Berlin. Obwohl es im WM-Halbfinale 2014 die Selecao vernichtend schlug, verliert kaum jemand ein schlechtes Wort über DFB-Team. Ein Kommentar.
Vier Jahre sind vergangen. Vier Jahre, in denen viel passiert ist, in denen sich die brasilianische Mannschaft verändert hat. Aber dieser Tag, der 8. Juli 2014, hat sich zu sehr ins kollektive Gedächtnis gebrannt, als dass dieses Fußballspiel am Dienstagabend in Berlin ein normales Fußballspiel sein könnte. Brasilien trifft erstmals wieder auf Deutschland. Und die Erinnerungen an das denkwürdige WM-Halbfinale werden wach: eins zu sieben.
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Brasilianische Reporter sind in diesen Tagen ausgerückt, um den deutschen Trainern und Spielern Fragen zu stellen. Fragen wie: Muss Brasilien fürchten, wieder so vermöbelt zu werden? War Ihnen eigentlich klar, dass sie das Land damit in eine tiefe Sinnkrise stürzen? Die Wunde, das wird deutlich, ist tief. Aber sie wird dem, der sie verursacht hat, nicht vorgeworfen.
DFB-Team spielte 2014 das Halbfinale würdevoll zu Ende
Bis heute verliert kaum jemand in Brasilien ein schlechtes Wort über den Sieger von damals. Ihm war ein außergewöhnliches Ergebnis gelungen, eines, das es in den kommenden Jahrzehnten in einem WM-Halbfinale vermutlich nicht annähernd wieder geben wird. Den Kontrahenten hatte er vernichtend geschlagen. Aber er hatte den Anstand besessen, die Partie trotz 5:0-Führung nach einer halben Stunde würdevoll zu Ende zu spielen. Neben der beeindruckenden sportlichen Darbietung war dies die eigentliche, vielleicht sogar noch größere Leistung.