem Preis unsere Wertschätzung ausdrücken, wollen gegen Vorurteile ankämpfen und Vorbilder schaffen“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel auf der Bühne, während zu den weiteren Gästen des Abends der Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff, der Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft von 2014, Philipp Lahm sowie die Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah und Cacau gehörten.
„Der Fußball versteht jede Sprache“
„Der Integrationspreis zeigt, dass sich im vermeintlich Kleinen auch Großes bewegen lässt. Schön, dass die Bühne denen gehört, die es verdient haben“, sagte Cacau, der im Verband als Integrationsbeauftragter fungiert: „Sie sind für mich der wahre Motor der Integration.”
Die Herner Hauptschule nutzt ihren offenen Ganztag, um Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse durch Sport zu integrieren. In drei Fußball-Arbeitsgemeinschaften spielen Seiteneinsteiger und Regelklassenschüler in den Pausen und nachmittags gemeinsam.
„Der Fußball versteht jede Sprache“, pflegt der Namensgeber der Schule und Torwart der Vizeweltmeistermannschaft von 1966 in England, Hans Tilkowski, zu sagen.