Stuttgart. Bundestrainer Joachim Löw hat die Fans kritisiert, die in Prag für einen Eklat gesorgt hatten: “Ich bin voller Wut und sehr, sehr angefressen.“

  • Bundestrainer Joachim Löw hat Teile der Anhänger des DFB-Teams kritisiert
  • "Ich bin voller Wut und sehr, sehr angefressen", sagte Löw am Sonntagmittag
  • Die Anhänger hatten am Freitag unter anderem eine Schweigeminute gestört und Nazi-Parolen gerufen

Mit deutlichen Worten hat Bundestrainer Joachim Löw die Anhänger des DFB-Teams kritisiert, die am Freitagabend beim 2:1-Erfolg im WM-Qualifikationsspiel in Tschechien für einen Eklat gesorgt hatten. "Ich bin voller Wut und sehr, sehr angefressen. Einige sogenannte Fans bringen mit ihrem oberpeinlichen Auftreten Schande über unser Land. Diese Chaoten wollen wir nicht. Wir sind nicht deren Nationalmannschaft. Das sind auch nicht unsere Fans. Das ist zutiefst verachtenswert", erklärte Löw. Dass die Mannschaft nach dem Abpfiff auf den Gang verzichtete, war laut Löw "das absolut richtige Zeichen".

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Teile der deutschen Fans hatten in Prag eine Schweigeminute vor dem Spiel gestört, den Torschützen Timo Werner während des Spiels bepöbelt und den Deutschen Fußball-Bund als Mafia bezeichnet. Zudem hat es offenbar nationalsozialistische Gesänge und Zwischenrufe gegeben. DFB-Pressesprecher Jens Grittner erklärte, wie diese Anhänger ins Stadion gelangen konnten: Die Zuschauer konnten auch vor Ort günstige Tickets erwerben. Üblich ist sonst, dass sich die Fans über den Fanklub Nationalmannschaft registrieren müssen, wenn sie auswärts ein Länderspiel verfolgen möchten.

Löw über Werner-Pfiffe: "Weder fair noch lustig"

Löw appellierte an die Zuschauer, die am Montag in Stuttgart zum WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen kommen (20.45 Uhr, live in unserem Ticker), den ehemaligen Stuttgarter Werner nicht auszupfeifen. "Die Beleidigungen für Timo Werner sind weder fair noch lustig. Sie sind oberpeinlich", sagte Löw.